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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Millionen von Jahren oder noch länger geschützt gewesen war; geschützt vor der Strahlung, vor Mikrometeoren und vor Temperaturwechseln, so daß es völlig unbeschädigt geblieben war.
    Jennings nannte es sofort Das Gerät . Es wies keine Ähnlichkeit mit anderen Instrumenten auf, die er jemals zu Gesicht bekommen hatte – aber weshalb sollte es auch?
    »Es hat nur völlig glatte Kanten«, sagte er. »Vielleicht ist es nicht beschädigt.«
    »Vielleicht fehlt aber auch ein Teil«, wandte Strauss ein.
    »Könnte sein«, gab Jennings zu, »aber es hat anscheinend keine beweglichen Teile. Es besteht nur aus einem Stück.« Er mußte sich mühsam beherrschen, um nicht laut zu jubeln. »Das haben wir gerade noch gebraucht! Ein Metallstück oder eine Stelle, an der es besonders viele Bakterien gibt, sind nur die Grundlagen für Vermutungen und Theorien. Aber das hier ist unwiderlegbar – ein Gerät, das einwandfrei nicht von der Erde stammt.«
    Die beiden Männer starrten das Ding an, das jetzt zwischen ihnen auf dem Tisch in der Kabine ihres Schiffes stand.
    »Am besten schicken wir gleich einen ersten Bericht ab«, schlug Jennings vor.
    »Nein!« protestierte Strauss heftig. »Das kommt gar nicht in Frage!«
    »Warum nicht?«
    »Wenn wir das tun, mischt sich die Geologische Gesellschaft sofort ein. Unsere lieben Kollegen haben dann alle die Finger in der Sache, und wir werden vielleicht in einer Fußnote erwähnt, wenn die Aufregung sich wieder gelegt hat. Nein, das ist ausgeschlossen!« Strauss kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Am besten untersuchen wir das Ding so gründlich wie möglich und holen alles heraus, was herauszuholen ist, bevor die Geier kommen.«
    Jennings runzelte die Stirn. Er konnte nicht leugnen, daß er es ebenfalls gern gesehen hätte, daß sie ihre Berühmtheit nicht mit einem halben Dutzend anderer Wissenschaftler teilen mußten. Aber trotzdem ...
    »Das möchte ich vielleicht doch nicht riskieren, Strauss«, sagte er jetzt langsam. Zum erstenmal hatte er das Bedürfnis, den Vornamen des anderen zu gebrauchen, schreckte dann aber doch davor zurück. »Hören Sie, Strauss, wir dürfen nicht länger warten«, fuhr er fort. »Wenn dieses Gerät nicht von der Erde stammt, kommt es aus einem anderen Sonnensystem. Außer der Erde gibt es in unserem System keinen einzigen Planeten, auf dem sich eine fortgeschrittene Lebensform hätte entwickeln können.«
    »Das ist noch nicht bewiesen«, wandte Strauss ein. »Aber was wollen Sie damit sagen?«
    »Das würde bedeuten, daß die Lebewesen, die den Mond mit ihrem Schiff erreicht haben, bereits interstellare Flüge durchführen konnten – und das setzt eine Technologie voraus, die unserer weit überlegen sein muß. Wir können noch gar nicht beurteilen, welche Folgen sich daraus ergeben. Vielleicht stehen wir am Anfang einer unvorstellbaren wissenschaftlichen Revolution.«
    »Das ist alles nur romantischer Unsinn«, warf Strauss mürrisch ein. »Falls dieses Ding wirklich das Erzeugnis einer wesentlich fortschrittlicheren Technologie ist, hat es für uns keinen praktischen Wert. Was könnte ein Mann wie Einstein zum Beispiel mit einem Proto-Konverter anfangen? Glauben Sie im Ernst, daß er begreifen würde, wie das Gerät arbeitet?«
    »Vielleicht bekommen wir aber heraus, wie dieses Ding funktioniert.«
    »Und was haben wir dann davon?« Strauss schüttelte energisch den Kopf. »Nein, ich kann nicht einsehen, weshalb wir uns so beeilen müssen. Warum sollen wir freiwillig auf die Ehre verzichten? Schließlich behalten wir das Ding nicht für uns, sondern untersuchen es nur zuerst in aller Ruhe.«
    Jennings war verzweifelt, weil es ihm nicht gelang, Strauss ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie wichtig das Gerät wirklich war. »Aber was wird daraus, wenn wir bei der Landung einen Unfall haben, Strauss?« fragte er eindringlich. »Wenn wir die Erde nie wieder erreichen? Das dürfen wir nicht riskieren.« Er legte eine Hand auf das Gerät, als wolle er es beschützen. »Wir müssen jetzt einen Bericht abschicken, damit es abgeholt werden kann. Es ist wirklich zu kostbar ...«
    Als seine Erregung den Höhepunkt erreicht hatte, schien das Gerät unter seiner Hand warm zu werden. Ein Teil seiner Oberfläche, der halb unter einer Klappe verborgen war, leuchtete kurz auf.
    Jennings riß die Hand fort, als habe er sich verbrannt, und das Gerät glühte nicht mehr. Aber er hatte bereits genug gesehen; dieser eine Augenblick hatte alles enthüllt.
    »Als

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