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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Angst und seinen Zorn auf ihn übertrug.
    Strauss wand sich mit verzerrtem Gesicht auf dem Boden der Kabine.
    Jennings stand unsicher auf und zog sich von ihm zurück. Vorläufig mußte er sich noch darauf konzentrieren, den anderen bewußtlos zu halten. Sobald er an etwas anderes dachte, wurde ein Teil dieser neuen geistigen Energie abgelenkt, und er beherrschte sie noch nicht so gut, daß er sich gleichzeitig mit zwei verschiedenen Dingen befassen konnte.
    Jetzt zog er sich langsam in das Landungsboot zurück. An Bord befanden sich zwei Schutzanzüge, Verbandmaterial, schmerzstillende Mittel ...
     
    Das Landungsboot war eigentlich nicht für weitere Flüge vorgesehen oder geeignet. Jennings war allerdings ebenfalls nicht mehr ausgesprochen flugtauglich. Seine rechte Seite war blutverkrustet, obwohl er sie dick verbunden hatte.
    Das Raumschiff war bisher noch nicht hinter ihm aufgetaucht, würde aber früher oder später kommen. Es war stärker und schneller als sein lächerliches Landungsboot und war mit Detektoren ausgerüstet, die auf den Energieausstoß seines Ionenantriebs ansprachen.
    Jennings hatte verzweifelt versucht, die Mondstation über Funk zu erreichen, hatte aber keine Antwort erhalten und die Versuche schließlich aufgegeben. Seine Signale würden nur dazu beitragen, daß Strauss ihn eher fand.
    Vielleicht erreichte er die Mondstation doch noch, aber im Grunde genommen zweifelte er schon jetzt daran. Wahrscheinlich würde Strauss ihn vorher einholen. Vielleicht starb er unterwegs, so daß das Landungsboot irgendwo zwischen den Felsen zerschellte. Er würde es nicht mehr schaffen. Er mußte zunächst das Gerät verstecken und erst dann in Richtung Mondstation starten.
    Das Gerät ...
    Jennings wußte nicht, ob er richtig handelte, wenn er es zu retten versuchte. Es konnte die Menschheit ins Unglück stürzen, war aber trotzdem unendlich wertvoll. Oder sollte er es doch zerstören? Es war der einzige Beweis für die Existenz einer außerirdischen Rasse. Es enthielt die Geheimnisse einer überlegenen Technologie; es war ein Instrument einer unbekannten Geisteswissenschaft. Trotz aller Gefahren, die es vielleicht barg, mußte er seinen Wert berücksichtigen ...
    Nein, er mußte es so verstecken, daß es wiedergefunden werden konnte – aber nur von den Gemäßigten, die augenblicklich noch an der Regierung waren. Nicht von den Ultras.
    Das Landungsboot setzte am nördlichen Innenrand eines Kraters auf. Jennings wußte, um welchen es sich handelte, so daß er das Gerät hier vergraben konnte. Falls er anschließend die Mondstation weder persönlich noch über Funk erreichte, mußte er zumindest dieses Versteck verlassen haben – er mußte so weit davon entfernt sein, daß seine Position keine Rückschlüsse auf diesen Punkt zuließ. Und er würde irgendeinen Hinweis auf die Lage des Verstecks zurücklassen müssen.
    Jennings hatte das Gefühl, mit geradezu überirdischer Klarheit zu denken. War das der Einfluß des Geräts, das er in den Händen hielt? Regte es seine Gedanken an, so daß die beste Verschlüsselung wie von selbst vor seinem inneren Auge erschien? Oder hatte er nur die üblichen Halluzinationen eines Sterbenden, so daß die Nachricht für jeden anderen unverständlich bleiben würde? Er wußte es nicht, hatte aber keine andere Wahl. Er mußte alles auf eine Karte setzen.
    Karl Jennings wußte, daß er sterben würde. Er hatte nur noch wenige Stunden zu leben, aber noch viel zu tun.
     
    Seton Davenport, einer der besten Beamten der amerikanischen Abteilung der Weltpolizei, rieb sich nachdenklich die längliche Narbe an seinem Unterkiefer. »Ich bin mir durchaus darüber im klaren, daß die Ultras gefährlich sind, Sir«, sagte er dabei.
    Mortimer Ashley, der Leiter der amerikanischen Abteilung, starrte seinen Untergebenen durchdringend an. Gleichzeitig zog er mißtrauisch fragend die Augenbraue in die Höhe. Seitdem er wieder einmal versuchte, sich das Rauchen abzugewöhnen, tröstete er sich mit Kaugummi; jetzt wickelte er ein Stück aus, schob es mürrisch in den Mund und warf das Silberpapier in den Papierkorb. Sein eisgrauer Schnurrbart knisterte leise, als er sich mit dem Handrücken über den Mund fuhr, als wolle er einen schlechten Geschmack wegwischen.
    »Sie wissen gar nicht, wie gefährlich diese Leute sind, Davenport«, sagte er dann. »Wahrscheinlich weiß das niemand. Sie sind nicht sehr zahlreich, aber intelligent und gerissen. Kein Mensch weiß, wer alles zu dieser Bande

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