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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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ausgestreckte linke Hand geriet zwischen die Sprossen, als er zusammensackte. In diesem Augenblick ertönte ein häßliches Knacken. John kam langsam wieder auf die Beine und hielt die linke Hand mit der rechten fest.
    »Das Handgelenk ist gebrochen«, sagte Lucy, nachdem sie seinen Arm untersucht hatte. »Ein glatter Bruch. Ruf die Sanitäter an, Bob.«
    »Nein«, wehrte John ab. Er war blaß, aber sehr ruhig. »Das war eine Privatangelegenheit, die unter uns bleiben muß.«
    »Es war ein Unfall«, stellte Bob fest. »Es war selbstverständlich ein Unfall ...«
    »Sieht mein Gesicht so aus, als hätte ich vorher nur geturnt?« erkundigte John sich mit einem leisen Lächeln.
    »Ich weiß etwas«, sagte Lucy. »Wir gehen zu den Drei Docs. Sie können dich versorgen.«
    »Klar, daran hätte ich gleich denken sollen«, meinte Bob erleichtert. John war von diesem Vorschlag nicht sonderlich begeistert, zuckte aber mit den Schultern und nickte.
     
    Der Kommandant trat von den Bildschirmen zurück, auf denen er mir Bilder von John und Bob und Lucy Robertson gezeigt hatte, während er die Ereignisse dieses Abends schilderte.
    »Alles hat sich genauso abgespielt«, versicherte er mir. »Nach Johns Tod haben Lucy und Bob sich bereitwillig für Verhöre unter Einfluß von Drogen zur Verfügung gestellt, so daß wir praktisch jede Minute dieses Abends rekonstruieren können. Sie bekommen später eine vollständige Abschrift, in der nur drei rein technische Hinweise fehlen. Wenn es Ihnen lieber ist, können Sie den Rest natürlich auch selbst lesen.«
    »Sie machen Ihre Sache ausgezeichnet, Commander«, versicherte ich ihm lächelnd. »Wie geht die Geschichte weiter?«
     
    Die Drei Docs lagen um diese Zeit bereits im Bett – allein in ihren eigenen Betten. Jack Lodge lachte spöttisch, als er Johns geschwollenes Gesicht sah, und rief ihm entgegen: »Na, mein Junge, hast du endlich die Abreibung bekommen, die du schon längst verdient hattest?« Stew Jones öffnete nur kurz blutunterlaufene Augen; er schlief einen Rausch aus und hatte noch nicht einmal das Katerstadium erreicht. Dod Stirling war ruhig, mitfühlend und besorgt; er gehörte zu den wenigen Männern der Station, die nie Auseinandersetzungen mit John hatten.
    »Wir brauchen eine Krankenschwester«, sagte Jack mit gerunzelter Stirn, »und zufälligerweise ...«
    »Je weniger davon erfahren, desto besser ist es für alle Beteiligten«, wehrte John ab. »Deshalb bin ich überhaupt zu euch gekommen.«
    »Oh, aber das Mädchen ist wirklich in Ordnung, und es befindet sich praktisch an Ort und Stelle. Es wäre an Ort und Stelle, wenn ... na, das tut jetzt nichts zur Sache.«
    Er ging bereits hinaus. Jack Lodge ließ sich von niemand irgendwie beeinflussen. Er tat, was er für richtig hielt, und in diesem Fall wollte er eben das Mädchen hereinholen.
    Sekunden später kam er mit ihm zurück. Es war eine zierliche Brünette mit großen dunklen Augen. »Das ist Jinny«, erklärte Jack den anderen. »Los, an die Arbeit, Freunde!«
    Die Drei Docs waren drei Ärzte, die sich seit ihrer wilden Studentenzeit nicht mehr geändert hatten. Sie tranken Unmengen, liefen hinter Mädchen her, gingen keinem Streit aus dem Weg und dachten sich immer wieder neue Streiche aus, die sofort in die Tat umgesetzt wurden. Sie waren unzertrennlich. Böse Zungen behaupteten sogar, sie teilten nicht nur ihren Whisky, sondern auch ihre Mädchen miteinander.
    Selbstverständlich waren sie auch gute Ärzte und ein hervorragendes Team, denn sonst wäre ihre besondere Art der Freizeitgestaltung kaum geduldet worden.
    Dod und das Mädchen versorgten Johns Handgelenk, während Jack sich vergeblich bemühte, Lucy und Bob auszuhorchen. Stew schlief bereits wieder fest.
    »Ich kann dir eine Spritze geben, John«, sagte Dod, »die den Schock mildert und die Schmerzen abklingen läßt – aber sie hält dich dabei wach. Oder ich kann ...«
    »Einverstanden«, sagte John rasch. »Dann arbeite ich noch etwas.«
    »Wie bitte? Mit einem gebrochenen Handgelenk und mitten in der Nacht?«
    »Ich habe noch etwas zu arbeiten«, wiederholte John hartnäckig.
    Alle außer Jinny kannten ihn gut, deshalb war sie die einzige, die ihn zu überreden versuchte. Aber Dod gab ihr einen Wink, sie solle sich lieber zurückhalten.
    In diesem Augenblick wurde an die Tür geklopft. Es war das gleiche wütende Klopfen wie an der Tür des Gymnastikraums. Lucy und Bob vermuteten sofort, dort draußen müsse die gleiche Person

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