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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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etwas zu hören gab, aber das gab mir wirklich den Rest. Gleichzeitig glaubte ich eine Möglichkeit zu sehen, diesen Auftrag frühzeitig zurückzugeben, von dem ich nie sehr begeistert gewesen war, da ich mir nicht einbildete, sonderlich dafür geeignet zu sein. Schließlich war ich als Fachmann für Robotik gerufen worden, weil ein Roboter einen Menschen umgebracht hatte ...
    Deshalb sagte ich: »Wenn ich mich auf Auskünfte anderer Leute verlassen muß, anstatt selbst Nachforschungen anstellen zu dürfen, vergeude ich hier nur meine Zeit. Leben Sie wohl, Commander. Ich habe keine Ahnung, wen General Deacon an meiner Stelle schicken wird.«
    Ich wandte mich ab und ging zur Tür.
    Wäre sie in diesem Augenblick nicht von außen geöffnet worden, hätte ich meinen Vorsatz vermutlich wahrgemacht. Als ich den Commander später besser beurteilen konnte, wurde mir klar, daß er mich hätte gehen lassen – ein Mann, der so rasch aufgab, konnte seiner Meinung nach ohnehin nichts ausrichten.
    Aber als ich zur Tür ging, kam eine hübsche Blondine in einem grünen Kleid herein. »Oh, Sie sind bestimmt Doktor Spring«, sagte sie. Dann ignorierte sie mich und wandte sich an Hogg. »Tut mir leid, daß ich Sie unterbreche, Commander. Aber meine Kollegen in der Schule müssen wissen, was sie sagen sollen, wenn sie ... nach Johns Tod gefragt werden. Die Kinder interessieren sich natürlich dafür.«
    »Wonach fragen sie denn, Miß Robertson?« erkundigte Hogg sich.
    »Sie stellen alle möglichen Fragen – Sie wissen selbst, wie Kinder sind. Wir haben ihnen gesagt, daß er tot ist. Gibt es eine Version nur für Kinder – daß er nach einem Unfall gestorben ist? Oder sollen wir sagen, ein Roboter habe nicht richtig funktioniert, und John sei dabei zu Tode gekommen? Oder was?«
    Der Kommandant seufzte. »Wir dürfen ihnen keine Angst vor unseren Robotern einjagen. Dazu gibt es hier zu viele. Und der Mutterroboter ...« Er sprach nicht weiter.
    »Also?«
    »Am besten sagen wir, der Roboter habe einen Fehler gemacht. Oder er habe falsche Anweisungen bekommen oder so ähnlich.«
    Die Blondine war nicht nur hübsch, sondern auch hartnäckig. »Nein, Commander, das genügt auf keinen Fall. Wenn wir uns entschließen, eine Lüge oder nur einen Teil der Wahrheit zu erzählen, müssen wir alle die gleiche Lüge oder den gleichen Teil der Wahrheit verbreiten. Deswegen bin ich gekommen, um Ihre Entscheidung einzuholen. Sobald zehn oder fünfzehn Lehrer den Kindern verschiedene Versionen des gleichen Tatbestandes erzählen, fangen selbst die Eltern, die es besser wissen müßten, allmählich an, verschiedene Schilderungen zu verbreiten. Dann gibt es bald mehr Gerüchte als Frigs.«
    »Sagen Sie ihnen, daß ich Robotiker bin«, warf ich ein. »Das können sie irgendwie überprüfen. Sagen Sie ihnen, ich sei gekommen, um ein bestimmtes Modell zu untersuchen, das vorläufig nicht mehr eingesetzt werden darf, bis meine Arbeit beendet ist. Alle anderen Modelle sind natürlich so harmlos und ungefährlich wie zuvor.«
    Sie nickte zustimmend. »Richtig«, antwortete sie dann. »Das ist die beste Lösung.« Sie verließ den Raum, ohne den Commander zu fragen, ob er damit einverstanden sei.
    »Sie geben also noch nicht auf?« erkundigte Hogg sich trocken.
     
    »Okay«, sagte John Hogg wütend. »Gehen wir gleich dorthin.«
    »Ist das dein Ernst?« fragte Bob Wilde.
    »Du weißt genau, daß es sein Ernst ist, Bob«, warf Lucy Robertson gelassen ein. »John macht nie Witze.«
    »Wir sind doch angeblich beide Wissenschaftler – sollen wir da einen Streit in einen Boxkampf ausarten lassen?«
    »Mitkommen oder Maul halten«, fuhr John ihn böse an.
    »Schon gut«, wehrte Bob ab. »Dann halte ich eben den Mund.«
    »Und wenn ich hier im Korridor über dich herfalle?«
    »Dann schlage ich natürlich zurück.«
    »Siehst du? Los, komm endlich mit in die Turnhalle. Sofort!«
    Bob sah zu Lucy hinüber. »Kannst du nicht etwas sagen, damit er sich wieder beruhigt?«
    »Nein. Die ganze Sache ist natürlich unsinnig, aber vielleicht notwendig. Ich finde dich sympathisch, Bob, und heirate wahrscheinlich trotzdem John. Allerdings nicht so, wie er jetzt ist – wer würde das schon tun? Er hat dich herausgefordert. Vielleicht wünscht er sich im Unterbewußtsein eine Tracht Prügel, was ihm beweisen würde, daß er unrecht gehabt hat. Vermutlich ist das sogar wissenschaftlich. Dann hat er nämlich letzten Endes doch recht.«
    John starrte sie wütend an. »Mit wem

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