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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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stehen.
    Jack ließ Shirley herein. »Ausgezeichnet«, murmelte er vor sich hin, nachdem er sie prüfend von Kopf bis Fuß betrachtet hatte. »Kommt, Leute, wir veranstalten eine Party. Um John brauchen wir uns nicht mehr zu kümmern; er befindet sich ohnehin im Aufbruch. Und Stew ist nicht verhandlungsfähig, so daß wir nur drei und drei sind – ein ideales Arrangement.«
    Shirley warf ihm nur einen verächtlichen Blick zu und fiel dann über Bob her. »Bildest du dir etwa ein, ich ließe mich gern zum Narren halten?« wollte sie von ihm wissen. »Alle haben gegrinst, als sie sahen, daß du dich stillschweigend verdrückt hast.«
    Plötzlich sprachen sechs Leute gleichzeitig. John wandte sich ab und ging zur Tür. »Ich muß noch etwas arbeiten«, sagte er dabei.
    Lucy folgte ihm hinaus. Sie sprach nicht mit ihm; sie beobachtete ihn nur. Bob und Shirley gingen langsam hinter ihnen her. Jack zuckte mit den Schultern, schloß die Tür und wandte sich Jinny zu.
    Sie brauchten nicht weit zu gehen. Es war eine seltsame Prozession – voraus ein grimmig dreinblickender Mann mit geschientem Arm, fünf Meter hinter ihm ein Mädchen und schließlich das Paar, das sich leise zu streiten schien, aber trotzdem John und Lucy folgte, weil Bob das Gefühl hatte, er müsse noch irgend etwas sagen, John gut zureden oder Lucy beruhigen.
    Sie erreichten den Durchgang zu Abschnitt C, vor dem zwei Posten standen.
    »Jemand drin?« erkundigte John sich.
    »Nein, Mister Hogg«, antwortete einer der Posten.
    »Schön, dann gehe ich hinein.«
    Die beiden Männer betrachteten ihn unsicher, sahen seinen verletzten Arm, die beiden Mädchen und den Mann, die offenbar für eine Party angezogen waren. Sie widersprachen nicht, als John nochmals seine Absicht bekanntgab. Sie ließen ihn passieren.
     
    »Zwei Stunden später«, sagte der Kommandant, »kroch ein Roboter der Klasse M außen an der Station entlang und bohrte drei Löcher in die Wand des Laboratoriums, in dem John arbeitete. Es gibt alle möglichen Sicherheitsvorrichtungen, die aber in diesem Fall umgangen wurden. Ich darf Ihnen nur sagen, daß Johns Labor aus bestimmten Gründen an der Außenwand lag und daß die Wand dort aus bestimmten Gründen sehr dünn ist. Die Luft entwich, er konnte nichts dagegen unternehmen und ... starb.«
    »Und der Roboter?«
    »Kroch auf dem gleichen Weg zurück und wurde an der Luftschleuse von der inzwischen alarmierten Wache abgefangen, die seine Programmkarte beschlagnahmte. Als die Luft plötzlich ausströmte, gaben die Überwachungsgeräte selbstverständlich sofort Alarm, und der Modus operandi war innerhalb weniger Sekunden klar. Der Alarm wurde sogar zweimal gegeben, weil der Mutterroboter ...«
    Der Commander schwieg. Er hatte den Mutterroboter eigentlich nicht erwähnen wollen – ihm war natürlich klar, daß kein Fachmann sich einreden lassen würde, eine Station dieser Größe könne ohne Mutterroboter auskommen, aber sobald wir darüber zu diskutieren begannen, hatten wir vermutlich gefährlichen Boden unter den Füßen. Offenbar steckte der Mutterroboter bis zu seinem nicht existierenden Hals in allen möglichen Geheimdienstsachen ...
    Hogg schien selbst gemerkt zu haben, daß ich auf eine Erklärung wartete, denn er fuhr zögernd fort: »Der Mutterroboter überwacht die nicht allgemein zugänglichen Abteilungen. Selbstverständlich nicht dauernd. Aber er hat das Leck gemeldet und gleichzeitig eine mögliche Entstehungsursache genannt, bevor wir die gleichen Informationen aus anderen Quellen erhielten.«
    »Die Karte?« fragte ich.
    »Oh ... ich zeige sie Ihnen gleich auf dem Bildschirm.«
    Auf dem Schirm erschien das vergrößerte Abbild einer ganz gewöhnlichen Lochkarte, mit der Roboter programmiert werden.
    Ich konnte die einzelnen Befehle nicht ohne Computer entschlüsseln, sah aber trotzdem, wie der Plan in die Tat umgesetzt worden war. Der Roboter hatte einfach den Befehl erhalten, eine bestimmte Stelle an der Außenwand der Station auf einem bestimmten Weg zu erreichen und dort drei Löcher zu bohren. Der Prioritätsindex war hoch genug, um die sofortige Durchführung des Auftrags zu bewirken, aber doch nicht so hoch, daß der Mutterroboter oder der Chefingenieur ihre Zustimmung hätten geben müssen.
    Die winzigen Symbole, die bedeuteten, daß alle notwendigen Berechnungen und Genehmigungen vorlagen, schienen auf den ersten Blick in Ordnung zu sein. Ein Symbol, das ich noch nie gesehen hatte, besagte höchstwahrscheinlich, daß

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