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Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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frage mich nur, weshalb Sie in dieser Bude hausen, obwohl die Sternenvögel bestimmt hohe Gehälter zahlen«, fuhr Miß Weber fort. »Sie könnten sich die beste Suite im Sheraton leisten.«
    »Ich nehme, was ich brauche«, antwortete die junge Frau. »Und ich brauche nicht im Sheraton-Hotel zu wohnen.«
    »Aber ich, wenn Sie es wissen wollen!«
    Miß Weber stand auf und lief weinend hinaus. Die anderen schoben verlegen ihre Stühle zurück und gingen unauffällig, so daß Lane allein mit Miß Bettony zurückblieb.
    »Bedürfnislosigkeit ist auch eine Art Belohnung, nicht wahr?« fragte er sie.
    »Jedenfalls kann man darauf keine Steuern erheben.« Sie warf ihm einen neugierigen Blick zu.
    »Nun, ich weiß nicht recht ...« Er wurde rot. »Darf ich Sie Martha nennen?«
    »Natürlich. Ich heiße Martha.«
    »Ich möchte Ihr Freund sein, Martha. In diesem Haus brauchen Sie einen Freund.«
    »Gut, wir sind Freunde.« Sie lächelte wieder.
    Er stand auf.
    »Kommen Sie, wir machen einen Mondscheinspaziergang«, forderte er sie auf. »Ich möchte Ihnen meinen Lieblingsplatz zeigen.«
    Vier Stunden später waren sie noch immer in ihr Gespräch vertieft. Sie saß unterhalb des Felsens und hatte ihre Arme um die Knie geschlungen; Lane stand im Mondschein vor ihr.
    »Ich weiß nicht, wo ich herkomme, Chris«, erzählte sie. »Ich träume von einem Ort – von meiner Welt, wie ich sie nenne –, aber das ist nur ein Traum. Ich erinnere mich nur an den ersten Arbeitstag in einem Einkaufsbüro in Chicago; alles andere ist ... verschwommen ... unwirklich ...«
    »Kannst du nicht die Sternenvögel fragen?«
    »Nein. Sie sprechen nur durch uns. Wir hören und wissen alles erst später.«
    »Du hast sie also nur als eine Art Lichterscheinung gesehen. Aber was hältst du von ihnen? Sind sie Teufel, wie manche Leute behaupten?«
    Sie rieb sich den Kopf am Felsen.
    »Wie erkennt man einen Teufel, Chris? Was ich weiß, beruht auf Gesprächen mit anderen Agenten. Die Sternenvögel gibt es schon seit undenklichen Zeiten. Sie haben irgendeinen Grund, sich uns nicht zu zeigen. Das kann niemand erklären.«
    »Man bekommt fast Angst, wenn man länger darüber nachdenkt«, meinte er. »Und die Leute sind ziemlich nervös. Sie sprechen schlecht von den Agenten. Ich mache mir deinetwegen Sorgen.«
    »Ich habe keine Angst«, versicherte sie ihm. »Die Leute scheinen mich gar nicht richtig zu sehen. Für sie bin ich nur ein Mädchen, das über einen Schreibtisch gebeugt sitzt oder durch die Straßen eilt. Ich habe manchmal das Gefühl, allein in einer Welt wach zu sein, die von Schlafwandlern bevölkert ist.«
    »Würden die Sternenvögel dich schützen, wenn ... wenn ...«
    »Ich bezweifle, daß sie es könnten, Chris. Und manchmal öffnet sich irgendwo in der Menge ein Auge, ein einziges Auge. Dann habe ich Angst.«
    »Ich kann nicht viel ausrichten«, meinte Lane bedauernd, »aber ich bin immer da, wenn du mich brauchst, Martha. Ich bin immer für dich da.«
    Sie stand jetzt neben ihm.
    »Ich brauche dich auch, Chris.« Sie sah sich um. »Hier gefällt es mir.«
    »Der Felsen gehört uns allein, und wir müssen ihn nicht mit anderen teilen«, sagte er. »Martha, wollen wir uns jeden Freitag hier treffen? Wir können auch ins Kino gehen.«
    »Und in Konzerte«, fügte sie hinzu. »Ja, gern, Chris.«
    »Auch montags?«
    »Gut, auch an Montagabenden.«
    Als Lane sich von Martha im Flur verabschiedete, sah er Miß Webers Tür einen kleinen Spalt offenstehen. Er schloß seine eigene Tür hörbar hinter sich. Martha folgte seinem Beispiel.
     
    Crothers, der bei Grey Walter in England studiert hatte, erforschte die Tau-Komponente eingehender. Er untersuchte auch die bizarren Raum-Zeit-Verschiebungen im Zusammenhang mit Tau-Schwankungen und beobachtete bei dieser Gelegenheit das Phänomen des silbernen Einhorns.
    Seine Versuchsperson, ein dreiundvierzigjähriger Pole namens Hurwitz, sollte eines Tages eine ganze Statuette beschreiben, während er nur einen Teil davon mit einem Bleistift berührte. Plötzlich schnellte seine Tau-Amplitude steil nach oben, und die fünf Wissenschaftler sahen zwei Statuetten auf dem Tisch vor sich stehen. Sie konnten sie sogar betasten und fotografieren, bevor beide sich wieder zu einer kleinen Statue vereinigten. Diese Vereinigung erzeugte ein kurzes Schwindelgefühl bei allen Beteiligten.
    Am nächsten Tag stellten die Wissenschaftler fest, daß sie alle rot-grün-blind waren. Die Auswirkung des Versuchs auf Hurwitz

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