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Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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begann eine lange Unterredung mit ihm. Er stimmte darin mit ihr überein, daß Mrs. Calthorp in letzter Zeit sparsamer kochte, weil sie selbst abnehmen wollte, und versprach Mrs. Green beim Umtopfen ihrer Geranien zu helfen – am nächsten Sonntag.
    Nachdem er sich in seinem sauberen Zimmer mit den hellgrauen Tapeten umgezogen hatte, warf er einen bedauernden Blick auf das Buch, das auf dem Tisch am Fenster lag – Graves' Weiße Göttin –, und schlich auf Zehenspitzen den Flur im ersten Stock entlang. Miß Weber, die hagere Lehrerin mit dem verkniffenen Gesicht, schoß förmlich aus ihrem Zimmer an der Treppe hervor. Sie zeigte Lane, wo sie das kleine Regal aufgestellt haben wollte, denn er konnte doch so gut mit Werkzeug umgehen ...
    »Selbstverständlich, Miß Weber. Nächsten Sonntag komme ich gern.«
    Lane entschuldigte sich mehrmals und rannte endlich die Treppe hinab. In der Diele wurde er von Martin Buckley aufgehalten, der aus dem Fernsehraum kam.
    »He, Chris, was hältst du davon, wenn wir uns einen lustigen Abend mit Bier und Mädchen machen?«
    »Heute ist Donnerstag, Buck. Ich bin mit Alma verabredet, ich komme schon zu spät ...«
    »Nimm sie mit, Junge! Warum soll sie nicht auch einen Schluck Bier mögen?«
    Lane machte eine unsichere Handbewegung und wurde unter seinen Sommersprossen rot.
    »Tut mir leid, Buck, aber ich habe einen Tisch im Goldenen Pheasant bestellt und ...«
    »Okay, Chris, schon gut. Kannst du mir zwanzig bis zum nächsten Zahltag pumpen?«
    »Klar, Buck.«
    Auf dem Weg zu Almas Appartement dachte Lane über Buckley nach. Er erinnerte sich an das scharfgeschnittene Gesicht unter den dunklen Haaren, an seine Art, dicht vor Lane zu stehen und auf ihn herabzusehen, während er zu schnell und zu laut sprach. Das geliehene Geld wurde nie zurückgezahlt, und Lane ahnte, daß diese Geschenk-Darlehen ein Ausgleich für die unmoralische Tatsache waren, daß er mehr verdiente, als er wirklich brauchte. Damit erkaufte er sich das Recht, weiterhin Lane zu sein.
    Alma und Buckley arbeiteten in der Verkaufsabteilung der Acme-Möbel-GmbH. Alma war früher Buckleys Freundin gewesen; jetzt war sie Lanes Freundin – zumindest an Donnerstagen. Sie war so groß wie Lane, mollig, dunkelhaarig und hätte Buckleys Schwester sein können. Auch sie war ein Lösegeld, das er dafür bezahlte, Christopher Lane sein zu dürfen. Aber wem bezahlte er es schließlich?
    Als er klopfte, rief Alma nur, er solle hereinkommen, sie sei noch im Bad. Er betrat das Appartement und wußte genau, was nun kommen würde.
    »Machst du uns einen Drink, Liebling, während du wartest?« Badegeräusche.
    Rotes Sofa, roter Teppich, Couchtisch aus Bambus, Fernsehgerät Ahorn, Film- und Mode-Journale, weißes Email in der Kochnische. Er mixte zwei Highballs, einen davon schwach.
    »Chris, bringst du mir bitte meinen Morgenrock aus dem Schlafzimmer? Du weißt doch, wie ich herumlaufe, wenn ich allein bin.«
    Ein parfümiertes Schlafzimmer. Durchsichtige Strümpfe auf rosa Bettüberwurf. Schwarze Spitzenunterwäsche daneben – das war neu.
    Der nackte Arm nahm den Morgenrock entgegen.
    »Augen zu, Liebling!« kicherte Alma.
    Lange Beine wurden unter dem Morgenrock sichtbar, als Alma lächelnd im Schlafzimmer verschwand. Sie kam in einem roten Kleid wieder zum Vorschein, setzte sich neben Lane und trank den starken Highball.
    »Du mixt wirklich herrliche Drinks«, versicherte sie ihm. »Hör zu, Schatz, Ruth wollte ihr Appartement selbst streichen und hat dabei alles ruiniert. Ich habe ihr versprochen, daß wir Samstag und Sonntag kommen.«
    »Oh ... meinetwegen.«
    Alma kicherte. »Wir tragen beide unsere neuen Spielanzüge nur für dich, Chris. Das wird dir gefallen!«
    Alma fand den Film herrlich, sagte sie. Sie umklammerte Lanes Arm, wenn es spannend wurde, legte den Kopf an seine Schulter, als der zärtliche Teil kam, und kaute ständig Popcorn. Während der Show im Goldenen Pheasant aß sie ein großes Steak und trank anschließend Martinis, bis die zweite Show um Mitternacht begann. Sie sprach über exotische Gerichte und ausländische Filme und erzählte Lane, er müsse einfach tanzen lernen, denn es werde ihm bestimmt gefallen.
    Als er sie nach Hause brachte, bestand Alma darauf, daß er das Taxi bezahlte und mit nach oben kam, um noch eine Tasse Kaffee zu trinken. Er hockte trübselig auf dem roten Sofa, während sie in der Kochnische arbeitete.
    »In unserer Abteilung wird von dir geredet«, sagte sie und ließ Wasser

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