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Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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und beliebt – aber nicht mehr sehr kapitalkräftig. Falls der Start mißglückte oder nur erheblich verzögert wurde, waren die zur Verfügung stehenden Mittel endgültig erschöpft. Dann war die Raumstation nicht wieder mit einem Appell an die Öffentlichkeit zu retten; dann war der Zusammenbruch unvermeidbar, der Hunderte von anderen Firmen mit sich reißen und vielleicht sogar eine Wirtschaftskrise auslösen würde.
    Zunächst schien eine Verzögerung unvermeidbar zu sein. Seitdem die erste Raumstation zerstört worden war, erwies es sich als äußerst schwierig, Besatzungsmitglieder und Wissenschaftler zu finden, die ihr Leben in ›Deanes Seifenblase‹ aufs Spiel setzen wollten. Dann bewarb Carol Bryant, Astronomin und internationale Schönheit zugleich, sich um die Aufnahme, wodurch es plötzlich keine Schwierigkeiten mehr bereitete, genügend Personal für alle anderen Posten zu finden.
    Deane arbeitete sechzehn Stunden täglich. Er kam morgens als erster ins Büro und fuhr selten vor Mitternacht nach Hause. Er nahm seine Mahlzeiten am Schreibtisch zwischen einem halben Dutzend Telefone ein, und seine Frau hatte es bereits aufgegeben, ihn zu erreichen.
    Zwei Tage vor dem Starttermin erschien Lillian Deane jedoch im Verwaltungsgebäude der Firma Spacecraft und verlangte ihren Mann zu sprechen. In ihrer Begleitung befand sich Jim Briggs, der aufgeregt und etwas verlegen wirkte.
    Deane wies seine Sekretärin an, die beiden Besucher gemeinsam vorzulassen.
    Deane bemühte sich zunächst, das Gespräch in freundschaftlicher Atmosphäre rasch zu Ende zu bringen, um möglichst bald wieder Zeit für wichtigere Dinge zu haben. Aber Lillians Gesichtsausdruck und Briggs' Verlegenheit zeigten ihm, daß es sich um mehr als eine geschäftliche Unterredung handelte. Er forderte sie auf, vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen.
    Als Lillian sich eine Zigarette in die lange Spitze steckte, sprang Briggs auf, um ihr Feuer zu geben. Dann wandte er sich an Deane.
    »Bevor wir uns weiter unterhalten, Ted ... äh ... Mister Deane«, sagte er, »möchte ich betonen, daß ich von diesem Augenblick an nicht mehr Ihr Angestellter bin. Ich habe Miß Lighton mein Kündigungsschreiben vorhin übergeben.«
    »Halten Sie es wirklich für nötig, diesen unwiderruflichen Schritt zu unternehmen, Jim?«
    »Ja, denn sonst kann ich es nicht mit meiner Berufsauffassung vereinbaren, Lillian in dieser Sache zu helfen.«
    Briggs nannte Lillian also jetzt beim Vornamen! Deane versuchte sich daran zu erinnern, ob er das heute zum erstenmal hörte. Er bemühte sich um Selbstbeherrschung, als er sagte: »Ich habe mich schon gefragt, welche Rolle Sie in einem Gespräch zwischen Mrs. Deane und mir spielen würden.« Eigentlich seltsam, daß er ›Mrs. Deane‹ sagte, während Briggs sie ›Lillian‹ nannte ...
    Lillian mischte sich ein.
    »Am besten lassen wir die persönliche Seite vorläufig außer acht. Ich bin davon überzeugt, daß Jim nicht darauf eingehen wollte. Schließlich sind wir geschäftlich hier.«
    »Gut, dann kommen wir am besten gleich dazu«, sagte Deane. »Ich bin sehr beschäftigt, wie du dir vorstellen kannst.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Lillian. »Du erinnerst dich vielleicht an meine Feststellung, daß ich aus Sicherheitsgründen darauf bestehen muß, ein bestimmtes persönliches Einkommen garantiert zu bekommen. Dieses Problem ist um so dringender, seitdem du beschlossen hast, dein Vermögen zu verschleudern, um die Regierung zu übertreffen.«
    »Ja, ich erinnere mich noch an unser Gespräch. Und?«
    »Nun, hast du die Absicht, mir ein festes Einkommen auszusetzen oder nicht?«
    »Darüber haben wir bereits gesprochen, soviel ich mich erinnere, Lil. Falls deine Frage bedeutet, daß du wieder sechzigtausend Dollar jährlich haben willst, muß ich leider zumindest vorläufig ablehnen.«
    »Wir haben aber auch darüber gesprochen, daß mir aus Steuergründen ein großer Teil der Deane Aircraft Corporation gehört – zusätzlich zu den Aktien, die ohnehin mein Eigentum sind.«
    Daraufhin räusperte Briggs sich und schien etwas sagen zu wollen.
    »Keine Angst, Jim«, sagte Lillian, »ich will meinen Mann nicht erpressen. Dazu kenne ich ihn zu gut.«
    »Weshalb bist du sonst hier?« erkundigte Deane sich.
    »Wenn du mir nicht sechzigtausend jährliches Einkommen garantieren kannst, will ich die Leitung des Unternehmens. Nicht nur auf dem Papier, sondern die tatsächliche Leitung.«
    »Ausgeschlossen!« protestierte

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