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Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Firmenangehörigen in Verbindung bleiben, ohne gleichzeitig das Opfer der Männer zu werden, die ihm die Einstweilige Verfügung zuzustellen hatten?
    Konnte er einen hervorragenden Anwalt finden, der den Gerichtsbeschluß wirkungslos machen würde, bis die Rakete gestartet war? Nicht in dieser kurzen Zeit. Briggs hielt alle Trümpfe in der Hand. Ein neuer Mann hatte einfach nicht genug Zeit, um sich in die Materie einzuarbeiten und überzeugend argumentieren zu können, bevor unwiderrufliche Entschlüsse gefaßt wurden. Nein, diese Möglichkeit schied aus.
    Vielleicht konnte er die sechzigtausend Dollar aufbringen, die Lil verlangt hatte. Zumindest für dieses Jahr. Aber er durfte ihr dieses Einkommen nicht garantieren, weil er noch nicht beurteilen konnte, wieviel der Betrieb der Raumstation kosten würde. Und er konnte sie und den verdammten Briggs nicht überzeugen, weil ihm die Zeit dazu fehlte. Außerdem wollte er sich nicht erpressen lassen!
    Er ging unruhig in seinem Büro auf und ab, überlegte angestrengt, dachte an die Folgen, die der Zusammenbruch seiner Firma haben würde, und schmiedete verzweifelt Pläne, als Georgia Lighton mit einigen Sandwiches und einer Kanne Kaffee hereinkam. Er ließ sich in seinen Sessel fallen und nickte ihr dankbar zu, als sie den Kaffee einschenkte und eine Packung Zigaretten neben sein Tischfeuerzeug legte. Dann wollte sie gehen, aber er hielt sie zurück.
    »Ich sitze in der Klemme, Georgia.«
    »Wirklich, Sir?«
    »Ja.« Er schilderte ihr kurz, in welcher schwierigen Lage er sich befand.
    »Würden Sie jetzt noch weitere Aktien kaufen, Georgia?«
    »Selbstverständlich.«
    »Warum, in Gottes Namen?«
    »Weil Sie noch immer achtundvierzig Stunden zur Verfügung haben, Sir. Ich habe schon oft erlebt, daß Sie in wesentlich kürzerer Zeit wahre Wunder vollbracht haben.«
    Deane sprang lachend auf. Das war Loyalität und Vertrauen! Er hob Georgia an den Ellbogen hoch und gab ihr einen herzhaften Kuß auf beide Wangen. Bevor sie sich von ihrer Überraschung erholt hatte, sprach er bereits ins Telefon und gab der Telefonistin Anweisungen.
    »Schicken Sie uns eine große Platte Sandwiches und zwei Kannen Kaffee, Millie. Richten Sie Parker und den anderen Abteilungsleitern aus, daß sie sofort zu mir kommen sollen – nur Briggs soll bleiben, wo er ist. Und fragen Sie die Mädchen im Schreibzimmer, ob sie bezahlte Überstunden machen können.« Er wandte sich an Georgia und fügte hinzu: »Der Countdown hat damit begonnen!«
    Die Besprechung dauerte nicht lange. Deane eröffnete sie damit, daß er seine Absicht verkündete, anstatt wie sonst nur eine Idee vorzutragen. Die anderen wurden sofort von seiner Begeisterung angesteckt und diskutierten enthusiastisch, wie sich dieser Plan verwirklichen ließ. Georgia führte das Protokoll der Sitzung und schrieb alle wichtigen Einzelheiten mit. Schließlich wurden Verantwortlichkeiten zugewiesen, nachdem alle Teilnehmer sich verpflichtet hatten, der Presse gegenüber nichts zu erwähnen.
    Um vier Uhr stand Deanes Büro leer. Auch die Büros der meisten Abteilungsleiter waren nicht besetzt. Um vier Uhr fünfzehn starteten drei firmeneigene Hubschrauber mit unbekanntem Ziel. Um fünf Uhr saß Georgia an Deanes Schreibtisch, auf dem jetzt zwei zusätzliche Telefone standen, und hatte die Tür zum Vorzimmer fest verschlossen; sie gab ihre Anweisungen über die Telefonzentrale weiter.
    Bei Arbeitsende gingen die meisten Angestellten nach Hause; wichtige Männer in Büros und Fabrikhallen blieben jedoch auf ihren Plätzen und ließen sich Sandwiches und Kaffee bringen. Um elf Uhr streckte Georgia sich für kurze Zeit auf der Couch im Büro aus, um eine halbe Stunde später bereits wieder aufzustehen, als zwei Techniker hereinkamen, um das Fernsehgerät aufzustellen. Kurz nach drei Uhr morgens leuchtete der Bildschirm auf und zeigte Deanes Gesicht.
    »Wir haben es geschafft, Georgia!« sagte er lächelnd. »Der Countdown läuft tatsächlich! In einer Stunde bekommen Sie Gesellschaft – Parker und einige andere kommen zu Ihnen ins Büro. Sorgen Sie dafür, daß Sie eingelassen werden, und belehren Sie das Wachpersonal nochmals, daß niemand das Werksgelände vor acht Uhr morgens betreten darf.«
    »Ja, Sir.« Georgia lächelte. »Noch etwas, Mister Deane ...«
    »Was, Georgia?«
    »Morgen kaufe ich telefonisch weitere zehn Aktien.«
    Die ›einigen anderen‹, von denen Parker begleitet wurde, waren fast alle Abteilungsleiter; nur zwei fehlten.

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