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Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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nicht mit dem Geld anderer, die es unwillig geben, ohne jemals wirklichen Nutzen daraus zu ziehen. Statt dessen handelt es sich hier um ein Projekt, das mit Gewinn arbeiten soll, weil es nützliche Dienstleistungen erbringt. Wer bereit ist, das gleiche Risiko wie ich einzugehen, wird auch wie ich am Gewinn beteiligt.
    Morgen finden Sie in Ihrer Zeitung eine Anzeige, in der mitgeteilt wird, daß die neugegründete Firma Spacecraft ihre Aktien anbietet. Dieses Unternehmen besitzt unter anderem die Deane Aircraft Corporation. Ich und meine Partner behalten unseren Mehrheitsanteil, aber wir brauchen Ihr Geld und Ihr Vertrauen. Deshalb beträgt der Kurs der neuen Aktien nur zwei Drittel der alten, die Aktien werden nur an Einzelpersonen abgegeben, und niemand erhält mehr als zehn.
    Der Verkauf beginnt morgen mittag und endet zweiundsiebzig Stunden später. Wer sich später an unserem Projekt beteiligen will, kann es tun – aber er muß mehr dafür ausgeben. Alles weitere entnehmen Sie bitte morgen Ihrer Zeitung. Guten Abend, meine Damen und Herren.«
    Am nächsten Tag erschien die Anzeige mit den üblichen Angaben über die Gründung des neuen Unternehmens, seine Geschäftsziele, den Aufbau, das Gründungskapital und so weiter.
    Die Ankündigung im Wirtschaftsteil war nüchtern gehalten, aber die im Zusammenhang damit erscheinenden Artikel in allen Zeitungen verfielen eher ins andere Extrem. Deane wurde alles Mögliche genannt – Heiliger, Sünder, Genie, Narr, Philantroph, Betrüger. Da allgemein erwartet wurde, daß die Regierung die Verwirklichung des Projekts verhindern würde, waren die meisten Artikel unfreundlich geschrieben. Deane seien durch Regierungsverträge und Sicherheitsbestimmungen die Hände gebunden, wurde behauptet. Er werde es nie schaffen, denn nur Regierungen könnten die notwendigen Mittel aufbringen, schrieben andere. Und der Kernsatz vieler Artikel besagte, die Leute hätten schon zuviel Geld in die Raumfahrt gesteckt, ohne je einen Cent davon wiederzusehen. Eigenartigerweise förderte das sogar den Aktienverkauf, denn die Leute sagten sich, nun sei endlich Gelegenheit, einen Teil dieser verlorenen Investitionen zurückzubekommen.
    Als die zweiundsiebzig Stunden verstrichen, wurden Börsenmakler in allen Großstädten mit Briefen, Bestellungen und Anfragen überhäuft. Tausende und schließlich Hunderttausende von Bestellungen liefen ein. Nach Ablauf der Frist waren sämtliche Aktien verkauft, und der Kurs stieg um fünf Punkte.
    Am Morgen des vierten Tages erschien eine Delegation hoher Regierungsbeamter bei Deane; zu dieser Abordnung gehörten auch ein Dreisternegeneral aus dem Pentagon und ein Mann aus dem Präsidialamt.
    Der Vertreter des Präsidenten drückte sich knapp und präzis aus. Deane wurde es verboten, irgendwelche Projekte im Raum ohne Erlaubnis und Kontrolle der Regierung durchzuführen. Jeder Verstoß gegen dieses Verbot grenzte an Landesverrat und würde entsprechend bestraft werden. Deane mußte mit einer Einstweiligen Verfügung rechnen, sobald er Anstalten machte, einen Satelliten ohne Regierungsgenehmigung zu starten.
    »Soll das heißen, daß eben ein neues Gesetz erlassen wurde, das diesen Punkt regelt?« erkundigte Deane sich.
    »Reden Sie keinen Unsinn«, mahnte der General. »Wir passen Ihnen die bestehenden Sicherheitsbestimmungen wie eine Zwangsjacke an, wenn es sein muß. Überzeugen Sie sich selbst!«
    Deane schüttelte den Kopf. »Bevor Sie damit beginnen, möchte ich Ihnen einige Tatsachen erläutern. Politische Tatsachen.«
    Die anderen richteten sich auf.
    »In den vergangenen drei Tagen habe ich fünfundzwanzig Millionen Aktien an fünf Millionen Einzelpersonen verkauft«, fuhr Deane fort. »Fünf Millionen Menschen aus allen fünfzig Staaten; fünf Millionen Wähler beider politischen Parteien. Ich brauche Sie wohl nicht daran zu erinnern, daß dieses Jahr gewählt wird, und daß ein jetzt beginnender Skandal genügend Zeit hätte, um bis November allgemein bekannt zu sein.
    Falls – ich sage ausdrücklich falls – jemand so ungeschickt wäre, dieses Unternehmen irgendwie zu behindern, für das sich weite Kreise unserer Bevölkerung lebhaft interessieren, wäre der Schuldige leicht festzustellen ... und ich würde mir ein Vergnügen daraus machen, seinen Namen bekanntzugeben.«
    Der Vertreter des Präsidenten sprang mit hochrotem Gesicht auf.
    »Wollen Sie die Regierung der Vereinigten Staaten etwa erpressen?« rief er wütend.
    »Nein, keineswegs«,

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