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Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Um acht Uhr morgens, als die Werkstore sich wieder öffneten, waren sie alle übernächtigt und unrasiert, und die Kaffeekanne war zum viertenmal in die Kantine geschickt worden, wo eine der Putzfrauen das Küchenpersonal vertrat.
    Um diese Zeit war bereits bekannt geworden, daß es am Startplatz ungewöhnlich lebhaft zuging. Der Start sollte zwar schon am nächsten Tag erfolgen, aber selbst dafür herrschte zuviel Betrieb. Folglich lag die Vermutung nahe – und sie wurde auch bald laut ausgesprochen –, daß der Start um einen Tag vorverlegt worden war. Kurze Zeit später tauchten die ersten Reporter auf, und dicht hinter ihnen kamen sechs Justizbeamte, die den Auftrag hatten, Deane eine Einstweilige Verfügung zuzustellen.
    Diese Männer hatten es leichter und eigentlich doch schwerer als die Reporter. Die Reporter mußten möglichst viele Details einer Story zusammensuchen und dabei allen möglichen Gerüchten auf den Grund gehen. Sobald das geschehen war, hatten sie ihren Auftrag erfüllt. Die Zusteller der Einstweiligen Verfügung brauchten andererseits nur einer Spur zu folgen: Wo war Deane? Aber sie mußten ihn auch finden.
    Ihre Suche konzentrierte sich rasch auf den Startplatz, denn Deane überwachte und leitete den Start offenbar von dort aus.
    Einem von ihnen gelang es verblüffend rasch, auf den Startplatz selbst vorzudringen; das wurde dadurch erleichtert, daß die Umzäunung nicht wie früher bewacht war. Das Versuchsgelände war jedoch ziemlich groß, und Deane ließ sich nirgends blicken, so daß der Zusteller das ganze Gelände methodisch absuchen mußte. Während er das tat, gingen die Startvorbereitungen um ihn herum weiter. Er konnte sie nicht aufhalten, solange er Deane nicht gefunden hatte.
    Kaum einer der Männer, die hier so angestrengt arbeiteten, kannte den Zusteller oder wußte, was er beabsichtigte, so daß er meistens richtige Antworten auf seine Fragen erhielt. Aber niemand konnte oder wollte ihm sagen, ob der Chef sich in der Nähe aufhielt. Nun, vielleicht fand er bald jemand, der ihm weiterhelfen konnte. Das Ganze erinnerte an ein Versteckspiel, das auf dem Fernsehschirm in Deanes Büro zu beobachten war.
    Parker, der den Mann aus Washington kannte, sah ihn von Zeit zu Zeit auf dem Bildschirm und fluchte jedesmal so laut, daß einige der anderen protestierten – schließlich war Georgia Lighton anwesend. Die Aufmerksamkeit aller Anwesenden konzentrierte sich jedoch mehr auf die eigentlichen Startvorbereitungen, die inzwischen fast beendet waren.
    Der Countdown war musterhaft glatt verlaufen. Instrumente, Nachrichtenverbindungen, Treibstoffversorgung, Steuerung, Wetter und Telemetriestationen – alles arbeitete wie eine gut eingespielte Maschine zusammen. Der Start sollte in einer Viertelstunde stattfinden, als der Mann, der die letzte Kanne Kaffee brachte, sich als einer der Zusteller der Einstweiligen Verfügung entpuppte. Er sah sich enttäuscht um, als Deane nicht anwesend war, und ließ sich am Tisch nieder, ohne eingeladen worden zu sein.
    »Wenn Mike ihn nicht am Startplatz erwischt«, knurrte er, »fange ich ihn ab, wenn er hier auftaucht.«
    Einer der Männer am Fernsehgerät schnaubte, aber niemand gab eine Antwort.
    »Allerdings spielt es gar keine Rolle«, fuhr der andere fort, »ob die Rakete nun startet oder nicht. Sobald wir Deane erwischen – und wir erwischen ihn bestimmt! –, werden alle Arbeiten zunächst eingestellt, bis die Sache mit den Steuerrückständen geklärt ist.« Er holte eine zerdrückte Zigarettenpackung aus der Tasche und beobachtete wie die anderen den Bildschirm.
    In diesem Augenblick erschien Deanes Gesicht auf dem Schirm. Er trug einen Raumanzug und war zu der startbereiten Rakete unterwegs. Als er sich umdrehte und den Zuschauern zuwinkte, rannte der Zusteller hinaus und murmelte dabei vor sich hin: »Großer Gott, er will selbst fliegen! Wenn ich nur Mike rechtzeitig erwische ...«
    Zehn Minuten später verlangten die Zuschauer am Bildschirm, daß die Fernsehkamera abwechselnd die Rakete und den Zusteller zeigte, der sich in der Nähe des Haupttors aufhielt. Die Kamera folgte ihm auf Schritt und Tritt.
    Ein kräftig gebauter Unbekannter, dem man den ehemaligen Polizisten deutlich ansah, fing einen Streit mit dem Posten am Tor an. Er öffnete plötzlich seine Aktentasche, griff hinein und holte einen wütenden Kater hervor, den er dem Wachtposten in die Hand drückte! In der nun folgenden Verwirrung schlüpfte er durchs Tor und rannte zu

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