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Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Männer!«
    Die Besatzung riß die Abdeckplanen von den schweren MGs, und die Zwillingsdiesel des Boots grollten trotzig. Das Schmugglerschiff schlug auf dem Wasser Haken, während es das sichere New Yorker Ufer zu erreichen versuchte. Aber der Zerstörerkommandant hatte dieses Manöver vorausgesehen; sein Schiff war schneller, und die schweren MGs waren den 10-cm-Kanonen hoffnungslos unterlegen. Volltreffer zersplitterten das Heck des Schmugglerschiffs, explodierten in der großen Kabine, rissen das Deck auf und zertrümmerten die Kreuzunterbramrah an Steuerbord.
    Übergabe oder Tod schien die Alternative zu lauten. Aber der Kapitän hatte eine gute Nase für das Wetter. »Nicht aufgeben, Jungs!« rief er seinen Männern zu. »Ich spüre, daß der Wind aus Westen kommt!«
    Granaten fielen hageldicht. Dann rollte von Westen her eine breite, undurchdringliche Smogbank heran und nahm sie zum Glück auf. Das kleine Schiff trennte sich in ihrem Schutz leicht von seinem übermächtigen Gegner, und die Besatzung, die rasch Sauerstoffmasken angelegt hatte, war den rauchenden Müllwüsten von Secaurus wieder einmal dankbar. Der Kapitän hatte recht, als er behauptete, es müsse schon ein schlechter Wind sein, der nicht auch etwas Gutes bringe.
    Eine halbe Stunde später legten sie am Pier der 79 th Street an. Der Kapitän umarmte Steve herzlich und wünschte ihm für seinen weiteren Weg alles Gute. Und Steve Baxter setzte die abenteuerliche Reise fort.
    Der breite Hudson lag hinter ihm. Vor ihm lagen etwas über dreißig Straßen, die er überqueren mußte, um dann der letzten über ein Dutzend Kreuzungen hinweg bis zum Ziel zu folgen. Nach den Rundfunkmeldungen war er den übrigen Teilnehmern weit voraus – auch Freihoff St. John, der noch immer nicht aus dem Labyrinth auf der New Yorker Seite des Lincoln-Tunnels aufgetaucht war. Er schien recht gut vorangekommen zu sein, wenn man alles berücksichtigte.
    Aber Baxters Optimismus war verfrüht. New York ließ sich nicht so leicht erobern. Er ahnte nichts davon – aber der gefährlichste Teil des Unternehmens lag noch vor ihm.
     
    Nachdem er einige Stunden auf dem Rücksitz eines verlassenen Autos geschlafen hatte, marschierte Steve auf der West End Avenue in südlicher Richtung weiter. Bald darauf war Tagesanbruch – die zauberhafte Stunde in der großen Stadt, zu der an jeder Kreuzung nicht mehr als einige hundert Frühaufsteher zu finden waren. Hoch über Steve ragten die Türme von Manhattan auf; zwischen ihren Zinnen bildeten unzählige Fernsehantennen ein zartes Filigran vor dem rosafarbenen Morgenhimmel. Bei diesem Anblick konnte Baxter sich nur allzu gut vorstellen, wie herrlich das Leben im New York der guten alten Zeit gewesen sein mußte, als die Welt vor hundert Jahren noch nicht unter der Bevölkerungsexplosion zu leiden hatte.
    Aber seine Gedanken wurden jäh unterbrochen. Aus dem Nichts erschienen plötzlich zehn oder zwölf bewaffnete Männer und versperrten ihm den Weg. Sie trugen Gesichtsmasken, schwarze Hüte mit breiter Krempe und Patronengurte. Sie wirkten verbrecherisch und malerisch zugleich.
    Einer von ihnen – offenbar ihr Anführer, weil er keine Maske trug – trat langsam vor. Er war ein älterer Mann mit faltigem Gesicht, dichtem Schnurrbart und rotgeränderten, traurigen Augen. »Fremder«, sagte er, »zeig deinen Passierschein her.«
    »Ich habe keinen, glaube ich«, antwortete Baxter.
    »Du hast allerdings keinen«, stimmte der alte Mann zu. »Ich bin Pablo Steinmetz, und ich gebe hier Passierscheine aus, und ich kann mich nicht daran erinnern, dich schon einmal in diesem Gebiet gesehen zu haben.«
    »Ich bin hier fremd«, erklärte Steve ihm. »Nur auf der Durchreise.«
    Die Banditen grinsten und stießen einander in die Rippen. Pablo Steinmetz rieb sich das unrasierte Kinn und erwiderte: »Hör zu, Freundchen, du hast versucht, eine private Mautstraße ohne Genehmigung des Eigentümers zu benützen – der Eigentümer bin übrigens ich –, und diese Benützung ohne Genehmigung ist verboten.«
    »Aber wie kann jemand mitten in New York eine private Mautstraße besitzen?« fragte Baxter verständnislos.
    »Sie gehört mir, weil ich sage, daß sie mir gehört«, antwortete Pablo Steinmetz und betastete dabei die Kerben am Kolben seiner Winchester. »Daran ist eben nichts zu ändern, Fremder, deshalb mußt du entweder zahlen oder mitspielen.«
    Baxter griff nach seinem Portemonnaie und stellte fest, daß es fehlte. Offenbar hatte der

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