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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Strohhalm klammert, und kam allmählich wieder zu mir. Das konnte ich nur, weil ich mußte, und ich schaffte es gerade noch rechtzeitig. Podnac kletterte eben in die Schleuse, und ich hörte Illinis aufgeregte Stimme hinter ihm. Ich zielte, drückte auf den Feuerknopf und warf ihn ins Freie zurück, wo er verschwand.
     
    Mein ganzer Körper war gefühllos wie ein Daumen, der eben von einem Hammer getroffen worden ist. Ich spürte, daß mir eine warme Flüssigkeit im Anzug das Bein hinunterlief. Gebrochene Knochen rieben gegeneinander, wenn ich mich bewegte. Diesmal wußte ich, daß ich in einer Klemme saß, aus der ich mich nicht aus eigener Kraft befreien konnte. Ich war geliefert. Illini hatte gesiegt.
    Seine Stimme riß mich aus meinen trübseligen Überlegungen.
    »Er hat geschossen, obwohl ich ihm befohlen habe, es nicht zu tun, Ulrik! Das haben Sie selbst gehört! Ich kann nichts dafür!«
    Ich kniff die Augen zusammen und sah in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Illini stand noch immer an der offenen Schleuse; er stand in gebückter Haltung vor dem Luk und starrte ängstlich in die Dunkelheit hinein, aus der im nächsten Augenblick der Blitz kommen konnte, der ihm den Rest geben würde. Er wußte nicht, wie schwer verletzt ich war; er ahnte nicht, daß er mich hätte erledigen können, ohne mit Gegenwehr rechnen zu müssen. Er bildete sich ein, Baird Ulrik sei wieder einmal schneller gewesen und mache ihn jetzt für alles verantwortlich.
    Meinetwegen sollte er das ruhig glauben. Ich würde jedenfalls mein Bestes tun, um ihn in dieser Überzeugung zu bestärken. Ich war erledigt, aber er war es auch – wenn ich ihn dazu bringen konnte, sofort zu starten. Wenn später das Überwachungsschiff kam und meine Leiche und das Geständnis fand, das ich irgendwie niederschreiben würde, bevor ich endgültig das Bewußtsein verlor, würden Illini und seine Spießgesellen in einer Strafkolonie landen, bevor sie wußten, was ihnen geschah. Ich konzentrierte mich darauf, möglichst deutlich zu sprechen, ohne zu stöhnen, und rief hinaus:
    »Gut, dieses Mal zählt nicht, Illini. Nehmen Sie Ihren Leibwächter mit und verschwinden Sie. Ich beobachte Sie von hier aus, bis Sie gestartet sind. Sie können sich darauf verlassen, daß ich auch die Kameras einschalte. Falls Sie wieder zu landen versuchen, müssen Sie damit rechnen, daß Sie die Filmaufnahmen zu erklären haben.«
    »Ich tue alles, was Sie sagen, Ulrik. Das hier ist Ihr Unternehmen. Aber ich ... ich kann Podnac nicht allein tragen; ich muß erst ein Hebegerät aus meiner Jacht holen.«
    Ich gab keine Antwort. Ich konnte nicht. Das machte Illini Sorgen.
    »Ulrik? Ich werde melden, daß hier unten alles in Ordnung war. Tun Sie nichts, was Sie später nur bereuen würden. Denken Sie an die eine Million Credits.«
    »Verschwinden Sie!« stieß ich mühsam hervor. Ich beobachtete, wie er einige Schritte rückwärts ging, sich dann umdrehte und den nächsten kleineren Hügel hinaufhastete. Mir wurde es abwechselnd rot und schwarz vor den Augen.
    Plötzlich tauchte Illini wieder in meinem Sehbereich auf. Er hatte die Leiche seines Begleiters in die Gurte eines Hebegeräts gelegt und transportierte sie darin ab. Als ich wieder hinsah, waren die beiden verschwunden. Dann wurde es endgültig dunkel um mich, und ich hatte das Gefühl, in bodenlose Finsternis hinabzustürzen, während ich mich langsam überschlug ...
     
    Als ich aufwachte, saß Johnny Thunder neben mir.
    Er gab mir Wasser. Ich trank durstig und sagte: »Du großer Dämlack! Was hast du hier zu suchen?« Das sagte ich tatsächlich, aber es kam nur als ein keuchendes Ächzen heraus. Ich lag noch immer auf dem Boden der Frachtkapsel an der Stelle, an der ich zusammengebrochen war, und sah das hagere Gesicht des Riesen dicht über mir. Seine blauen Augen betrachteten mich aufmerksam.
    »Ich bin aufgewacht und habe gemerkt, daß du fort warst, Carl Patton.« Seine Stimme war nicht mehr so volltönend wie früher; sie klang wie die Stimme eines alten Mannes. »Woola hat mich hierher geführt.«
    Ich dachte darüber nach – und dann war mir plötzlich alles klar. Ich hätte beinahe gegrinst. Das Geständnis eines Sterbenden würde Illinis Pläne vielleicht behindern – aber ein lebender Riese war der beste Garant dafür, daß sie nie verwirklicht wurden.
    Ich nahm einen zweiten Anlauf und konnte diesmal halbwegs verständlich flüstern. »Hör zu, was ich dir zu sagen habe, Johnny. Hör gut zu, denn

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