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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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geschafft, Johnny. Wir waren gerissener; aber du hast es erreicht, was du dir vorgenommen hattest.«
     
    Ich drehte den Wählschalter auf senden und war bereit, die Bombe platzen zu lassen, die Illini und seinen sauberen Freunden den Rest geben würde. Aber dann regte sich eine andere Stimme in meinem Innern – nicht die des Gewissens, sondern die der Vernunft. Was ich jetzt vorhatte, wäre eine hübsche Geste für eine Leiche gewesen, die ein triumphierendes Lächeln auf dem vor Kälte erstarrten Gesicht hatte und Illini noch aus dem Grab heraus eine lange Nase drehte. Da ich so hereingelegt worden war, wäre diese Reaktion sogar verständlich gewesen, wenn ich mich bemüht hätte, Johnny Thunder sein eisiges Paradies zu erhalten.
    Aber ich lebte noch, und Johnny war tot. Und die eine Million wartete auf mich. Meine Verletzungen und alles weitere ließen sich mit dem großen bösen Skorpion erklären, der mich so zugerichtet hatte. Johnny würde als Held gefeiert werden und sogar an irgendeiner Stelle, die nicht in Gefahr war, von Baggern abgetragen zu werden, ein Denkmal erhalten. Dafür würde ich selbst sorgen.
    Schließlich entschied ich mich doch für die gerissene Lösung; für die beste Lösung. Ich erzählte ihnen, was sie hören wollten; daß die zehn Verletzten sich in Sicherheit befanden und daß der Riese als Held gestorben war, wie es einem Riesen zukam. Dann brauchte ich nur noch auf das Rettungsschiff zu warten.
     
    Ich kassierte. Seitdem lebe ich im Ruhestand. Das ist eine hübsche Umschreibung für die Tatsache, daß ich nur mir selbst gegenüber zugebe, daß ich keine weiteren Aufträge mehr annehmen werde. Ich habe das letzte Jahr damit verbracht, von einem Planeten zum anderen zu reisen, luxuriös zu leben und einen Teil meines angehäuften Vermögens aufzuzehren. Ich weiß nicht recht, was ich eigentlich suche, aber ich habe den Verdacht, daß ich es wie alle meine Schicksalsgefährten nie finden werde.
    Das Universum ist groß und unpersönlich, und wir kleinen Menschen suchen nach etwas, das uns im Angesicht der Sterne größer erscheinen lassen könnte.
    Aber auf einer Welt, auf der es einst einen Riesen gegeben hat, bleiben wir anderen ewig Pygmäen.

Der letzte Krieg
    (Final war)
     
     
K. M. O'Donnell
     
     
    Hastings hatte den neuen Captain nie leiden können.
    Der neue Captain bewegte sich wie ein Tänzer durch das Minenfeld und sah sich gelegentlich um, weil er wissen wollte ob jemand sein zitterndes Hinterteil beobachtete. Wenn er merkte, daß jemand darauf achtete, blieb er sofort weit zurück, begann Drohungen zu kreischen und erzählte der Kompanie, das Minenfeld werde demnächst hochgehen. Das war natürlich blanker Unsinn, denn die Kompanie hatte das Minenfeld schon über hundertmal in allen Richtungen durchquert und wußte genau, daß der Regen und die Käfer sämtliche Minen längst entschärft hatten. Das Minenfeld war absolut sicher. Nur außerhalb des Minenfelds drohten ernstliche Gefahren. Das alles hätte Hastings dem neuen Captain erzählen können, wenn er danach gefragt hätte.
    Der neue Captain war jedoch stur. Er gab als erstes bekannt, er wolle sich zunächst akklimatisieren.
     
    Hintergrund: Hastings' Kompanie und der Gegner waren in einem weitläufigen Gelände untergebracht. Es begann mit einem spärlichen Wald, erstreckte sich über das Minenfeld hinaus und endete schließlich an den wirren Steinhaufen, die vor den Schützengräben und ausgebauten Stellungen lagen. Oder es begann mit einem Stellungssystem, führte zum Minenfeld weiter und endete in drei Kilometer Entfernung mit einem spärlichen Wald. Das hing ganz davon ab, ob sie angriffen oder verteidigten; das hing wiederum davon ab, welcher Wochentag es gerade war. An Donnerstagen, Samstagen und Dienstagen stürmte die Kompanie nach Osten, um den Wald zu erobern; an Freitagen, Sonntagen und Mittwochen verlor sie den Kampf um seinen Besitz. Montags waren alle zu erschöpft, um zu kämpfen. Der Captain blieb in seinem Zelt, schickte einen Funkspruch ans Hauptquartier und bat um weitere Anweisungen. Das Hauptquartier befahl ihm, wie bisher weiterzumachen.
    Der Wald war der ideale Aufenthaltsort. Erstens war man unter den Bäumen ziemlich ungestört; zweitens war es dort kühl. Man konnte anständig pokern und nachts richtig schlafen. Wahrscheinlich kämpfte der Gegner deshalb so verbissen um den Wald und verteidigte ihn rücksichtslos. Hastings' Kompanie stand ihm darin nicht nach. Dieser Krieg lohnte

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