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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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ich kann es bestimmt nicht zweimal erzählen. Unser ganzes Unternehmen war ein Schwindel – ein übler Trick, um dich beiseite zu schaffen. Dieser Planet ist unglaublich reich an Bodenschätzen. Allein die Schürfrechte sind Milliarden wert. Aber die Gesetze ... die Verfassung der Liga enthält eine Garantie für derartige Fälle ... niemand kann irgendwelche Rechte auf Vanguard für sich beanspruchen, solange hier noch ein Riese lebt. Diese Männer waren nie in Gefahr. Sie sollten es zumindest nicht sein. Aber die Pläne sind in dieser Beziehung abgeändert worden. Aber das kann sich nur auswirken, wenn du aus dem Weg geräumt bist. Und solange du lebst ...« Die Sache wurde allmählich zu kompliziert. Ich machte eine Pause und nahm einen neuen Anlauf.
    »Das kann dir alles gleichgültig sein«, stellte ich fest. »Du hast sie hereingelegt. Du warst gerissener als wir alle. Du lebst trotzdem noch. Und jetzt kommt es nur darauf an, am Leben zu bleiben. Deshalb darfst du dich jetzt nur nicht mehr blicken lassen. Dieser Raum läßt sich heizen und enthält genügend Notrationen, von denen du bis zur Landung des Rettungsschiffes leben kannst. Dann hast du es geschafft. Hier war ein Relais nicht in Ordnung, verstehst du? Weißt du, wie ein Relais aussieht? Und du hast die Störung behoben. Damit hast du den zehn Männern das Leben gerettet. Du bist ein Held, und niemand kann es wagen, dich beseitigen zu wollen ...«
    »Du bist schwer verletzt, Carl Patton ...«
    »Ich heiße nicht Carl Patton, verdammt noch mal! Ich heiße Ulrik! Ich sollte dich ermorden, verstanden? Ich bin hierher gekommen, um dich ...«
    »Du hast viel Blut verloren, Ulrik«, unterbrach mich der Riese. »Gibt es hier in der Kapsel Verbandmaterial?«
    »Ja, aber damit ist nichts anzufangen. Ich bin an der Hüfte getroffen worden. Der Knochen ist zersplittert, und ich habe eine große Fleischwunde abbekommen. Der Anzug hat etwas abgehalten – aber nicht genug. Das ist im Augenblick unwichtig. Entscheidend ist nur, daß die anderen nicht wissen, daß du noch lebst! Wenn sie heimlich zurückkommen, um nach dir zu sehen, und dabei feststellen, daß du noch lebst – bevor die Rettungsmannschaft landet –, haben sie gewonnen. Und sie dürfen nicht gewinnen, verstehst du? Ich lasse sie nicht gewinnen!«
    »In meinem Haus steht ein Diagnose- und Heilgerät. Die Ärzte haben es dort nach der Seuche aufgestellt. Es kann dich heilen.«
    »Klar – und im Klinikzentrum würde ich so wirksam behandelt, daß ich sechsunddreißig Stunden später schon wieder das Tanzbein schwingen könnte. Und wenn ich nie nach Vanguard gekommen wäre, säße ich überhaupt nicht in der Falle. Aber das braucht dich alles nicht zu kümmern; du mußt nur irgendwie überleben, bis die Rettungsmannschaft kommt. Das kann nicht mehr lange dauern ...«
    Dann muß ich ohnmächtig geworden sein. Ich kam erst wieder zu Bewußtsein, als jemand mir stumpfe Messer in die Seite stach. Ich öffnete mühsam die Augen, sah meinen Anzug offen und merkte, daß ich in Blut schwamm. Johnny Thunder war mit meinem Bein beschäftigt. Ich flüsterte ihm zu, er solle mich doch in Ruhe lassen, aber er sägte mit rotglühenden Sägen weiter und goß Salzsäure in die Wunden. Und als ich lange Zeit später wieder aufwachte, stellte ich fest, daß mein Bein vom Knie bis zur Hüfte mit Verbandmaterial aus dem Erste-Hilfe-Kasten bandagiert war.
    »Du bist noch stark, Ulrik«, sagte der Riese zu mir. »Du hast wie der Frostdämon gegen mich angekämpft.«
    Ich wollte ihn auffordern, mich endlich in Ruhe zu lassen, damit ich in Frieden sterben konnte, aber ich brachte keinen Ton hervor. Johnny Thunder stand auf und wickelte sich in seinen Pelz. Er hob mich vom Boden auf, ging zum Luk und öffnete es. Ich versuchte wieder zu sprechen und ihm zu erklären, daß ich nur noch eine einzige Chance hatte: ich konnte mich vielleicht rächen. Er hatte genügend Gelegenheit gehabt, sich als barmherziger Samariter zu bewähren, aber ein zweiter hoffnungsloser Marsch durch die Schneewüste konnte nur bedeuten, daß Illini und Genossen schließlich doch Sieger bleiben würden und daß mein Bluff zwecklos gewesen war. Aber meine Stimme versagte mir auch diesmal den Dienst. Ich spürte den Riesen schwanken, als der Wind ihn traf, und hörte noch, daß mein Anzugthermostat sich klickend einschaltete. Dann schien eine unsichtbare Wattedecke über mich herabzusinken.
     
    Ich kann mich kaum an den Rückmarsch erinnern. Der

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