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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Mädchen, ließ sich neben ihm nieder und legte seinen großen Kopf in den Schoß des Mädchens.
    Die Kleine hatte Svetz noch nicht bemerkt.
    »Xenophilie!« knurrte Svetz angewidert. Er haßte alles Fremde.
    Das Pferd schien dem Mädchen zu gehören. Svetz konnte es nicht einfach betäuben und mitnehmen. Er mußte es der Kleinen irgendwie abkaufen ...
    Er brauchte Zeit, um in Ruhe nachdenken zu können! Aber ihm blieben nur noch Sekunden, bevor das Mädchen den Kopf hob und ihn über sich schweben sah. Große braune Augen beobachteten ihn spöttisch, während er mit sich selbst kämpfte ...
    Er konnte es nicht wagen, noch mehr Zeit auf der Suche nach einem wilden Pferd zu vergeuden. Die mathematischen Grundlagen der Zeitreise wurden von einem Unsicherheitsfaktor beeinflußt, der die Energieabgabe der Zeitkapsel je nach Reisedauer erhöhte. Wenn Svetz zu lange zögerte, würde er bei der Rückreise in seiner Kapsel bei lebendigem Leib gebraten werden.
    Außerdem hatte das Pferd natürlich fließendes Wasser getrunken. Es würde bald verenden, falls es Svetz nicht gelang, es mit in das Jahr 1100 n. A. zu nehmen. Das bedeutete andererseits auch, daß die Entführung des Tieres den Lauf der Geschichte nicht beeinflussen würde – weil es ohnehin sterben mußte. Svetz hatte eine gute Wahl getroffen ... wenn er seine Angst vor dem Pferd überwinden konnte.
    Das Pferd war zahm. Warum sollte Svetz sich also davor fürchten?
    Aber das Tier besaß eine natürliche Waffe ... von der in Ra Chens Bilderbuch nichts zu sehen gewesen war. Svetz nahm an, daß die Menschen es später grundsätzlich entfernt hatten, bevor die Tiere alt genug waren, um gefährlich zu sein. Er hätte ein paar Jahrhunderte später kommen sollen ...
    Und dazu kam noch dieser bösartige Blick! Das Pferd haßte Svetz und wußte genau, daß Svetz sich vor ihm fürchtete.
    Konnte er aus dem Hinterhalt schießen?
    Nein. Das Mädchen würde sich Sorgen machen, wenn sein Liebling plötzlich ohne ersichtlichen Grund zusammenbrach. Dann würde es nicht mehr auf seine Überredungsversuche hereinfallen, weil es sich nicht darauf konzentrierte.
    Svetz würde in Kauf nehmen müssen, daß das Tier ihn bei der Arbeit beobachtete. Wenn das Mädchen das Pferd nicht beherrschen konnte – oder wenn es Svetz nicht traute –, würde das Tier ihn zweifelsohne umbringen.
     
    Das Pferd sah auf, als Svetz herankam, machte jedoch keine weitere Bewegung. Auch das Mädchen sah ihm mit großen, runden Augen entgegen. Es rief ihm etwas zu, das eine Frage zu sein schien.
    Svetz lächelte gönnerhaft und kam langsam näher. Er schwebte zwanzig Zentimeter über dem Boden und glitt lautlos heran. Auf der einzigen Flugmaschine des zwölften Jahrhunderts wirkte er natürlich eindrucksvoll; er war sich seiner Wirkung allerdings auch bewußt.
    Das Mädchen dachte nicht daran, sein Lächeln zu erwidern. Es beobachtete ihn nur aufmerksam. Svetz hatte sich ihm auf wenige Meter genähert, als es plötzlich aufsprang.
    Er hielt sofort an und ließ den Flugstock zu Boden sinken, wo er als unscheinbares Gebilde liegenblieb. Dann lächelte er beruhigend, während er die Wärmepresse aus dem Beutel an seinem Gürtel holte. Er bewegte sich absichtlich langsam. Das Mädchen war dicht davor, die Flucht zu ergreifen.
    Sein Beutel enthielt außer der Wärmepresse mehrere Korundstücke – Al 2 O 3 – und die Fläschchen mit den Farbstoffen. Svetz legte einen Korundbrocken unter die Presse, goß etwas Chromoxid darüber und betätigte den Kolben. Der Zylinder wurde warm. Sekunden später hielt Svetz einen blutroten Sternrubin in der Hand und hob ihn prüfend ans Licht. Der Stein war dunkelrot und enthielt einen weißleuchtenden Stern.
    Er war noch so heiß, daß Svetz sich fast die Finger daran verbrannt hätte.
    Dummkopf! Svetz lächelte mit eiserner Selbstbeherrschung weiter. Ra Chen hätte ihn warnen müssen! Was würde das Mädchen denken, wenn es die unnatürliche Wärme des Edelsteins spürte? Welchen Zaubertrick würde es dahinter vermuten?
    Aber er mußte es riskieren. Die Steine waren seine einzige Hoffnung.
    Er bückte sich und ließ den Rubin über die Erde auf das Mädchen zurollen.
    Es hob den Stein rasch auf und hielt dabei das Pferd mit einer Hand an der Mähne fest, um es zu beruhigen. Svetz sah, daß das Mädchen Ringe aus einem gelben Metall am Handgelenk trug. Aber ihm fiel auch auf, wie schmutzig die Hand des Mädchens war.
    Es hielt den Edelstein hoch und bewunderte sein

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