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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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wohler. Draußen lag ein unerforschter Planet, der ihm wegen seiner Unwissenheit noch gefährlicher erschien. In der Kapsel konnte er sich einbilden, nur einen Übungsauftrag auszuführen. Svetz hatte Hunderte von Stunden in seiner Kapsel zugebracht, während ein Computer alle nur vorstellbaren Schwierigkeiten einer Zeitreise simulierte und auf die Instrumente übertrug. Selbst die Schwerkraft war künstlich erhöht worden, damit Svetz sich an die Nebenwirkungen einer Zeitreise gewöhnen konnte.
    Unterdessen mußte das Pferd längst verschwunden sein. Aber er wußte jetzt, wie groß ein Pferd war, und er wußte, daß es in der Nähe Pferde gab. Also zur Sache ...
    Svetz nahm das Narkosegewehr aus der Wandhalterung, wählte eine Patrone aus, die groß genug zu sein schien, und lud das Gewehr damit. Er hatte Patronen in verschiedenen Größen zur Verfügung; die kleinste enthielt eine Ladung, die eine Katze harmlos betäubt hätte, während die größte für einen Elefanten genügt hätte. Svetz warf sich das Gewehr über die Schulter und stand auf.
    Dabei wurde ihm schwarz vor den Augen. Er mußte sich festhalten, um nicht in die Knie zu gehen.
    Die Kapsel war vor zwanzig Minuten zum Stillstand gekommen. Ihm hätte nicht mehr schwindlig werden dürfen! Andererseits hatte er eine ungewöhnlich lange Reise hinter sich. Das Institut für Zeitforschung hatte noch keine Kapsel weiter als bis zum Jahr null n. A. zurückgeschickt. Svetz konnte sich mit berechtigtem Stolz als Pionier fühlen. Was bedeutete da schon ein kleiner Schwindelanfall!
    Als er sich wieder erholt hatte, machte er sich daran, die restlichen Ausrüstungsgegenstände von der Wand zu nehmen.
    Der Flugstock bestand aus einem Antischwerkraft-Generator mit dazugehöriger Dauerbatterie; beides war in einem eineinhalb Meter langen Rohr untergebracht, auf dessen Mitte sich ein Faltsitz vor dem Steuerknüppel aufklappen ließ. Der Flugstock war ein Nebenprodukt der Raumfahrtindustrie – aber er wog trotzdem fast dreißig Pfund, solange der Generator nicht arbeitete. Svetz mußte sich anstrengen, um ihn aus seiner Halterung zu lösen. Dabei wurde ihm komisch, sehr komisch.
    Er bückte sich, um den Flugstock aufzuheben, und merkte plötzlich, daß er dabei war, das Bewußtsein zu verlieren.
    Er drückte auf den Knopf, der die Luke automatisch verriegelte, und wurde ohnmächtig.
     
    »Wir wissen nicht, wo Sie landen werden«, hatte Ra Chen ihm erklärt. Ra Chen war der Direktor des Instituts für Zeitforschung, ein großer, dicklicher Mann mit breitflächigem Gesicht und stets abweisender Miene. »Wir können nämlich keine Tageszeit vorausbestimmen – nicht einmal das Jahr, wenn Sie es genau wissen wollen. Aus Energiegründen ist es ausgeschlossen, daß Sie unter der Erde oder in irgend etwas landen. Sollten Sie wider Erwarten hundert Meter über dem Boden auftauchen, stürzt die Kapsel trotzdem nicht ab; sie sinkt dann langsam zu Boden und verbraucht dabei gewaltige Energiemengen, die unser knappes Budget noch mehr belasten ...«
    Und Svetz hatte in der folgenden Nacht lebhaft geträumt. Seine Kapsel tauchte immer wieder im Inneren eines Berges auf, um dort krachend und funkensprühend zu explodieren.
    »Offiziell ist das Pferd für die Historische Forschungsstelle bestimmt«, hatte Ra Chen gesagt. »In Wirklichkeit soll der Generalsekretär es jedoch zu seinem achtundzwanzigsten Geburtstag bekommen. Geistig ist er natürlich erst sechs, wissen Sie. Die königliche Familie degeneriert eben allmählich. Wir haben ihm unglücklicherweise ein Bilderbuch aus dem Jahr 130 n. A. geschickt, und der Junge wünscht sich jetzt ein Pferd ...«
    Svetz hatte sich bereits vorgestellt, wie er als Hochverräter hingerichtet wurde, weil er das Verbrechen begangen hatte, sich diese Äußerungen widerspruchslos anzuhören.
    »... andererseits den Vorteil, daß wir dadurch genügend Mittel für diesen Versuch erhalten haben«, fuhr Ra Chen fort. »Außerdem dient die Sache einem guten Zweck. Wir werden das Pferd gründlich untersuchen, bevor wir es der UNO schicken. Und dann ... nun, Gene sind ein Kode, und Kodes lassen sich entschlüsseln. Bringen Sie uns ein männliches Pferd, dann fabrizieren wir daraus beliebig viele gleiche Pferde.«
    Aber warum sollte irgend jemand auch nur ein Pferd haben wollen? Svetz hatte eine Kopie des Bildes studiert. Ein Zeitreisender hatte das Bilderbuch aus einem zertrümmerten Haus geborgen. Svetz fand das Pferd nicht sonderlich eindrucksvoll.
    Er

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