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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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die Schulter. Bald hatte der Fremde ihn erreicht. Timmy richtete den Schlitten auf den Weg aus und streckte den Körper, bis er fast lag. Ihm blieb keine Wahl. Das war sein Ausweg. Er gab sich einen Schubs, und der Schlitten schoss hinab.

84. KAPITEL
    Nick stand am Rande des Gehölzes, jede Nervenfaser angespannt. Der Schein der Taschenlampe war nicht stark genug, um viel zu sehen. Äste schwangen im wieder auffrischenden Wind. Nachtaktive Vögel riefen sich etwas zu. Die schwarze Gestalt war jedoch verschwunden, oder sie versteckte sich.
    Ihm fiel ein, dass sich nicht weit von hier ein alter Weg durchs Gehölz bis hinunter zum Fluss schlängelte. Mit dem Jeep hatte er eine gute Chance hinunterzukommen. Er lief zur Kirche zurück. Als er die Waffe ins Schulterholster steckte, bemerkte er eine Ausbuchtung in der Jackentasche. Christines Handy. Großartig. Wenn er damit Verstärkung anforderte anstatt über den Polizeifunk im Jeep, konnte er vielleicht einen Medienauflauf verhindern.
    Lucy antwortete beim zweiten Klingeln.
    „Lucy, hier ist Nick.“
    „Nick, wo in aller Welt bist du? Ich habe mir Sorgen gemacht.“
    „Ich habe keine Zeit für Erklärungen. Ich brauche ein paar Männer und Suchscheinwerfer. Ich glaube, ich habe den Täter gerade ins Gehölz hinter der alten Kirche gescheucht. Er will wahrscheinlich wieder zum Fluss.“
    „Wo sollen die Jungs dich treffen?“
    „Unten am Fluss. Es gibt da einen alten Schotterweg durchs Gehölz, gleich neben der Old Church Road, hinter dem State Park. Nicht weit von der Stelle, wo wir Matthew gefunden haben. Du weißt wo?“
    „Ist das nicht der alte Knutschtreff?“
    „Knutschtreff?“
    „Na ja, die Teenies nennen das so. Da ist eine Lichtung über dem Fluss. Die Kids fahren dahin zum Knutschen.“
    „Ja, das ist es wohl. Lucy, sag Hai Bescheid. Er soll entscheiden, wen er mitbringt, okay?“
    „Okay.“
    Er klappte das Handy zu. Was, wenn er nur einen Obdachlosen verscheucht hatte, der sich in der Kirche vor der Kälte schützen wollte? Dann stünde er wieder wie ein Idiot da. Aber zur Hölle damit, Hauptsache, sie fanden Timmy.
    Er blieb am Kellerfenster stehen, stieß mit dem Fuß Holz und Glas beiseite und ging in die Hocke, um hineinzuleuchten. Ein Bett, Poster an den Wänden, und da stand eine Kiste mit Essen. Zweifellos hatte sich hier jemand eingerichtet. Ein Stück Kette blitzte im Lichtstrahl auf. Oder hier wurde jemand gefangen gehalten. Er sah die Comics, die verstreuten Baseballkarten und den kleinen Kindermantel. Timmys Mantel. Vielleicht ist es ja nicht seiner, sagte er sich, um nicht zu viel Hoffnung aufkommen zu lassen. Doch er war fast überzeugt, hier hatte man Timmy festgehalten. Maggie hatte Recht gehabt.
    Dann sah er das blutige Kissen.

85. KAPITEL
    Maggie hörte über sich kleine Tiere die Decke entlanghuschen. Erdkrumen fielen ihr ins Haar, aber sie wagte nicht aufzublicken. Sie schlug die Spinnweben beiseite. Etwas lief ihr über den Fuß. Sie brauchte kein Licht, um zu wissen, dass es eine Ratte war. Sie hörte sie in den Ecken und hinter den Erdwänden in ihre Tunnel verschwinden.
    Mit den Schwenks ihrer Stablampe konnte sie immer nur einen kleinen Bereich ausleuchten. Sie hatte elf Stufen gezählt, die sie tief in die Erde hinabführten, wo die feuchte Luft immer dicker wurde. Sie war in einer Art Sturmkeller gelandet. Ein seltsamer Vergleich, wenn man bedachte, dass die Verstorbenen auf dem Friedhof keinen Wetterschutz mehr brauchten. Abgesehen von einem Holzregal und einer großen Kiste in der Ecke war der Raum leer. Auch die Regale waren leer, aber voller Staub und Rattenkot. Leider entdeckte sie weder einen Hinweis auf Timmy noch auf einen Tunnel. Wie hatte sie sich so irren können? Hatte Stucky sie etwa ihrer Instinkte beraubt?
    Immerhin hatte jemand den Schnee von der Tür weggefegt und sie mit einer Plane zu verdecken versucht. Hier musste etwas Wichtiges sein. Sie ließ den Lichtkegel noch einmal durch den Raum gleiten und auf der Kiste verweilen.
    Die alte Holzkiste war in auffallend gutem Zustand, kein Anzeichen von Verrottung oder beginnendem Verfall. Demnach stand sie noch nicht lange in diesem dunklen, feuchten Loch. Auf dem Deckel, der mit glänzenden neuen Nägeln befestigt war, lag nur wenig Erde.
    Maggie steckte ihren Revolver ins Schulterholster und zog an dem Deckel, doch sie war nicht stark genug, um die Nägel zu lösen. In der Ecke fand sie ein Stück Metallrohr und benutzte es als Hebel. Die Nägel

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