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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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erwartete.
    „Ich wusste nicht, dass Jeffreys homosexuell war. Woher wollen Sie wissen, dass dieser Typ sein Liebhaber war?“ Wieder sprach sie in diesem beiläufigen Tonfall. Nicht die Spur von Herablassung. Obwohl Nick wusste, dass sie eine absurde Spekulation durchaus ins Lächerliche ziehen konnte.
    Lloyd lockerte die Krawatte und öffnete den oberen Hemdknopf. Das Thema war ihm offenbar peinlich.
    „Nun, sie lebten damals zusammen.“
    „Macht sie das nicht zunächst mal nur zu Mitbewohnern?“
    Maggie O‘Dell war so unnachgiebig, wie sie schön war. Nick war froh, diesmal nicht das Opfer ihrer Fragetechnik zu sein. Lloyd sah ihn Hilfe suchend an, und Nick zuckte nur die Achseln.
    „Kann man herausfinden, ob Rydell auch im Gefängnis Kontakt mit Jeffreys hielt?“ fragte Maggie Lloyd, anstatt seinen Hinweis als nichtig abzutun.
    „Das kann man uns vermutlich im Gefängnis sagen.“ „Stellen Sie fest, welche Besucher Jeffreys hatte oder wer sonst Kontakt mit ihm hielt. Überprüfen Sie auch, ob es Mitgefangene oder sogar Wärter gab, mit denen er sich angefreundet hat. Im Todestrakt hat man nicht viele Kontakte, aber vielleicht gab es ein paar.“
    Nick gefiel die Art, wie sie Informationen verarbeitete und kein Detail außer Acht ließ. Eine Spur, die er für weit hergeholt gehalten hätte, entwickelte sich zu einer Hoffnung. Sogar Lloyd, der stolz darauf war, noch einer Generation anzugehören, die Frauen auf ihren Platz verwies, schien zufrieden. Er hatte seinen Notizen weiteres Gekritzel hinzugefügt, während Maggie sprach. Jetzt nickte er beiden zu und ging zum nächsten Telefon.
    Nick war beeindruckt, Maggie merkte, dass er sie beobachtete, und lächelte nur.
    „He Nick, diese Frau hat wieder angerufen!“ rief Eddie Gillick von seinem Schreibtisch herüber, den Hörer unter das Kinn geklemmt.
    „Agentin O‘Dell, hier ist ein Fax aus Quantico für Sie.“ Adam Preston gab ihr eine Rolle Papier.
    „Was für eine Frau?“ rief Nick zurück.
    „Sophie Krichek. Erinnere dich, sie meldete, einen blauen Pickup in der Gegend gesehen zu haben, wo der kleine Alverez entführt wurde.“
    „Lass mich raten. Sie hat den Lieferwagen wieder gesehen, und diesmal mit einem kleinen Jungen, der zufällig aussah wie Matthew Tanner.“
    „Warten Sie eine Minute.“ Maggie O‘Dell unterbrach das Lesen des langen Faxes, das aufgerollt bis zum Boden reichte. „Wieso nehmen Sie die Frau nicht ernst?“
    „Sie ruft ständig an“ , erklärte Nick.
    „Nick, hier sind die eingegangenen Nachrichten für dich, während du außer Haus warst.“ Lucy gab ihm einen Stapel rosa Zettel und blieb vor ihm stehen. Sie trug den üblichen engen Pullover zu dem üblichen engen Rock. Es wäre entschieden leichter, sie zu bremsen, wenn sie nicht so eine üppige Figur hätte.
    „Damit ich das richtig verstehe. Sie wollen diesem Hinweis nicht nachgehen, weil die Frau ihr Soll an Anrufen überschritten hat?“ Maggie O‘Dell hatte diesen Ausdruck in den Augen, der besagte, dass sie ihn kurz vor inkompetent einstufte. Er fragte sich, ob es etwas mit seiner kurzen Zerstreutheit wegen Lucys engen blau-grünen Strickstreifen zu tun hatte.
    „Vor drei Wochen rief sie an, um uns mitzuteilen, sie habe Jesus in ihrem Hinterhof gesehen, wie er einem kleinen Mädchen auf der Schaukel Schwung gab. Sie hat nicht mal einen Hinterhof. Sie lebt in einem Wohnkomplex mit einem Betonparkplatz. Lucy, sind die Abschriften von Jeffreys’ Geständnis und den Prozessakten schon da?“
    „Max will sie so schnell wie möglich rüberbringen.“ Lucy balancierte auf ihren hohen Stöckelschuhen, die sie nur seinetwegen trug, wie er wusste. „Die müssen alles kopieren. Max gibt die Originale nicht aus der Hand. Ach, Agentin O‘Dell, ein Gregory Stewart hat drei- oder viermal für Sie angerufen. Er sagte, es sei dringend, und Sie hätten seine Nummer.“
    „Kontrollanruf von Ihrem Boss?“ Nick lächelte Maggie an, die plötzlich beunruhigt wirkte.
    „Nein, mein Mann. Gibt‘s hier ein Telefon, das ich benutzen kann?“
    Ernüchtert sah er auf ihre Hand. Kein Ehering. Ja, er war sicher, dass er schon früher nachgesehen hatte, aus alter Gewohnheit. Sie wartete auf eine Antwort.
    „Sie können mein Büro benutzen“ , erwiderte er und versuchte sich desinteressiert zu geben, indem er den Stapel Notizen durchsah. „Den Flur hinunter, letzte Tür rechts.“
    „Danke.“
    Sobald sie verschwunden war, blieb Eddie Gillick auf dem Weg zum Faxgerät neben

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