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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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fragte er.
    Als er näher kam, wich der Junge ängstlich in die Ecke zurück und warf sich mit seinem kleinen Körper gegen den blätternden Putz. Die Kette von seinem Fuß zum metallenen Bettpfosten rasselte. Sie war lang genug, damit der Junge mitten in den Raum gehen konnte. Und doch standen der Cheeseburger und die Fritten, die er ihm gestern Abend dagelassen hatte, noch unangetastet auf dem metallenen Tabletttisch. Sogar der dreifache Schokoshake war noch bis zum Rand gefüllt.
    „Mochtest du dein Essen nicht, oder isst du lieber Hot Dogs?
    Vielleicht sogar mit Chili? Du kannst alles haben, was du dir wünschst.“
    „Ich will nach Haus“ , flüsterte Matthew, drückte sein Kissen und drehte eine Hand so, dass er an den Nägeln kauen konnte. Einige waren völlig heruntergeknabbert und hatten während der Nacht geblutet. Getrocknetes Blut sprenkelte den weißen Baumwollbezug des Kissens.
    Das würde wieder schwer rauszuwaschen sein. „Vielleicht magst du lieber Comics als Baseballkarten. Ich habe ein paar von Flash Gordon, die dir bestimmt gefallen. Ich bringe sie das nächste Mal mit.“
    Er beendete das Auspacken der Einkaufstüte. Drei Orangen, ein Beutel Cheetos, zwei Riegel Snickers, ein Sechserpack Hires Rootbeer, zwei Dosen SpaghettiOs und eine Packung Jell-O Schokopudding. Er legte alles auf eine Weinkiste, die er in dem Raum gefunden hatte, der offenbar mal ein Lager gewesen war. Er hatte sich wirklich Mühe gegeben, alles zu besorgen, was Matthew am liebsten mochte.
    „Es könnte kalt werden heute Nacht“ , sagte er, rollte die dicke Wolldecke aus und breitete sie über das Bett. „Tut mir Leid, dass ich kein Licht dalassen kann. Kann ich dir sonst noch etwas bringen?“
    „Ich will nach Haus“ , flüsterte der Junge wieder.
    „Deine Mom hat nicht die Zeit, sich um dich zu kümmern, Matthew.“
    „Ich will zu meiner Mom!“
    „Sie ist nie zu Hause. Und ich wette, sie bringt abends fremde Männer mit, seit sie deinen Dad rausgeworfen hat, nicht wahr?“ Er sprach ruhig und tröstend.
    „Bitte lassen Sie mich gehen!“
    „Sie lässt dich die ganze Zeit allein. Sie arbeitet spät. Sie arbeitet sogar an den Wochenenden.“
    „Ich will nur nach Haus.“ Der Junge begann zu weinen und erstickte sein leises Schniefen mit dem Kissen.
    „Und du kannst nicht zu deinem Dad.“ Ruhig und gelassen. Er musste ruhig bleiben, obwohl er die Wut schon wieder in sich aufsteigen spürte. „Dein Dad schlägt dich, nicht wahr, Matthew?“
    „Ich will nur nach Haus!“ wimmerte der Junge jetzt lauter.
    „Ich werde dir helfen, Matthew. Ich werde dich retten. Aber du musst Geduld haben. Schau, ich habe dir deine Lieblingssachen gebracht.“
    Trotzdem weinte der Junge. Sein schrilles Wimmern ging ihm so auf die Nerven, dass er eine Grimasse schnitt. Er spürte die Wut geradezu in sich explodieren. Er musste sich beherrschen. Ruhig! Warum konnte er nicht einfach ruhig bleiben ? Ja, ruhig und gelassen.
    „Ich will nach Hause!“
    Das Jammern setzte ihm zu. „Verdammt noch mal, halt die Klappe, du Scheiß Heulsuse!“

26. KAPITEL
    Christines Artikel in der Abendausgabe lag um halb vier an den Zeitungsständen in Omaha. Um vier warfen die Zeitungsausträger das zusammengerollte Omaha Journal auf die Veranden und in die Vorgärten von Platte City. Ab zehn nach vier klingelten im Sheriffbüro unaufhörlich die Telefone.
    Nick beauftragte Phillip Van Dorn, mehr Telefone und Leitungen zu installieren, und ging sogar so weit, das Büro des Protokollführers am Flur zu requirieren. Genau diesen Aufstand hatte er vermeiden wollen. Aber der Wahnsinn hatte begonnen, und er musste mit ihm fertig werden.
    Zornige Bürger verlangten zu wissen, was unternommen wurde. Die Stadtverwaltung wollte wissen, was durch zusätzliches Personal und Ausrüstung an Kosten auf die Stadt zukam. Reporter baten um ein Exklusivinterview, weil sie nicht auf die offizielle Pressekonferenz am Morgen warten wollten. Einige kampierten bereits in der Gerichtslobby und wurden von Beamten zurückgehalten, die man auf den Straßen gebraucht hätte.
    Natürlich gab es auch Hinweise. Maggie hatte Recht, Matthews Foto weckte Erinnerungen. Das Problem war, die echten Spuren von den falschen zu trennen, obwohl Maggie darauf beharrte, auch die merkwürdigen Hinweise zu beachten. Nick nahm sich vor, morgen jemand zu Sophie Krichek zu schicken, um die Geschichte vom alten blauen Pickup zu prüfen. Allerdings hielt er das für reine Zeitverschwendung. Sophie

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