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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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sie riss die Augen auf. Sie sah Christine an, hantierte mit ihrer Kaffeetasse und schien von ihrem lauten Geklapper in der plötzlichen Stille überrascht zu werden. Schließlich sah sie zu Nick auf.
    „Ja, Sheriff Morrelli, ich weiß sehr wohl, dass Christine Reporterin ist.“ Sie faltete die Hände, bemerkte offenbar, dass sie ein wenig zitterten, und versteckte sie unter dem Tisch, wo sie sie in ihren Schoß legte. Den Blick auf ihren Kaffeebecher gerichtet, fuhr sie fort: „Wir hielten es für günstig, wenn in der Abendausgabe etwas über Matthew erscheint.“ Jetzt zitterte ihre Stimme.
    Christine sah, wie Nick weich wurde. Wenn es etwas gab, das ihren Macho-Bruder aus der Fassung brachte, dann die Tränen einer Frau. Sie hatte das selbst gelegentlich ausgenutzt. Michelle Tanners Tränen waren jedoch echt.
    „Mrs. Tanner, ich bedaure, aber ich halte das für keine gute Idee.“
    „Es ist sogar eine sehr gute Idee.“
    Christine verlagerte auf dem Stuhl ihr Gewicht, um die Frau zu sehen, die hinter Nick auftauchte. Sie wäre glatt als Model durchgegangen: makellose Haut, hohe Wangenknochen, volle Lippen und seidiges, kurzes dunkles Haar. Ihr Anzug saß tadellos an der schlanken, athletischen Figur, die genügend Kurven aufwies, um die Aufmerksamkeit aller Männer im Raum zu erregen. Stimme und Haltung zeigten jedoch, dass sie auf die Wirkung ihrer Weiblichkeit keinen Wert legte. Sie trat selbstsicher und mit Autorität auf. Diese Frau ließ sich nicht so leicht einschüchtern, schon gar nicht durch einen Raum voller fremder Menschen. Christine mochte sie auf Anhieb.
    „Wie bitte?“ Nick schien ungehalten.
    „Ich halte es für eine gute Idee, die Medien von Anfang an einzubeziehen.“
    Nick sah sich spürbar verärgert um. „Kann ich eine Minute mit Ihnen reden? Allein!“ Er nahm die Frau beim Arm, den sie ihm sofort entriss. Dennoch drehte sie sich um und ging davon. Die Menge teilte sich, um ihr Platz zu machen, und Nick folgte ihr.
    „Entschuldigen Sie mich.“ Christine tätschelte Michelle die Hand und nahm ihren Notizblock. Obwohl Nick sauer war, wollte sie die Frau kennen lernen, die ihn in seine Schranken verwiesen hatte. Das musste die FBI-Agentin aus Quantico sein, Spezialagentin Maggie O‘Dell. Sie fragte sich, welche Informationen Agentin O‘Dell wohl weitergeben würde? Informationen, die Nick hütete wie seinen Augapfel, wenn es darum ging, seinen wertvollen Ruf zu schützen.
    Nick und Agentin O‘Dell standen in einer Ecke des Wohnraumes, neben dem Erkerfenster, das nach vorn hinausging. Einige Polizisten beobachteten die beiden. Nicks Leute wussten es besser und gaben sich beschäftigt.
    „Ich habe dir prophezeit, es wird ihm nicht gefallen, dass du hier bist“ , sagte eine Stimme hinter ihr.
    Christine sah Hai über die Schulter hinweg an. „Nun ja, da ändert vielleicht gerade jemand seine Meinung.“
    „Tja, in der hat er zweifellos seinen Meister gefunden. Ich gehe nach draußen, eine rauchen. Kommst du mit?“
    „Danke, nein. Ich versuche aufzuhören.“
    „Wie du willst.“
    Er ging zur Haustür hinaus. Die Fliegendrahttür quietschte und schlug zu. Nick und Agentin O‘Dell bemerkten es nicht einmal. Nick sprach mit gedämpfter Stimme und beherrschte mühsam seinen Zorn. Agentin O‘Dell wirkte völlig ungerührt, die Stimme ruhig und emotionslos.
    „Verzeihen Sie, dass ich störe.“ Christine wich Nicks bösem Blick aus. „Sie müssen Spezialagentin O‘Dell sein. Ich bin Christine Hamilton.“ Sie gab ihr die Hand, und Maggie O‘Dell nahm sie ohne Zögern.
    „Miss Hamilton.“
    Ihr Händedruck war kräftig und ruhig. „Nick hat in seiner Wut sicher versäumt zu erwähnen, dass ich seine Schwester bin.“
    Agentin O‘Dell sah Nick an, und Christine glaubte auf dem ansonsten stoischen Gesicht den Anflug eines Lächelns zu entdecken. „Ich hatte mich schon gefragt, ob es da eine persönliche Beziehung gibt.“
    „Er ist sauer auf mich, deshalb fällt es ihm schwer zu erkennen, dass ich eigentlich hier bin, um zu helfen.“
    „Da bin ich mir sicher.“
    „Also hätten Sie nichts dagegen, mir einige Fragen zu beantworten?“
    „Bedaure, Miss Hamilton.“
    „Christine.“
    „Natürlich, Christine. Aber ich leite diese Ermittlung nicht. Ich bin nur hier, um das Täterprofil zu erstellen.“
    Christine wusste, ohne ihn anzusehen, dass Nick jetzt lächelte. Das machte sie wütend. „Und was heißt das bitte? Ein Heraushalten der Presse wie im Alverez-Fall? Nick,

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