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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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in seinem Haus - ganz im Gegenteil.
    Dank seiner Mutter war das Medizinschränkchen gut gefüllt. Mit Wattebäuschen, Alkohol, Verbandgaze, Waschlappen, Wasserstoffperoxyd und einer Dose Salbe bewaffnet, richtete er neben dem Kamin eine Notfallstation ein und fügte Kissen und Decken hinzu. Die Heizung machte wieder dieses bollernde Geräusch, er hätte sie längst überprüfen lassen sollen. Er legte große Holzscheite auf das Feuer, das den Raum wärmte und mit gelblichem Licht erfüllte. Seine Hitze war jedoch nichts verglichen mit der, die in ihm brannte. Aber dieses eine Mal würde er seine Hormone ignorieren und das Richtige tun. So einfach war das.
    Er drehte sich um und sah Maggie die lange offene Treppe herunterkommen. Sie trug seinen alten Frotteebademantel, der sich bei jedem Schritt ein wenig teilte und wohlgeformte Knöchel und manchmal ein Stück festen Schenkel zeigte.
    Nein, einfach war es bestimmt nicht.
    Ihr feuchtes Haar glänzte, und ihre Wangen waren rosig vom heißen Wasser. Sie ging langsam, fast zögerlich. Der Sturz ins Wasser hatte ihr einen Dämpfer aufgesetzt, und in den glänzenden braunen Augen lag deutlich ein Ausdruck von Verletzlichkeit.
    Sobald sie sein Arsenal an Heilmitteln sah, winkte sie kopfschüttelnd ab. „Ich habe die Wunden ausgewaschen. Das ist alles nicht nötig.“
    „Entweder ich verarzte Sie, oder ich bringe Sie ins Krankenhaus.“
    Sie sah ihn nur stirnrunzelnd an.
    „Okay, überzeugen Sie mich. Der Stacheldraht war verrostet, wann haben Sie Ihre letzte Tetanusimpfung bekommen?“
    „Die ist sicher noch aktiv. Das Büro lässt uns alle drei Jahre impfen, ob wir es brauchen oder nicht. Morrelli, ich danke Ihnen für Ihr Bemühen, aber es geht mir wirklich gut.“
    Er schraubte die Fläschchen mit Alkohol und Wasserstoffperoxyd auf, legte die Wattebäusche aus und deutete auf die Ottomane vor sich. „Setzen Sie sich.“
    Er glaubte, sie würde sich weigern, aber vielleicht war sie einfach zu müde dazu. Sie setzte sich, löste den Gürtel, ließ den Mantel leicht von der Schulter gleiten und hielt ihn über der Brust zusammen.
    Der Anblick von zarter Haut, Brustansatz und schlankem Nacken und der schwache Duft von Haut und Haar verfehlten nicht ihre Wirkung auf ihn. Leicht benommen fragte er sich, wie er sie berühren konnte, ohne sich nach mehr zu sehnen. Das war doch albern! Er musste sich auf seine Aufgabe konzentrieren und seine Gefühle ignorieren!
    Ein halbes Dutzend dreieckiger, blutiger Wunden schändeten die glatte Haut auf Schulter, Schulterblatt und Arm. Einige waren tief und bluteten noch. An einer Stelle war die Haut so weit aufgerissen, dass sich ein Lappen gebildet hatte.
    Er betupfte die erste Wunde mit einem alkoholgetränkten Wattebausch. Maggie zuckte zusammen, gab jedoch keinen Laut von sich.
    „Alles okay?“
    „Ja, ist okay. Bringen wir es hinter uns.“
    Er versuchte vorsichtig zu sein, tupfte und wischte, doch sie zuckte mehrfach zusammen und verzog vor Schmerzen das Gesicht. Er säuberte jede Wunde und hoffte, der Alkohol sterilisierte so gut, wie er brannte. Dann legte er Gaze auf die noch blutenden Stellen und klebte Pflaster darüber.
    Als er fertig war, ließ er die flache Hand langsam über ihre Schulter, den Arm hinabgleiten und spürte Maggie erschauern. Sie richtete sich gerader auf, als erwarte sie mehr. Nick zog ihr vorsichtig den Bademantel über die geschundene Schulter, und Maggie schien überrascht, als habe sie damit nicht gerechnet. Sie zog den Mantel jedoch zurecht und zurrte den Gürtel fest.
    „Danke“ , sagte sie, ohne Nick anzusehen.
    „Es sind noch wenige Stunden bis zum Morgen. Ich dachte, wir könnten es uns hier beim Feuer gemütlich machen. Kann ich Ihnen etwas bringen? Heiße Schokolade, Brandy?“
    „Ein Brandy wäre gut.“ Sie setzte sich auf den Läufer vor den Kamin, lehnte sich gegen einen Berg Kissen und zog den Bademantel um ihre wohlgeformten Beine.
    „Möchten Sie etwas essen?“
    „Nein, danke.“
    „Bestimmt nicht? Ich könnte Ihnen eine Suppe machen oder ein Sandwich.“
    Sie lächelte ihn an. „Warum versuchen Sie ständig, mich zu füttern, Morrelli?“
    „Wahrscheinlich, weil ich nicht tun darf, was ich eigentlich tun möchte.“
    Sie wurde ernst, als er ihr in die Augen sah, und ihre Wangen wurden warm. Seine Antwort war fast eine Ungehörigkeit gewesen, doch sie schien diese erotische Spannung zwischen ihnen ebenso zu spüren wie er. Schließlich wandte sie den Blick ab, und er zog sich

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