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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Deputys und Polizisten sind hier versammelt.“
    „Gleich hinter Ihnen, neben dem knorrigen Baum sind Fußabdrücke. Nackte Füße im Schnee.“
    Sie ließ ihn los, damit er hinsehen konnte.
    „Allmächtiger!“ Nick sah sich kurz um. „Bei dem heftigen Schneefall müssen die Abdrücke ganz frisch sein. Wenige Minuten alt. Der Scheißkerl war vielleicht direkt hinter uns. Was sollen wir tun?“
    „Sie bleiben hier. Warten Sie auf Hai. Ich gehe den Weg zurück, als wollte ich zum Auto. Er muss sich im Absperrgürtel Ihrer Leute befinden. Da kommt er nicht raus, ohne an ihnen vorbeizugehen. Von oben kann ich ihn vielleicht entdecken.“
    „Ich begleite Sie.“
    „Nein, das merkt er, wenn er uns beobachtet. Warten Sie auf Hai. Ich brauche Sie beide als Unterstützung. Bleiben Sie ruhig, und versuchen Sie sich nicht dauernd umzusehen.“
    „Woher sollen wir wissen, wo Sie sind?“
    „Ich mache mich irgendwie bemerkbar.“ Sie sprach mit ruhiger Stimme, obwohl sie Adrenalin durch die Adern strömen spürte. „Ich schieße in die Luft. Lassen Sie nur Ihre Männer nicht auf mich feuern.“
    „Als ob ich das verhindern könnte.“
    „Ich mache keine Scherze, Morrelli.“
    „Ich auch nicht.“
    Sie sah ihn an, es war ihm ernst, und ihr kam es plötzlich äußerst dumm vor, in einem Wald voller bewaffneter Polizisten herumzulaufen. Aber wenn der Killer hier war, durfte sie nicht zögern. Und er war hier. Er beobachtete sie. Das gehörte zu seinem Ritual. Sie spürte es.
    Sie ging den Weg hinauf. Ihre flachen Lederschuhe waren schneebedeckt, was den Anstieg noch schlüpfriger machte. Sie hielt sich an Zweigen, Baumwurzeln und Kletterpflanzen fest und war innerhalb von Minuten außer Atem. Doch das Adrenalin trieb ihren durchfrorenen Körper vorwärts.
    Ein Zweig brach ihr in der Hand ab, und sie begann zu rutschen. Sie schwang zurück und kam ruckartig an einem Baum zum Halten, als sie mit der Hüfte dagegen prallte. Ihre Hände schmerzten vor Kälte, aber sie grub die Finger in die Baumrinde. Die Absperrung war nicht mehr weit, sie hörte das Flattern des gelben Bandes. Über ihr ertönten Stimmen.
    Schließlich wurde der Boden so eben, dass sie ohne Hilfe stehen konnte. Sie bog vom Weg ab und verschwand im dichten Unterholz. Von oben erkannte sie Nick am Rand des Gehölzes. Hai gesellte sich gerade zu ihm. Zwischen Bäumen und Fluss arbeitete das forensische Team in aller Eile, beugte sich über die kleine Leiche und füllte Plastikbeutel mit Beweismitteln. Sie holten Spezialausrüstung aus ihren Rucksäcken, um mit dem Schnee fertig zu werden. Dahinter, hinter Gestrüpp und hohem Gras, sah sie den brodelnden, schäumenden Fluss.
    Unten zwischen den Bäumen bewegte sich etwas. Maggie verharrte und lauschte, um mehr zu hören als den eigenen Pulsschlag in den Ohren und ihre rasche Atmung. Hatte sie sich die Bewegung eingebildet?
    Kaum dreißig Meter unter ihr knackte ein Ast. Dann sah sie ihn. Er presste sich an einen Baum. Im Schatten sah er wie eine Ausbuchtung der Rinde aus. Er passte sich an, groß, schlank und von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet. Sie hatte Recht gehabt. Er beobachtete sie, beugte sich vor und versuchte das forensische Team zu sehen. Jetzt bewegte er sich geduckt und geschmeidig von Baum zu Baum, wie ein Tier, das sich an seine Beute schleicht. Er schlitterte den Abhang hinunter und umging den Fundort. Er wollte weg!
    Maggie kroch durch das Dickicht. In der Eile knirschten Schnee und Blätter unter ihr, und Äste knackten laut wie Explosionen. Doch niemand hörte es, auch der Schatten nicht, der sich rasch und leise zum Flussufer bewegte.
    Das Herz hämmerte ihr gegen die Rippen, und ihre Hand zitterte, als sie die Waffe zog. Das ist nur die Kälte, sagte sie sich. Ich habe alles unter Kontrolle. Ich schaffe das.
    Sie folgte ihm, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Zweige zerkratzten ihr das Gesicht und zerrten an ihrem Haar. Äste stachen ihr in die Beine. Sie fiel und prellte sich den Schenkel an einem Fels. Sobald der Schatten stehen blieb, verharrte sie an einen Baum gepresst, um nicht gesehen zu werden.
    Sie waren jetzt auf ebenem Boden am Rand des Gehölzes. Das forensische Team war hinter ihnen. Sie hörte die Männer einander rufen. Der Schatten war auf dem Weg zur Absperrung und nutzte die Bäume als Deckung. Plötzlich blieb er wieder stehen und sah zurück in ihre Richtung. Sie floh hinter einen Stamm und presste sich an die kalte, raue Rinde. Hatte er sie gesehen? Sie hoffte, ihr

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