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Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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mütterlichen Ton belehrt. „Aber wenn du Menschen nicht an dich heranlässt, können sie dich auch nicht lieben.“
    Nick und Harvey kehrten zurück. Harvey trug den Knochen, den sie ihm gekauft hatte. Sie hatte geglaubt, er habe ihn im Garten verbuddelt, weil er ihn nicht haben wollte. Doch das frische Loch unter dem Hartriegel war offenbar nur ein sicherer Lagerplatz gewesen. Sie musste noch viel über ihren neuen Mitbewohner lernen.
    Sobald Nick ihn von der Leine löste, sprang Harvey die Treppe hinauf.
    Nick sah ihm nach. „Sieht aus, als hätte er eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.“
    „Der lässt sich jetzt in meinem Schlafzimmer in die Ecke fallen und kaut stundenlang an dem Ding herum.“
    „Ihr zwei scheint schon richtig aneinander zu hängen.“
    „Keine Chance. Sobald wir seine Besitzerin finden, kehrt der stinkende Bursche nach Hause zurück.“ Zumindest redete sie sichdas ein. In Wahrheit würde sie sich schrecklich verraten fühlen, falls Rachel Endicott auftauchte und Harvey liefe gleich zu ihr, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. Die Vorstellung allein war wie ein Stich ins Herz. Okay, vielleicht nicht gleich ein Stich, aber ein kleines Pieksen.
    Der Punkt war, Gwen erzählte einen Haufen Mist. Jemand nah an sich heranzulassen, und wenn auch nur einen Hund, endete gewöhnlich damit, dass einem wirklich schrecklich wehgetan wurde. Solche Schmerzen gehörten zu den Dingen in ihrem komplizierten Leben, vor denen sie sich schützen konnte, also tat sie es.
    Maggie bemerkte, dass Nick sie an den Küchentresen gelehnt beobachtete. Der Blick aus den kristallklaren blauen Augen war voller Sorge.
    „Maggie, alles okay mit dir?“
    „Ja, alles klar.“ Sein Lächeln verriet ihr, dass sie viel zu lange gezögert hatte, um überzeugend zu sein.
    „Weißt du was?“ Er kam langsam auf sie zu, blieb vor ihr stehen und sah ihr in die Augen. „Warum lässt du dich heute Abend nicht von mir verwöhnen?“
    Er strich ihr mit den Fingerspitzen über die Wange. Das vertraute Prickeln durchströmte sie, und sie wusste genau, was er mit verwöhnen meinte.
    „Nick, ich kann nicht.“
    Sein Atem strich über ihr Haar. Nick schien sie nicht zu hören und ließ die Lippen über ihre Wange gleiten. Maggie atmete heftiger, als seine Lippen über ihre strichen. Doch anstatt sie zu küssen, glitten sie weiter zur anderen Wange und über Augenlider, Nase und Stirn zurück ins Haar.
    „Nick“, versuchte sie es wieder und bezweifelte, dass er sie verstand. Ihr Herz schlug so laut, dass es sie am Denken hinderte. Nicht dass ihr Hirn einen vernünftigen Gedanken produziert hätte.Anstatt Nicks Zärtlichkeit zu genießen, konzentrierte sie sich auf den Druck des Küchentresens im Rücken, um nicht von Gefühlen mitgerissen zu werden.
    Schließlich hielt Nick inne und sah sie an, das Gesicht nah vor ihrem. Oh Gott, in diesen warmen Augen konnte man sich verlieren. Er streichelte und massierte ihr die Schultern. Seine Finger glitten ihr in den Kragen und streichelten Hals und Nacken.
    „Ich möchte nur, dass du dich gut fühlst, Maggie.“
    „Nick, es geht wirklich nicht“, hörte sie sich sagen, während eine innere Stimme sie drängte, das sofort zurückzunehmen.
    Lächelnd streichelte er ihr wieder die Wange. „Ich weiß.“ Er atmete tief durch, weder enttäuscht noch gekränkt oder resigniert, eher so, als hätte er nichts anderes erwartet. „Ich weiß, du bist noch nicht so weit. Das kommt zu schnell nach Greg.“
    Großartig, dass er das verstand, denn sie tat es eigentlich nicht. Trotzdem versuchte sie ihm eine Erklärung zu geben.
    „Mit Greg war alles so ... bequem.“ Das waren genau die falschen Worte, sie sah es an seinem gekränkten Blick.
    „Und mit mir ist es das nicht?“
    „Mit dir ist es ...“ Sein Streicheln lenkte sie weiter ab und beschleunigte ihre Atmung. Versuchte er sie umzustimmen, weil er merkte, wie leicht das war? „Mit dir“, fuhr sie fort, „ist es so intensiv, dass es mir Angst macht.“ Jetzt war es heraus.
    „Es macht dir Angst, dass du die Kontrolle verlieren könntest.“ Er sah ihr tief in die Augen.
    „Mein Gott, du kennst mich gut, Morrelli.“
    „Ich sag dir was. Wenn du so weit bist, und ich betone wenn, nicht falls“, er ließ sie nicht aus den Augen und streichelte sie weiter, „darfst du so viel Kontrolle haben, wie du möchtest. Aber heute Abend, Maggie, möchte ich nur, dass du dich gut fühlst.“
    Die Schmetterlinge im Bauch wurden wieder

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