Maggie O´Dell 02 - Das Grauen
Uterus.
„He, warum kommst du nicht zu Harvey und mir?“ fragte Nick, schlug einladend das Oberteil des Schlafsacks zurück und entblößte enge Jockeyshorts und muskulöse Schenkel.
Der Anflug sexueller Erregung bei diesem Anblick brachte sie so in Verlegenheit, dass ihr die Wangen warm wurden. Nick hatte es nur als Einladung zum Ankuscheln gemeint. Inzwischen schien er jedoch zu erraten, was in ihr vorging.
„Ich verspreche, nichts zu tun, was du nicht möchtest“, beruhigte er sie ernsthaft, und es wurmte sie, dass sie so leicht zu durchschauen war.
Sie sehnte sich danach, mal etwas anderes zu spüren als Erschöpfung und die Gereiztheit überstrapazierter Nerven. Sie wusste schon nicht mehr, wie es war, sich sicher und geborgen zu fühlen. Vorhin bei den Essensvorbereitungen in der Küche mit Nick war ihr bewusst geworden, wie selten sie in den letzten Jahren etwas wie Verlangen oder Leidenschaft empfunden hatte. Die einzigen Male waren seinerzeit mit Nick in Nebraska gewesen.
Schweigend zog sie die Schuhe aus und begann sich aus der Jeans zu schälen. Nick betrachtete sie mit einer Mischung aus Erstaunen und Vorfreude, schien aber nicht genau zu wissen, was ihn erwartete. Sie wusste es auch nicht.
Sie ließ das Karohemd an und spürte, dass ihr Slip feucht wurde, als sie neben Nick glitt. Harvey stand auf, drehte sich dreimal um die eigene Achse und ließ sich mit dem Rücken zu Nick hinplumpsen. Sie mussten lachen, dankbar, dass der Hund die Atmosphäre lockerte.
Sie lagen voreinander, jeder auf einen Ellbogen gestemmt, und sahen sich an, ohne sich zu berühren. Offenbar war es Nick ernst damit, ihr die Initiative zu überlassen. Er wartete, während sie ihm mit den Fingerspitzen über Gesicht, Wange und Kinn strich und an den Lippen verweilte. Er küsste ihr die Fingerspitzen, der Mund warm, weich und einladend.
Sie streichelte seine Narbe, eine kleine weiße Erhebung auf dem Kinn, fuhr weiter zur Kehle und sah ihn schlucken, als müsste er sich beherrschen. Sie sah ihm in die Augen, während ihre Hand über die Muskeln seiner Brust glitt und weiter hinab über den harten festen Bauch. Nick atmete heftiger, als sie die Wölbung seiner Jockeyshorts erreichte. Als sie sie berührte, sog er, um Beherrschung bemüht, scharf die Luft ein.
„Mein Gott, Maggie“, begann er atemlos, „wenn ich gewusst hätte, wie das ist, wenn du die Initiative ...“
Sie ließ ihn nicht ausreden, küsste ihn sacht auf den Mund, und ihre Hand glitt in den Taillenbund. Ein Schauer durchrann seinen Körper, und sein Kuss wurde leidenschaftlicher. Jeder Nerv in ihr schien auf seine Erregung zu reagieren, auch wenn sie sich nicht einmal umarmten. Sie spürte, dass Nick sich zurückhielt, obwohl er kurz davor war zu kommen. Sie schmiegte sich mit dem ganzen Körper an. Der Kuss war wild und leidenschaftlich geworden, doch sie wich leicht zurück und ließ die Lippen zu seinem Ohr streichen. Sie umfuhr mit der Zunge die Ohrmuschel, schob die Spitze ins Ohr und wurde mit einem leisen Aufstöhnen belohnt. „Halt dich nicht zurück, Nick“, flüsterte sie.
Nicht lange, und sein Atem kam keuchend. Augenblicke später spürte sie seinen Höhepunkt. Nick rollte sich auf den Rücken. Die Augen geschlossen, wartete er, dass die Ekstase abebbte. SeineHingabe hatte ihr Verlangen angefacht. Wie war das möglich, sich so sinnlich zu fühlen, wo Nick sie kaum berührt hatte? Sie beobachtete ihn und fühlte sich voller Leben.
Er legte sich eine Hand ins Genick, und Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Seine Atmung wurde allmählich wieder normal. Er sah zu ihr auf, als versuche er ihre Gedanken zu lesen. Vielleicht fragte er sich auch nur, was als Nächstes kam. Dann sah er kurz zu Harvey hinüber, der sich in den Wintergarten verzogen hatte.
„Gönnt er uns Privatsphäre, oder hat er es einfach satt, ständig geweckt zu werden?“
Sie lächelte nur, ohne zu antworten. Auf einen Ellbogen gestemmt, lag sie auf der Seite und betrachtete ihn. Von Müdigkeit keine Spur mehr.
Nick strich ihr eine Haarsträhne zurück und ließ die Finger über ihre Wange gleiten. Sie genoss die Liebkosung und schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, lag Nick ebenfalls auf der Seite, ihr zugewandt, und war so nah, dass sie seinen Atem spürte. Ohne dass sich ihre Körper berührten, ließ er die Hand ihren Hals hinab in den Kragen streichen. Er begann das Hemd zu öffnen und zögerte bei jedem Knopf, damit sie protestieren konnte. Doch sie legte
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