Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
Vom Netzwerk:
einen warnenden Blick zu, als habe auch er genug von dessen Arroganz.
    „Ja, natürlich, die Untersuchung gehört ganz Ihnen“, sagte Maggie schließlich und nahm eine Ecke der Decke, um den Männernbeim Transport des eingepackten Hundes zu helfen. „Zweifellos wird die Nachbarschaft heute besonders ruhig schlafen, weil Sie den Fall bearbeiten.“
    Manx war erstaunt über ihren Sarkasmus und lief rot an, als er merkte, dass die beiden anderen Männer ihn nicht unterstützten. Maggie sah den Gerichtsmediziner lächeln, drehte sich aber nicht um, um sich zu vergewissern, ob Manx es auch sah.
    „Halten Sie Ihr FBI-Abzeichen und Ihren hübschen kleinen Hintern nur aus meiner Untersuchung heraus“, drohte er ihrem Rücken, um das letzte Wort zu haben. „Haben Sie mich verstanden, O’Donnell?“
    Sie machte sich nicht die Mühe, dem undankbaren Mistkerl zu antworten. Ohne sie hätte er den Hund nicht mal entdeckt. Sie würde ihm zutrauen, dass er auf die Blutproben verzichtete, nur weil der Vorschlag von ihr gekommen war.
    Eine Ecke der Decke haltend, ging sie mit Officer Hillguard und dem Doktor davon. Am oberen Treppenabsatz drehte sie sich zu Manx um, der in der Schlafzimmertür stehen geblieben war.
    „Ach, Detective Manx“, rief sie, „nur noch eine Sache. Sie sollten diesen Lehmklumpen auf den Stufen untersuchen lassen. Es sei denn, Sie haben ihn selbst mit hereingeschleppt und Ihren Tatort kontaminiert.“
    Instinktiv hob Manx den rechten Fuß und kontrollierte die Sohle, ehe er sich seiner defensiven Reaktion bewusst wurde. Der Doktor lachte laut auf. Officer Hillguard wusste es besser und begnügte sich mit einem Lächeln. Manx lief wieder rot an. Maggie wandte sich einfach ab und konzentrierte sich darauf, ihren Patienten ruhig und sicher die Treppe hinunterzutransportieren.

6. KAPITEL
    Tess McGowan stopfte eine Kopie des Vertragsabschlusses in ihre lederne Aktentasche, ohne die abgewetzte Oberfläche und den gebrochenen Griff zu beachten. Noch einige Verkäufe, und sie konnte sich vielleicht eine neue Aktentasche leisten, anstatt dieser aus zweiter Hand, die sie in einem Secondhandladen erstanden hatte.
    Sie machte eine Notiz auf ihrem Block. „Joyce und Bill Saunders: Kekse mit Schokostücken.“ Die Kinder der Saunders’ würden sich riesig freuen, und Joyce war schokoladensüchtig. Dann schrieb sie: „Maggie O’Dell, ein Blumenbouquet.“ Und strich es sofort wieder durch. Nein, das war zu simpel. Ihre Dankeschön-Geschenke sollten zu ihren Kunden passen. Das war ihr Markenzeichen geworden, das sich durch Mundpropaganda auszahlte. Was würde O’Dell mögen? Selbst FBI-Agentinnen mochten Blumen, und Maggie O’Dell war von ihrem großen Garten begeistert gewesen. Trotzdem schien ein Bouquet nicht das Richtige zu sein. Nein, das Richtige für Maggie O’Dell wäre vermutlich ein Killer-Dobermann. Lächelnd notierte Tess stattdessen „eine Topfazalee“.
    Zufrieden schaltete sie den Computer aus und zog ihre Jacke über. Die anderen Büros waren schon seit Stunden leer. Sie war die einzige Verrückte, die noch so spät arbeitete. Aber das machte nichts. Daniel blieb bis acht oder neun im Büro, und ehe er an sie dachte, vergingen sowieso noch weitere Stunden. Aber sie wollte sich nicht über seine Unaufmerksamkeit beklagen. Wenn es anders wäre, wenn er sie ständig anriefe, sie in ihren Freiheiten beschränkte oder gar auf eine engere Bindung drängte, würde sie weglaufen. Nein, sie mochte es so, wie es war, sicher und unkompliziert, mit sehr geringer emotionaler Investition. Es war die ideale Beziehung für eine Frau, die keine echte Bindung eingehen konnte.
    Sie näherte sich dem Kopierraum und blieb stehen, als sie einScharren hörte. Ihr Blick flog zur Eingangstür am Ende des Flures, um sich zu vergewissern, dass sie im Falle einer notwendigen Flucht ungehindert wegrennen konnte. Gegen die Wand gelehnt, blickte sie vorsichtig um die Ecke der Tür in den Raum, in dem der Kopierer summte.
    „Mädchen, ich dachte, Sie wären schon vor Stunden nach Hause gegangen.“ Die Stimme erschreckte Tess, als Delores Heston sich hinter dem Kopierer aufrichtete und einen Stapel Papier in die Maschine legte. Sie sah Tess besorgt an. „Du liebe Güte, tut mir Leid, Tess. Ich wollte Sie nicht erschrecken. Alles okay?“
    Tess spürte ihren angstvollen Pulsschlag und schämte sich ihrer Nervosität. Die Paranoia war eine Nachwirkung ihres früheren Lebens. An den Türrahmen gelehnt, lächelte sie Delores

Weitere Kostenlose Bücher