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Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Wechselgeld.“
    „Oh, vielen Dank!“
    Das Mädchen hüpfte fast die halbrunde Zufahrt hinunter, so dass der blonde Pferdeschwanz, der aus der blauen Baseballkappe heraussah, wippte. Maggie stellte die Pizza mitten im Wohnzimmer auf den Boden und kehrte zur Tür zurück, um die Alarmanlage wieder einzuschalten. Gwen kam eilig die Treppe herunter.
    „Maggie, was ist passiert?“ fragte sie und hielt das nasse, blutbesprenkelte T-Shirt hoch. „Was ist das? Hast du dich verletzt?“
    „Ach das.“
    „Ja, ach das. Was war los?“
    Maggie hielt rasch eine Hand unter das tropfende T-Shirt, nahm es ihr ab und trug es eilig wieder ins Waschbecken hinauf. Sie ließ das rot verfärbte Wasser ablaufen und gab frisches und neues Waschpulver dazu. Als sie im Spiegel aufsah, stand Gwen hinter ihr und beobachtete sie.
    „Falls du verletzt bist, versuch dich bitte nicht selbst zu verarzten“, mahnte Gwen freundlich, aber streng.
    Maggie erwiderte ihren Blick im Spiegel und wusste, dass Gwen sich auf den Schnitt bezog, den Albert Stucky ihr zugefügt hatte. Nachdem der allgemeine Aufruhr in jener Nacht abgeklungen war, hatte sie sich davongeschlichen und diskret ihre Wunde versorgt. Wegen einer Infektion war sie jedoch einige Tage später in der Notaufnahme gelandet.
    „Es ist nichts, Gwen. Der Hund meiner Nachbarin war verletzt. Ich habe geholfen, ihn zum Tierarzt zu bringen. Das ist Hundeblut, nicht meines.“
    „Du machst Witze.“ Es dauerte einen Moment, bis Gwens Miene sich erleichtert entspannte. „Mein Gott, Maggie, du musst deine Nase wirklich in alles stecken, was blutig ist, was?“
    Maggie lächelte. „Ich erzähle dir später davon. Wir müssen jetzt essen, denn ich bin am Verhungern.“
    „Das ist neu.“
    Maggie wischte sich die Hände an einem Handtuch ab und ging voran hinunter.
    „Weißt du“, begann Gwen hinter ihr, „du musst ein bisschen Gewicht zulegen. Isst du überhaupt noch regelmäßig?“
    „Ich hoffe, das wird keine Lektion über Ernährung.“
    Sie hörte Gwen seufzen, wusste aber, dass sie nicht auf dem Thema beharren würde. In der Küche holte Maggie aus einem Karton auf der Arbeitsplatte Pappteller und Servietten. Jede nahm sich eine Flasche Bier und kehrte damit in den Wohnraum zurück, wo sie sich auf den Boden setzten. Gwen hatte bereits ihre teuren schwarzen Lederpumps weggeschleudert und ihre Kostümjacke über die Sessellehne gehängt. Maggie griff nach einem Stück Pizza und bemerkte, dass Gwen den offenen Karton auf dem Schreibtisch entdeckt hatte.
    „Stucky, nicht wahr?“
    „Willst du mich bei Cunningham verpetzen?“
    „Natürlich nicht. Du kennst mich besser. Aber es macht mir Sorge, wie besessen du von ihm bist.“
    „Ich bin nicht besessen.“
    „Wirklich nicht? Wie würdest du es denn bezeichnen?“
    Maggie biss in ihre Pizza. Sie mochte nicht an Stucky denken, oder ihr Appetit war dahin. Andererseits war er einer der Gründe für Gwens Anwesenheit.
    „Ich möchte nur, dass er gefangen wird“, erklärte sie.
    Gwen beobachtete sie und suchte nach verräterischen Anzeichen und Untertönen. Maggie verabscheute es, von ihrer Freundin analysiert zu werden, doch für Gwen war das ein schlichter Reflex.
    „Und du allein kannst ihn fangen. Ist es das?“
    „Ich kenne ihn am besten.“
    Gwen betrachtete sie noch einen Moment, während sie ihre Bierflasche öffnete. Sie trank einen Schluck und stellte die Flasche beiseite.
    „Ich habe einiges nachgeprüft.“ Sie nahm sich ein Stück Pizza, und Maggie versuchte, ihre Neugier nicht zu zeigen. Sie hatte Gwen gebeten, durch ihre Verbindungen herauszufinden, wo der Fall Stucky hängen geblieben war. Seit Direktor Cunningham siezur Unterrichtseinheit verbannt hatte, war er es ihr unmöglich, Informationen über den Fortgang der Untersuchung zu bekommen.
    Gwen kaute ausgiebig und trank noch einen Schluck, während Maggie wartete. Sie fragte sich, ob Gwen Cunningham direkt angesprochen hatte. Nein, das wäre zu offensichtlich gewesen. Er wusste, dass sie eng befreundet waren.
    „Und?“ Sie hielt es nicht länger aus.
    „Cunningham hat einen neuen Profiler eingestellt. Aber die Sondereinheit ist aufgelöst worden.“
    „Warum, zum Kuckuck, hat er das gemacht?“
    „Weil er keine Anhaltspunkte hat, Maggie. Wie lange ist die Flucht her? Über fünf Monate. Es gibt seither keinen Hinweis auf Albert Stucky; es ist, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden.“
    „Ich weiß. Ich habe fast wöchentlich bei VICAP nachgesehen.

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