Magic Cleaning
vergessen wir sie ganz. Bei der Kleidung ist es tatsächlich so, dass das Stück umso seltener getragen wird, je weiter unten es liegt. Manchmal denken wir uns beim Aussortieren: «Als ich dieses Stück kaufte, liebte ich es so sehr, aber warum macht es mich jetzt nicht glücklich?» Hier handelt es sich meist um ein Kleidungsstück, das lange ganz unten lag. Das gilt auch für Schriftstücke. Sobald darauf ein anderes Blatt Papier gelegt wird, schwindet unser Bewusstsein für die Existenz des unteren Blattes. Dann vergessen wir «aus Versehen», das untere Schriftstück zu bearbeiten, und schieben es auf die lange Bank. Deshalb sollten all die Dinge, die man aufstellen kann, auch wirklich stehend aufbewahrt werden. Versuchen Sie es einfach mal. Merken Sie, wie die Atmosphäre sofort reiner und klarer wird und Sie viel deutlicher wahrnehmen, welche Mengen von Dingen Sie eigentlich besitzen?
Die stehende Aufbewahrung eignet sich für die verschiedensten Orte. Ich, zum Beispiel, liebe Karotten. Und lagere sie im Kühlschrank. In der Getränkehalterung der Tür. Ordentlich aufgereiht. Stehend!
Weg mit den Ordnungshelfern
D er Markt quillt über vor nützlichen Ordnungshelfern. In der Größe verstellbare Trennwände, an der Stange im Schrank aufzuhängende Stofftaschen, schlanke Regale, um Dinge selbst in den schmalsten Spalten zu verstauen, und vieles mehr. Sowohl in Billig-Shops als auch in schicken Einrichtungsläden entdecken wir immer wieder neue interessante Dinge. Auch ich war früher ein großer Fan von Ordnungshelfern und habe jahrelang alles, was mir in die Finger kam – die klassischen Helfer sowieso, aber auch die verrücktesten Produkte –, ausprobiert. Seltsam ist nur, dass ich die meisten der vielen Utensilien von damals längst weggeworfen habe.
Die Ordnungshelfer bei mir zu Hause sehen jetzt folgendermaßen aus: Kleidung und Kleinkram ist entweder in durchsichtigen Schubladenboxen untergebracht oder in hübschen kunsthandwerklichen Kisten, die ich seit der Mittelschule benutze. Die Handtücher wohnen in einem Rattan-Korb. Und das war es auch schon. Die Boxen, die Kisten und der Korb sind im Wandschrank untergebracht. Ansonsten gibt es in der Küche und im Badezimmer ein paar Einbauregale und in der Diele einen Schuhschrank. Da ich für meine Bücher und Papiere ein Regalfach im Schuhschrank nutze, habe ich kein Bücherregal. Die Einbauschränke sind nicht besonders groß, eher etwas kleiner als der Durchschnitt. Mit meinen ganz normalen Schubladen und Kisten komme ich perfekt zurecht, sodass ich keine extravaganten Ordnungshelfer brauche.
Ich werde häufig gefragt, welche Ordnungssysteme ich für empfehlenswert halte. Dabei erwartet mein Gesprächspartner dann oft, dass ich ihm den Namen eines Produkts zuflüstere, als wäre es eine Geheimwaffe, aber ehrlich gesagt, ich sehe keine Notwendigkeit, schon wieder neue Trenneinsätze oder das angeblich revolutionäre Dosen-Set zu kaufen. Glauben Sie mir, Sie haben alles, was Sie brauchen, bereits vor Ort bei sich im Haus.
Am liebsten verwende ich leere Schuhkartons. Ich habe die verschiedensten Utensilien ausprobiert, aber es gibt nichts, was diesen kostenlosen Ordnungshütern das Wasser reichen könnte. In meiner Bewertung schneiden sie in den Disziplinen «Größe», «Material», «Stabilität», «Handhabbarkeit» und «Stärke des Glücksgefühls» überdurchschnittlich gut ab. Das Beste an ihnen ist, dass sie gut stehen und vielseitig verwendbar sind. In letzter Zeit gibt es auch immer mehr Schuhkartons in hübschen Designs. «Haben Sie nicht ein paar Schuhkartons?» ist schon eine Standardfrage, wenn ich meine Klienten zu Hause besuche. Die Einsatzmöglichkeiten sind geradezu unbegrenzt. Am häufigsten werden sie als Trenneinsätze in Schubladen verwendet, wenn wir darin Strumpfhosen und Strümpfe aufbewahren, weil ihre Höhe genau für zusammengerollte Strumpfhosen passt. In der Küche kann man darin Nahrungsmittelvorräte lagern oder Mülltüten und Putzlappen sowie Kuchen- und Törtchenformen. Kurz und gut: Schuhkartons sind ein simples, aber doch sehr beliebtes Ordnungssystem.
Perfekt verwenden lassen sich auch die Deckel der Schuhkartons. Da sie so flach sind, kann man sie als «Untersetzer» benutzen, zum Beispiel um darauf Öle und Würzsoßen abzustellen, damit die Fläche darunter nicht schmutzig wird. Außerdem verrutschen sie nicht so leicht wie die handelsüblichen Schutzfolien, und das Auswechseln ist denkbar einfach. Wenn Sie
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