Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch
E-Mails?«, fragte Jana, denn darüber hatten sie gar nicht geredet. »Meinst du, die beiden können wenigstens E-Mails bekommen?«
»Na, das dürfte doch kein Problem sein, denke ich.« Nele grinste. »Vorausgesetzt, sie kommen mit der Technik klar. Für die ist ein Computer völlig neu.«
»Wir können ihnen ja Nachhilfe geben.« Jana schaltete den Wasserkocher ein, um Tee zu kochen.
Nele setzte sich auf einen Küchenstuhl. »Mann – stell dir vor, was jetzt alles möglich ist! Das ist wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen! Unser Leben wird sich völlig ändern …«
Jana behielt das rote Lämpchen des Backofens im Auge, um zu sehen, wann der Ofen die richtige Hitze hatte.
»Darüber denke ich auch die ganze Zeit nach«, murmelte sie.
»Ich könnte Tom in mich verliebt machen – und mein sehnlichster Wunsch würde in Erfüllung gehen. Nur – will ich das? Will ich, dass sich ein Junge in mich verknallt, weil Hexerei im Spiel ist?«
»Mann, jetzt bist du pingelig«, meinte Nele. »Auf das Ergebnis kommt es an. Verknallt ist verknallt. Warum verknallt man sich sonst? Weil jemand super aussieht. Oder weil er eine tolle Stimme hat. Oder ein süßes Lächeln. Oder weil man zufällig zur selben Zeit am selben Ort ist. Oder weil man gerade den Bus verpasst hat. Das ist genauso albern. Warum also nicht Hexerei?«
»Ich muss noch darüber nachdenken«, erwiderte Jana. »Ich sage ja nicht, dass ich es nicht will.« Der Backofen hatte jetzt die notwendige Temperatur erreicht und sie schob die Pizzen in die Backröhre.
»Zack – ein Fingerschnippen und die Pizza ist heiß und knusprig«, fantasierte Nele. »Jana, was für Möglichkeiten! Wir müssen uns nichts mehr gefallen lassen – weder von den Jungs noch von den Lehrern. Und wir werden mit Elena und Miranda jede Menge Spaß haben, das garantier ich dir!«
»Na ja, sie wollen doch mit ihren Zaubereien hier vorsichtig sein«, meinte Jana. Sie stellte den Kurzzeitwecker ein und setzte sich neben Nele.
»Meinst du, man kann alle Probleme mit Zauberei lösen? Ohne dass man etwas dafür tun muss?«
Nele zuckte die Achseln. »Warum denn nicht?«
»Aber denk doch mal an Elenas Oma – wie lausig die Auto fährt!«, wandte Jana ein. »Ich glaube nicht, dass alles so einfach ist.«
Nele schnaubte abfällig. »Das ist wieder mal typisch für dich! Du machst dir immer zu viele Gedanken! Warum sollen wir nicht mal Glück haben? Sei doch endlich mal locker, Jana!«
Jana seufzte. Vielleicht sah sie tatsächlich alles zu kritisch. Und es wäre wirklich schön, wenn es mit Tom und ihr klappen würde. Davon hatte sie schon so lange geträumt …
V erflixt, warum klappt das nicht?« Elena war mit ihrer Geduld langsam am Ende. Nele hatte ihr eine Test-E-Mail geschrieben und Elena hatte darauf geantwortet. Jetzt wollte sie die Mail abschicken, aber anstatt das Postfach zu verlassen, blieb die Mail hängen, und auf dem Bildschirm erschien immer wieder ein graues Viereck:
Mail hat noch keinen Betreff
. Elena klickte wie wild mit der Maus.
»So ein Mist! Was mache ich falsch?«
Nele und Jana hatten ihr und Miranda alles gezeigt und Nele hatte ihnen beiden sogar eine E-Mail-Adresse eingerichtet. Elena hatte geglaubt, dass sie alles begriffen hatte. Aber trotzdem funktionierte es nicht. Elena starrte wütend auf das graue Viereck, das einfach nicht verschwinden wollte. Der Hexilbeauftragte hatte ihnen beim Einzug geraten, Technik und Magie nicht zu kombinieren, weil sich daraus Probleme ergeben konnten. Aber jetzt juckte es Elena in den Fingern. Sie wollte vor Nele nicht dumm dastehen. Sie konzentrierte sich und schnippte mit den Fingern.
Raus mit dir, du blöde Mail!
Im gleichen Moment kam Miranda ins Zimmer.
»Kommst du klar?«
Das graue Viereck war verschwunden. Die Antwort-Mail auch. Auf dem Bildschirm waren nur wirre Zahlen und Buchstaben zu sehen. Dann erschienen Streifen. Schließlich fing der Computer an zu piepsen und der Bildschirm wurde dunkel.
»Was hast du gemacht?«, fragte Miranda.
»Nur eine Mail an Nele abgeschickt.« Elena starrte auf den dunklen Bildschirm. Das nervtötende Piepsen hörte auf. Elena griff nach der Maus. Es tat sich nichts.
»Du hast den Computer kaputt gemacht«, stellte Miranda fest.
»Das kann doch nicht sein«, widersprach Elena. »Ich hab fast gar nichts gemacht. Ich wollte nur, dass die Mail endlich abgeschickt wird. Davon kann das Gerät nicht kaputtgehen. Oder doch?« Sie sah Miranda zweifelnd an.
Miranda zuckte die
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