Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums
Mona. »Sehr. Wir alle nehmen es Ihnen übel.« Sie nickte Elena und Miranda zu.
»Ich wollte doch nur meine Pflicht … Sie müssen verstehen … meine Anweisungen …« Holzin zog sich immer mehr in Richtung Tür zurück. Mona machte eine lässige Handbewegung. Ein unsichtbarer Sog erfasste Aaron Holzin und zog ihn rücklings zur Tür hinaus. Kurz darauf hörten alle, wie die Haustür ins Schloss fiel.
»Mutter«, sagte Jolanda und atmete hörbar durch, »meinst du nicht, dass das eben ein bisschen übertrieben war?«
»
Das eben
war genau richtig, Schätzchen«, entgegnete Mona. »Manche Leute müssen ab und zu in die Schranken gewiesen werden. Und ich bin sicher, dass uns Aaron Abraxas Holzin nie wieder mit so einem Kleinkram belästigen wird. Seine Formulare kann er sich in ...«
»Mutter!«
»... in Zukunft übers Bett hängen!«
Am Nachmittag saßen Miranda und Elena auf ihrem Balkon und machten Hausaufgaben. Es war ein schöner Herbsttag und die beiden Mädchen genossen die Sonne. Es fiel Elena schwer, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Mathematik war nach wie vor für sie ein Buch mit sieben Siegeln. Wahrscheinlich würde sie nie hinter ihre Geheimnisse kommen. Nachdenklich starrte sie die Zahlen an und kaute auf ihrem Stift herum.
Miranda dagegen löste zügig eine Aufgabe nach der anderen. Elena beneidete sie. Ihre Freundin lernte einfach viel leichter als sie, egal, ob es sich um Sprachen oder Naturwissenschaften handelte. Auch in der Hexenkunst war Miranda schon viel weiter als Elena. Bald würden die Mädchen ihr Hexendiplom ablegen müssen. Sie bekamen ihre Lektionen regelmäßig mit der
transglobalen Post.
Im Keller der Villa, hinter der Heizungsklappe, befand sich der Briefkasten, der eine Art Portal zur Hexenwelt war. So konnten Nachrichten und Pakete hin-und hergeschickt werden.
Erst heute waren wieder drei neue Lektionen gekommen. Elena hatte ihre Hefte noch gar nicht ausgepackt. Sie war noch mit den beiden letzten Lektionen im Rückstand. Manchmal fragte sie sich, ob sie das alles schaffen würde. Sie musste den Schulstoff der Menschen lernen und gleichzeitig für ihr Hexendiplom büffeln … Elena seufzte.
Miranda sah von ihrem Buch auf. »Was ist?«
»Ach, ich glaube, ich packe das alles nicht«, sagte Elena niedergeschlagen. »Es ist einfach zu viel Stoff. Ich kann mir weder Zaubersprüche merken noch Englischvokabeln. Wahrscheinlich werde ich beim Hexendiplom durchfallen und in Englisch kriege ich im Zeugnis bestimmt auch eine Fünf.«
»Unsinn.« Miranda schüttelte den Kopf. »Es ist doch noch genügend Zeit. Du musst dich nicht verrückt machen!«
»Das sagst du. Wenn mir das Lernen auch so leichtfiele …«
Miranda legte den Stift weg. »Du musst an dich glauben, Elena. Und natürlich auch fleißig lernen. Ohne Büffeln geht es eben nicht.«
»Ach.« Elena stieß die Luft aus. »Mein Kopf ist so voll. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren. Dauernd muss ich an andere Sachen denken! Wenn ich nur wüsste, wie alles werden wird. Ob Papa zurückkommt. Und ob wir dann in die Hexenwelt zurückkehren. Stell dir vor, ich habe endlich all diese blöden Vokabeln im Kopf, und dann gehen wir weg von hier. Dann habe ich die ganzen Wörter umsonst gelernt.«
»Tja, es wäre schon praktisch, wenn wir die Zukunft kennen würden«, meinte Miranda. »Ich wüsste wirklich auch zu gerne, ob ich wirklich mal Diplomatin werde.« Ihr Blick wurde verträumt. »Dann könnte ich hier leben und dürfte trotzdem Hexe sein. Und Jana und Nele könnten mich vielleicht bei meiner Arbeit unterstützen.«
Elena spürte einen leichten Stich Eifersucht, weil sie in Mirandas Plan keine Rolle spielte.
»Aber Jana will ja wahrscheinlich Musik studieren«, wandte sie ein.
»Das will hauptsächlich ihre Mutter«, stellte Miranda richtig. Plötzlich leuchtete ihr Gesicht auf. »Wir könnten ja versuchen herauszufinden, was die Zukunft bringt.«
Elena blickte skeptisch drein. »So weit sind wir doch noch gar nicht mit unserer Magie. Und außerdem …« Sie verstummte. Wollte sie überhaupt wissen, was passieren würde? Wenn der Blick in die Zukunft nun zeigte, dass Papa umkam? Oder dass sie eines Tages mit Kevin verheiratet sein und drei Kinder mit ihm haben würde. Elena schüttelte sich innerlich.
Doch Miranda war ganz Feuer und Flamme. »Ich habe neulich ein Buch bei deiner Oma entdeckt«, flüsterte sie geheimnisvoll. »Darin sind genaue Anleitungen, wie man es machen muss.«
Elena fühlte sich
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