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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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hast.«
    »Meinen
Transglobkom
kann ich ja schlecht während des Seminars verwenden«, gab Jolanda zurück. »Und meine Migräne hatte ich schon,
bevor
ich mir das Handy angeschafft habe. Gib dir keine Mühe, Mutter. Ich lasse mir das Seminar nicht von dir vermiesen.«
    »Du denkst immer nur das Schlechteste von mir«, grollte Mona und ging beleidigt ins Haus zurück.

S pürst du die Kraft?«, wisperte Miranda und legte Elenas Hand auf das Buch, das sie aus Monas Regal entwendet hatte.
    Elena fühlte, wie der Ledereinband unter ihren Fingern sachte vibrierte.
    »Wirkt irgendwie lebendig«, murmelte Elena. Ihr Mund war trocken. Sie musste an das geheimnisvolle Amulett denken, das ihr Vater in die Hexenwelt mitgenommen hatte. Elena und Miranda hatten bei dem Schmuckstück eine sehr fremde Magie gespürt.
    Wie auch jetzt.
    »Das Buch macht mir Angst«, flüsterte Elena. »Ich glaube, wir sollten es nicht tun. Wir haben noch zu wenig Erfahrung, was das Hexen angeht. Vielleicht beschwören wir Unheil herauf. Bring das Buch lieber zurück, Miranda!«
    Miranda schüttelte den Kopf. »Geht nicht«, antwortete sie. »Deine Oma ist in ihrem Zimmer. Ich kann das Buch jetzt nicht zurückstellen. Und ich will es auch gar nicht.« Miranda wirkte angespannt. Ihre Augen glitzerten. »Ich muss einfach wissen, was die Zukunft für mich bereithält.«
    Elena sah sie prüfend an. Miranda war sehr ehrgeizig, aber Elena befürchtete, dass sich ihre Freundin besonders von starker, unkontrollierbarer Magie angezogen fühlte. Schon jetzt beschäftigte sich Miranda gerne mit einfachen Formeln der
grauen Magie
, obwohl überall zu lesen war, dass man dazu auf alle Fälle das Hexendiplom und ein oder zwei Jahre Praxiserfahrung in
höherer Zauberei
haben sollte. Aber Miranda reizte es nun mal, zu experimentieren und Dinge auszuprobieren. Elena musste zugeben, dass es meistens auch gut klappte, und ihre eigenen Bedenken kamen ihr dann dumm vor.

    Gefährliche und verbotene Bücher
    Zauberbücher sind für den Leser manchmal lebensgefährlich. Dabei geht es nicht nur um gefährliche Inhalte, sondern das Buch an sich ist schon ein Risikofaktor.
    Manche Bücher sind mit einem Fluch belegt, um zu verhindern, dass der Inhalt von den falschen Leuten gelesen wird.
    Eine kundige Hexe merkt die Gefährlichkeit eines Buches daran, dass es sich von außen lebendig anfühlt. Einige Bücher sind tatsächlich lebendig, und man muss sie täglich mit rohem Fleisch, Insekten oder Spinnen oder mexikanischen Würmern füttern. So ein gefräßiges Buch kann den Leser vor lauter Gier auch mal in die Finger beißen, deshalb sollte man es nie ohne feste Lederhandschuhe berühren. Manche Bücher verschlingen ihre Mahlzeit laut schmatzend und rülpsen sogar!
    Manchmal wohnt auch ein böser Geist in einem Zauberbuch. Sobald der Leser das Buch aufschlägt, ergreift der
Geist Besitz von seinem Körper und übernimmt die Steuerung. Erst kurz vor dem Tod seines Wirts verlässt der böse Geist sein Zuhause und sucht sich ein anderes geeignetes Buch. Dort versteckt er sich und wartet, bis das Buch aufgeschlagen wird und er einen neuen Körper besetzen kann. Nur ganz erfahrene Zauberer und Hexen schaffen es, sich gegen einen solchen bösen Geist zu wehren und das Buch trotzdem zu lesen.
    Andere gefährliche Bücher ziehen den Leser beim Aufschlagen in eine ferne Welt, in der er sich unter Umständen ganz verlieren kann. Manche Leute gehen auf diese Weise völlig verloren, weil sie niemals in ihre eigene Welt zurückfinden.

    »Versprich mir, dass du vorsichtig bist«, sagte Elena.
    »Bin ich jemals unvorsichtig gewesen?«, gab Miranda zurück. »Außerdem – wenn das Buch wirklich richtig gefährlich wäre, dann würde deine Oma es doch besser unter Verschluss halten und es nicht einfach ins Regal stellen, oder?«
    Elena zuckte die Achseln. Bei Mona wusste man nie!
    Die beiden Mädchen standen auf dem Balkon. Es war dunkle Nacht. Nur unten im Garten leuchteten ein paar Lampen auf dem Rasen. Ein kühler Wind wehte, aber der war sicher nicht allein daran schuld, dass Elena fröstelte. Am liebsten wäre sie in ihr warmes Bett zurückgekehrt.
    Skeptisch sah sie zu, wie Miranda ihre Sachen auf dem Boden ausbreitete: drei schwarze Wachskerzen, eine Ingwerwurzel, eine Schale mit Kräutern und verschiedene Fläschchen mit Zaubertinkturen, die garantiert aus Monas Vorrat stammten. Elena biss sich auf die Lippe. Nein, sie würde jetzt nichts sagen, obwohl es ihr nicht behagte, dass

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