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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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aufschlug. Das Buch zischte wie eine gefährliche Schlange. Der Kräuterqualm wurde dichter. Dann vernahm Elena eine raunende Männerstimme. Die Stimme kam aus dem Buch. Es war dieselbe fremde, rau klingende Sprache, die Miranda zuvor benutzt hatte.
     

     
    Wichtige Zutaten für große Zaubereien
Kerzen sind unerlässlich. Am besten sind diejenigen aus Bienenwachs. Für weiße Magie verwendet man in der Regel weiße oder helle Kerzen. Bei grauem Zauber oder schwarzer Magie werden schwarze Kerzen eingesetzt.
Stark duftende Kräuter oder Räucherstäbchen sorgen dafür, dass die Hexe in die richtige »Zauber-Stimmung« kommt.
Bei gefährlichen Zaubereien oder Beschwörungen ist es unbedingt notwendig, sich zu schützen. Ein auf den Boden gezeichneter Drudenfuß, auch Pentagramm genannt, kann die Hexe vor Angriffen aus der Dunkelwelt schützen, vorausgesetzt, sie hält sich im Innern des Zeichens auf.
Es gibt unzählige Mittel und Zutaten, die Zaubersprüche verstärken können. Beispielsweise Knochen von toten Tieren (auch in Pulverform), seltene Steine, Edelmetalle, Schlangenhaut, gesammelte Spinnenbeine, getrocknete Kröten, giftige Pilze, Schneckenhäuser oder leere Schildkrötenpanzer, Affenpfoten, Totenschädel, Rabenfedern, das Geweih eines Elchs und vieles mehr. Manche Zutaten sind schwer zu beschaffen oder auch verboten. Einige Mittel sind nur für erfahrene Hexen gedacht und können großen Schaden anrichten, wenn sie falsch angewendet werden.
     

     
    »
Saw tsi nied Rhegeb?
«, fragte das Buch.
    »Ich möchte erfahren, was die Zukunft für mich bereithält«, antwortete Miranda. »Lichte den Schleier und zeige mir Bilder. Ich will wissen, was passiert.«
    »
Tsib ud rehcis, ssad ud eid Redlib negartre tsnnak?
«
    »Ganz sicher!«
    »
Nnad eßeilhcs enied Negua dnu etraw ba!
«
    Miranda saß ganz still. Es roch auf einmal durchdringend nach Fisch. Silberner Nebel stieg von dem Skelett auf. Er formte sich zu einem durchscheinenden Fisch, der Miranda dreimal umkreiste und dann in der Luft in Elenas Richtung davonschwebte.
    »
Ud tsriw ni red Tlewretnu negnafeg nies, negnafeg nov med netshcilkcerhcs Reigam rella Netiez …
«
    Elena spürte einen eisigen Lufthauch. Die drei Kerzen erloschen gleichzeitig. Miranda schrie auf. Elena erschrak so, dass sie aus dem Gleichgewicht geriet und umkippte. Sie kam auf die Füße, war mit einem Satz bei Miranda und schlug das große Buch zu. Es zischte, als hätte sie Wasser auf heißes Öl gegossen. Das Buch dampfte. Elena stieß es mit dem Fuß aus dem Pentagramm. Am liebsten hätte sie es über den Balkon in den Garten geworfen, aber sie traute sich nicht, es mit den Händen anzufassen.

    Miranda saß mit weit aufgerissenen Augen da. Tränen liefen ihr über die Wangen. Elena registrierte, dass das Fischskelett spurlos verschwunden war.
    »Miranda! Was ist los? Was hast du gesehen?«
    Miranda reagierte nicht. Elena griff nach ihren Händen. Sie waren eiskalt. Elena drückte sie. Es vergingen endlose Sekunden. Endlich nahm sie einen schwachen Gegendruck wahr.
    »Oh Elena, es war furchtbar!«, flüsterte Miranda. Sie lehnte sich gegen Elenas Schulter und fing an zu schluchzen. »Ganz entsetzlich!«
    Elena drückte die Freundin an sich. Sie spürte, wie Miranda zitterte. Behutsam streichelte sie ihr den Rücken. Dabei hatte sie selbst Angst. Was war passiert? Und war es vorbei? Oder hing die Bedrohung noch immer in der Luft? Waren ihre Hexenkräfte zurückgekehrt oder besaß Miranda sie noch?
    Elena horchte in sich hinein, konnte aber nichts feststellen. Sie wurde immer nervöser.
    »Komm, steh auf. Atme tief durch, dann geht es dir bestimmt besser.« Sie zerrte Miranda hoch. Miranda war sehr wackelig auf den Beinen. Sie klammerte sich am Balkongeländer fest und starrte in den Garten. In Gedanken schien sie weit, weit weg zu sein.
    Elena atmete tief durch, um gegen das Panikgefühl anzukämpfen. Der Fischgeruch war verflogen. Sie hoffte, dass auch das Böse weg war, das sich aus dem Buch erhoben hatte. Versuchsweise kreuzte sie die Finger und flüsterte: »Licht!«
    Vor ihr in der Luft erschien sofort eine kleine leuchtende Kugel, die einen matten Schein verbreitete. Elena spürte, dass die Hexenkraft in sie zurückgekehrt war. Ihr Körper war warm und prickelte überall.
    Im Schein der Lichtkugel erkannte Elena, wie blass Miranda war. Sie hatte dunkle Schatten unter den Augen. Noch immer starrte sie wie leblos in den Garten, dann beugte sie sich über das Geländer,

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