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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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fing an zu würgen und erbrach sich.
    »Oh Miranda«, flüsterte Elena. Ihre Freundin tat ihr so leid. »Wir hätten es nicht tun sollen. Es war ein riesiger Fehler, das Buch aufzuschlagen.«
    Miranda wandte sich ihr zu. »Ich war gefangen«, krächzte sie. »In vollkommener Dunkelheit … Aber da waren noch andere Wesen – Tote … Sie berührten mich …« Ihre Stimme drohte zu versagen. »Es war das Totenreich, Elena – und ich mittendrin.« Sie krümmte sich, als hätte sie Bauchschmerzen.
    Elena hörte mit klopfendem Herzen zu. Eiskaltes Grauen packte sie.
    Mach, dass es nicht wahr ist, was Miranda da gesehen hat!
, dachte sie inbrünstig.
    Miranda fasste nach Elenas Arm. Ihr Blick schien sie zu durchbohren. »Und dann … da waren Augen … leuchtend rot … Sie glühten … Es war furchtbar. Vor mir … war ein Magier … Er wollte etwas von mir, aber ich weiß nicht, was …« Sie schluchzte auf und fiel Elena um den Hals. »Ich wollte doch nur wissen, ob ich mal Diplomatin werde. Ich wollte nicht meinen Tod sehen, Elena …«
    »Vielleicht hast du ja ganz falsche Bilder gesehen«, murmelte Elena. Sie wusste nicht, ob sie mit diesen Worten Miranda nur trösten wollte oder ob sie selbst daran glaubte. »Kann doch sein, dass du gar nicht in die Zukunft geschaut hast. Es ist doch das erste Mal, dass du es versucht hast. Möglicherweise wollte dich das Buch einfach abwehren … dir einen Schrecken einjagen …«
    »Das ist ihm gelungen«, sagte Miranda mit schwacher Stimme. Sie fing plötzlich an, hysterisch zu lachen. Elena hatte Angst, dass sie das ganze Haus wecken würde. Aber vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, wenn Mona erscheinen würde. Sie könnte die Situation entschärfen und erklären, was Miranda gesehen hatte. Und der Rüffel, den es wegen des entwendeten Buches geben würde, wäre bestimmt nicht so schlimm wie Mirandas Panik.
    »Es war Mafaldus Horus«, stieß Miranda unvermittelt aus. »Es waren
seine
roten Augen, die ich gesehen habe. Und er wollte … das Amulett …« Sie atmete schwer.
    »Aber das Amulett haben wir doch gar nicht mehr«, erwiderte Elena. »Und mit Mafaldus hast du auch nichts zu tun. Das ist Papas Sache. Bestimmt hat dir deine Fantasie einen Streich gespielt, und du hast einfach alles durcheinandergebracht, was in der letzten Zeit passiert ist. Es war nicht deine Zukunft, Miranda, ganz bestimmt nicht! Es waren Erinnerungen … Ängste … Befürchtungen …«
    »Meinst du wirklich?«, fragte Miranda hoffnungsvoll. Sie strich sich die Haare aus der schweißnassen Stirn. »Vielleicht hast du ja recht … Ich kann mit dem Buch noch nicht umgehen und es muss etwas schiefgelaufen sein …«
    »Lass uns wieder reingehen«, schlug Elena vor. »Du wirst sonst noch krank. Du bist ganz nass geschwitzt und es ist kühl.«
    Miranda lächelte. Mit einem Fingerschnippen versuchte sie, Elenas Leuchtkugel zu löschen. Die Kugel zerplatzte mit einem deutlich vernehmbaren Knall.
    »Du bist nervös«, meinte Elena.
    »Kein Wunder, oder?« Miranda blickte auf den Boden, wo das Buch lag. »Und was sollen wir mit dem Buch machen?«
    »Auf keinen Fall mit bloßen Händen anfassen«, warnte Elena. »Die böse Macht könnte weiter in dich eindringen.«
    »Wir bräuchten etwas Isolierendes«, murmelte Miranda. »Beispielsweise einen Stoff mit eingewebten Fäden aus echtem Silber. Oder Katzenfell.«
    »So was haben wir nicht«, sagte Elena niedergeschlagen.
    Miranda dachte einen Moment lang nach. »Dann nehme ich eben meinen Bademantel«, entschied sie dann. Sie ging in ihr Zimmer und kam gleich darauf mit ihrem rosafarbenen Frotteemantel zurück. »Frottee isoliert notfalls auch. Wichtig ist, dass das Buch nicht mit unserer Haut in Kontakt kommt.« Behutsam wickelte sie das Buch in den Mantel und trug das dicke Bündel in ihr Zimmer zurück, während Elena inzwischen die anderen Sachen wegräumte. Zum Schluss beseitigten die Mädchen die beiden Pentagramme aus Kreidestrichen. Nun war nichts mehr von ihrem nächtlichen Experiment zu sehen.
    »Macht es dir was aus, wenn ich heute Nacht bei dir schlafe?«, fragte Miranda. »Ich würde mich sicherer fühlen.«
    Elena hatte nichts dagegen. Sie konnte sich vorstellen, dass Miranda nach ihrem Erlebnis nicht allein in ihrem Bett liegen wollte.
    »Das ist lieb von dir«, sagte Miranda dankbar. »Und wenn du merkst, dass ich schlecht träume, dann weckst du mich sofort, ja?«
    Wider Erwarten schlief Miranda jedoch tief und fest, und als am nächsten

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