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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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eingestiegen und losgefahren waren. Dann erst schloss sie die Haustür und lehnte sich erleichtert dagegen.
    »Uff! – Danke, Miranda! Dieser Ludwig hätte fast alles verdorben!«

D aphnes Party war eine Katastrophe. So empfand es zumindest Elena. Ihre Schwester sorgte dafür, dass überall im Haus schreckliche Dekorationen auftauchten. Blinkende Masken, eine Art Wasserspeier, schenkten höllische Cocktails aus. Künstliche Schlangen ringelten sich um Lampen und unter den Sesseln und spuckten jedem, der es verlangte, scharfes Knabberzeug in die Hand.
    Es wurde auch jede Menge geraucht, und keineswegs nur würzige Kräuter-Zigarillos, die Mona sonst bevorzugte. Dick und schwer schwebte der Qualm im Raum und formte sich zu grässlichen Fratzen. Die Gäste machten sich einen Spaß daraus, aus dem Rauch die seltsamsten Ungetüme entstehen zu lassen, die im Rhythmus der Musik ihre großen Mäuler aufrissen.
    Elena hatte bald genug, vor allem auch, weil sich Ludwig ständig an ihre Fersen heftete.
    »Jetzt lass mich doch endlich mal ein paar Minuten in Ruhe!«, fauchte sie ihn schließlich an und zog sich auf die Terrasse zurück. Dort konnte sie wenigstens durchatmen. Es war schon ein wenig kühl, die Herbstsonne hatte nicht mehr die Kraft wie im Sommer. Die Bäume im Garten begannen bereits, sich zu verfärben. Nur der Rasen war noch saftig und dunkelgrün – die Folge von Oma Monas grünem Daumen. In ihrer Gegenwart wucherten alle Pflanzen äußerst üppig. Elena sog tief die Luft ein, die ein bisschen nach Erde, fauligen Blättern und reifem Obst roch. Die Sonne stand tief am Himmel und die Bäume warfen lange Schatten. Elena genoss diesen Augenblick. Es war hier draußen so schön. Sie erinnerte sich an den
Outsider-Hill
in der Hexenwelt, jene Gegend, in der die Bredovs zuletzt hatten wohnen müssen, bevor sie ins HEXIL gegangen waren. Dort war die Erde niemals richtig trocken geworden, weil es achtzehn Stunden am Tag regnete.
    Elena dachte nach, ob es ihr in der Menschenwelt oder in der Hexenwelt besser gefiel. Sie kam zu keinem Ergebnis. Außer Miranda hatte sie nie eine richtige Freundin gehabt. Ihre anderen Freundinnen hatten sie verlassen, nachdem Leon Bredov vom Zaubergericht verurteilt und in einen Leguan verwandelt worden war. Wenn diese Mädchen jetzt wüssten, dass alles anders gekommen war und Elenas Vater in Wirklichkeit als Geheimagent arbeitete!
    Ich wäre vermutlich das beliebteste Mädchen in der Klasse, dachte Elena. Aber solche Schleimer brauche ich nicht!
    Sie würde nie vergessen, wie sie gemobbt worden war!
    Da waren Nele und Jana ganz anders! Elena lächelte und fasste im selben Moment den Entschluss, dass der Kontakt zwischen ihnen nie abreißen würde, selbst wenn die Bredovs eines Tages in die Hexenwelt zurückkehren würden.
    Jemand trat auf die Terrasse. Elena drehte sich herum. Oh nein, dieser Ludwig! Würde er denn das ganze Wochenende an ihr kleben wie eine Klette?
    »Na, einsam?«, fragte er und lächelte.
    »Überhaupt nicht«, sagte Elena. »Ich habe gerade mit den Naturgeistern geplaudert und mich dabei bestens unterhalten.«
    Ludwig lachte leise. »Stimmt es, was man sich erzählt? Dein Vater ist ein Geheimagent?«
    Hatte Daphne gequatscht? Elena wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte.
    Für Papas Aufgabe war es sicher besser, wenn nicht allzu viele Leute die Wahrheit kannten.
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte Elena und machte ein harmloses Gesicht.
    »Ich glaube, Gregor hat es kürzlich mal erwähnt …«
    Also doch Daphne! Elena nahm sich vor, einmal ein ernstes Wort mit ihrer Schwester zu reden. Ihr Leichtsinn konnte noch Papas Mission gefährden!
    »Ach was«, spielte Elena die Sache herunter. »Da hast du dich sicher verhört. Mein Vater betreibt ein geheimes Forschungsprojekt über die Menschenmänner, die über vierzig Jahre alt sind. Er untersucht ihre Gedanken und Wünsche. Du weißt doch, wir sind im HEXIL und müssen die Forschungen über die Menschen auf den aktuellen Stand bringen. Das Standardwerk von Adrian Freitag Zwigge
Vom Umgang mit Menschen
ist nämlich ziemlich veraltet.«
    »Verstehe.« Ludwig nickte ein paar Mal.
    Elena hörte die Enttäuschung in seiner Stimme. Innerlich fiel ein Stein von ihrem Herzen. Ludwig schien ihr die Ausrede zu glauben!
    »Ziemlich langweilig, euer Garten«, murmelte Ludwig und ließ seinen Blick schweifen.
    »Ich finde unseren Garten eigentlich sehr schön«, widersprach Elena energisch.
    »Viel zu ruhig und friedlich«,

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