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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Hatten diese Heilversuche überhaupt einen Sinn? Die Amsel war doch schon tot!
    Schweißperlen bildeten sich auf Mirandas Stirn, so konzentriert war sie. Sie ging unendlich behutsam mit dem Vogel um. Plötzlich sah Elena in Mirandas Augen ein Leuchten. Es war, als würde ein Lichtstrahl von ihnen ausgehen, der die Amsel berührte. Dieses magische Leuchten währte einige Sekunden, und Elena fragte sich, ob es außer ihr noch jemand wahrnehmen konnte.
    Miranda seufzte leise. Dann waren ihre Augen wieder normal und sie lächelte.
    Der Vogel in ihren Händen begann sich zu bewegen. Er hob den Kopf und piepste.
    »Die Amsel war nur kurz betäubt«, sagte Miranda. »Jetzt geht es ihr wieder gut.«
    Sie trat zum Fenster, das Mark für sie wieder aufmachte. Miranda öffnete die Hände. Die Amsel streckte sich, stieß sich ab und flog ins Freie.
    Alle waren erleichtert und Mark gab Miranda freundschaftlich einen Klaps. »Gut, dass wir uns um den Piepmatz gekümmert haben.«
    Miranda schloss das Fenster und ging an ihren Platz zurück.
    »Gut, dann können wir ja jetzt mit dem Unterricht weitermachen«, meinte Frau Treller, froh, die Unterbrechung hinter sich zu haben. »Schlagt eure Bücher auf …«
    Sie schien sich nicht mehr daran zu erinnern, dass sie eben noch Miranda hatte abfragen wollen.
     
    »Die Amsel war tot«, sagte Elena zu Miranda, als sie in der Pause nebeneinander im Schulhof standen. Nele und Jana holten sich gerade beim Bäcker ein Hörnchen. So konnte Elena ungestört mit Miranda reden.
    »Ich habe keinen Herzschlag mehr gespürt.« Elena sah Miranda prüfend an. »Ich habe den Vogel
magisch gescannt
. Sein Genick war gebrochen. Er war tot. Was hast du gemacht?«
    Miranda wich Elenas Blick aus. »Du kannst gar nicht richtig
magisch scannen
…«
    »Doch«, widersprach Elena. »Ich habe letzten Samstagabend mit Oma Mona zwei Stunden lang geübt. Ich behaupte ja nicht, dass ich im
magischen Scannen
schon perfekt bin. Aber es ist mir gelungen, mich in den Vogel einzufühlen. Und da war kein Herzschlag mehr.«
    »Jetzt geht es ihm aber wieder gut – und er lebt«, entgegnete Miranda leichthin. »Was müssen wir noch darüber diskutieren? Es ist doch alles in Ordnung.«
    »Ich will aber wissen, was du gerade eben gemacht hast.« Elena schluckte. »Du hast schwarze Magie angewandt, oder? Nur damit ist es dir gelungen, die Amsel wieder ins Leben zurückzuholen.«
    Miranda antwortete nicht. Sie tat so, als würde sie nach Jana und Nele Ausschau halten.
    »Bist du dir im Klaren, was du getan hast?« Elena packte Miranda am Arm. »Schwarze Magie ist verboten! Wir sind weiße Hexen …«
    »Jetzt lass mich endlich damit in Ruhe«, entgegnete Miranda genervt. »Wenn du es genau wissen willst – die Amsel war nicht tot. Du hast dich geirrt. Sie war nur betäubt, genau wie ich es gesagt habe.« Sie presste ihre Lippen aufeinander.
    Elena war überzeugt, dass Miranda log. Mit normaler weißer Magie wäre die Amsel nicht mehr zu retten gewesen. Elena erinnerte sich genau, wie sich der Vogel in ihren Händen angefühlt hatte. Er musste nach dem Aufprall sofort tot gewesen sein. Nur mit schwarzer Magie konnte man den Tod bekämpfen, und je länger ein Wesen tot war, desto stärkerer Zauber war erforderlich. Selbst wenn die Amsel höchstens fünf Minuten tot gewesen war – Miranda hatte ein schwarzmagisches Ritual vollzogen, da war sich Elena sicher.

    Sie mochte nicht mit ihrer Freundin streiten – zumal jetzt auch Nele und Jana auftauchten und vier leckere Schokohörnchen schwenkten. Aber nachdenklich war Elena trotzdem. Sie hatte schon früher einmal festgestellt, dass sich Miranda zu verbotenen Zauberbüchern hingezogen fühlte.
    Jana reichte Miranda ein Hörnchen und strahlte sie an. »Es war echt toll, was du mit der Amsel gemacht hast«, sagte sie bewundernd. »Vielleicht solltest du später Tierärztin werden. All die Tiere, die du mit deinen magischen Fähigkeiten heilen könntest …«
    »Mal sehen«, antwortete Miranda ausweichend. »Ich habe gar nichts groß gemacht. Nur einen kleinen Heilzauber. Wie ihr wisst, will ich ja Diplomatin werden und zwischen der Menschenwelt und der Hexenwelt vermitteln. Es müssen da dringend etliche Vorurteile ausgeräumt werden.«
    »Bevor du Diplomatin wirst, solltest du dich aber ganz klar für weiße Magie entscheiden«, rutschte es Elena heraus. »Und nicht mit verbotener schwarzen Magie liebäugeln!«
    Miranda sah Elena mit unschuldigem Blick an. »Es war keine verbotene

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