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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Zauberei, ich schwöre es …«
    Nele wurde hellhörig. »Verbotene Zauberei?«, hakte sie nach. »Hab ich da gerade was verpasst?«
    »Frag Miranda«, sagte Elena. »Die Amsel war tot. Miranda hat sie mit schwarzer Magie ins Leben zurückgeholt.«
    Mirandas Augen blitzten zornig. Bist du verrückt, so was zu sagen?
    Nun war es zu spät. Der Vorwurf stand im Raum und Elena musste ihn erklären. »Schwarze Magie«, wiederholte sie. »Die ist verboten, das weißt du ganz genau.« Sie holte tief Luft. »Ich habe Angst um dich, dass du die falsche Seite wählst.«
    Das hatte sie schon lange bedrückt. Jetzt war es ausgesprochen, noch dazu vor Jana und Nele. Jana machte große Augen und kaute stumm auf ihrem Hörnchen. Miranda dagegen hatte ihres noch nicht angerührt.
    »Elena bildet sich da was ein«, sagte sie nur. »Ihr Vater jagt schwarze Magier, und jetzt wittert Elena auch hinter allem und jeden gleich schwarze Magie. Ich habe bei der Amsel keinen schwarzen Zauber benutzt, in Drei-Teufels-Namen! Egal, was du dir einbildest!« Sie drehte sich um und ging quer über den Schulhof davon. Jana zögerte, dann lief sie Miranda nach. Elena sah, wie Jana den Arm um Mirandas Schultern legte.
    Elena schluckte. Sie hatte Zornestränen in den Augen und war verzweifelt. Es kam selten vor, dass sie sich mit Miranda stritt. Aber Elena verstand einfach nicht, warum Miranda nicht sah, dass sie schwarze Magie angewandt hatte. Und sie hatte sie ja auch nur darauf hinweisen wollen, dass solche Dinge gefährlich waren. Man konnte sehr schnell süchtig nach schwarzer Magie werden – und Elena wollte einfach nicht tatenlos zusehen, wie ihre Freundin vom rechten Weg abkam …
    »Die beruhigt sich schon wieder«, tröstete Nele Elena, nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten.
    Elena nickte.
    »Bestimmt vertragt ihr euch bald wieder«, meinte Nele und griff nach Elenas Hand. »Ganz sicher. Und eigentlich ist die Sache doch gar keinen Streit wert. Es geht ja nur um eine kleine Amsel …«
    »Oh nein.« Elena schüttelte den Kopf. »Es geht um viel mehr, Nele … Ich habe …«, es fiel ihr schwer weiterzureden, »… Angst um Miranda. Mit schwarzer Magie ist nicht zu spaßen.«

M iranda war den ganzen Vormittag verstimmt. Als sie in der letzten Stunde Biologie hatten und in einen anderen Raum gehen mussten, setzte sie sich nicht wie gewohnt neben Elena, sondern suchte sich einen Platz weit weg am Fenster. Das war ungewöhnlich. Normalerweise war Miranda nicht so nachtragend, aber in der letzten Zeit schien sie ziemlich empfindlich zu sein.
    Elena tat Mirandas Verhalten in der Seele weh. Sie konnte Streit so schlecht aushalten. Es gab nichts Schlimmeres, als mit der besten Freundin zerstritten zu sein. Sie fühlte sich ziemlich elend. Aber gleichzeitig war sie auch sauer. Sie wollte doch nur das Beste für Miranda!
    Herr Both, der Biologielehrer, kam herein. Er war ein kleiner dürrer Mann, der in seinen Unterrichtsstunden immer einen weißen Kittel trug. Seine randlose Brille blitzte, als er die Schüler und Schülerinnen musterte.
    »Heute wollen wir mit dem Mikroskop arbeiten und uns das Bein einer Stubenfliege ansehen«, verkündete er. »Ich habe das Mikroskop schon hier vorne aufgebaut. Bitte kommt der Reihe nach zum Pult und werft einen Blick durch die Linse. Und dann sagt mir bitte, was euch an dem Fliegenbein aufgefallen ist.«
    Elena verdrehte die Augen. Das klang wieder einmal nach einer
sehr
langweiligen Stunde! Herr Both war bekannt für seinen eintönigen Unterricht. Er schaffte es, die interessantesten Dinge so darzustellen, dass keiner mehr zuhörte. Deswegen herrschte in den Biologiestunden in der Klasse gewöhnlich ein ziemlich hoher Lärmpegel. Herr Both ertrug den Krach meistens eine Zeit lang, ohne mit der Wimper zu zucken, aber dann explodierte er ohne Vorwarnung. In solchen Momenten lief sein Gesicht knallrot an, er fing an zu schreien und beschimpfte die Klasse mit wüsten Ausdrücken. Oft teilte er auch noch wahllos Strafarbeiten aus. Sein Verhalten hatte ihm an der Schule den Spitznamen »Rumpelstilzchen« eingebracht.
    Die ersten Schüler gingen nach vorne, schauten durchs Mikroskop und wurden dann von Herrn Both nach ihren Eindrücken gefragt.
    »Ganz schön schwarz, so ein Fliegenbein«, sagte Mark.
    Herr Both grinste, nickte und notierte »schwarz« auf der großen Tafel.
    »Und haarig«, meinte William achselzuckend.
    »Sehr gut«, sagte der Biologielehrer und schrieb »haarig« dazu.
    Elena stöhnte. Es

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