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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Ampeln berichtet.«
    »Ich finde das Ganze gar nicht lustig«, sagte Elena. »Eines Tages fliegen wir auf und müssen in die Hexenwelt zurück.«
    Miranda erzählte nun, dass die Bredovs und sie am Tag zuvor beschlossen hatten, noch länger im HEXIL zu bleiben. Wie Elena erwartet hatte, freuten sich Nele und Jana riesig. Jana hakte sich bei Elena unter, während sie auf den Eingang zugingen.
    »Mein Leben war noch nie so spannend wie jetzt«, behauptete sie. »Es ist so toll, echte Hexen als Freundinnen zu haben.«
    »Pst, nicht so laut!«, sagte Elena und sah sich um. Aber zum Glück war niemand nah genug gewesen, um Janas Worte zu verstehen. »Ich habe keine Lust, dass Kevin und Oliver wieder Jagd auf uns machen.«
    Neles Bruder Kevin und sein Freund Oliver hatten vor einiger Zeit fast herausgefunden, dass Elena und Miranda keine normalen Menschen waren. Oma Mona hatte die beiden Jungs mit einem
Vergessenszauber
belegt. Seitdem herrschte Ruhe. Kevin war außerdem mit Oliver verkracht, wie Elena von Nele erfahren hatte.
    In der ersten Stunde hatte die 8a Englisch bei Frau Treller, der Klassenlehrerin. Den Mädchen gelang es, gerade noch vor der Lehrerin ins Klassenzimmer zu schlüpfen. Frau Treller sah es gar nicht gern, wenn die Schüler erst im letzten Moment kamen. Sie stellte mit Wucht ihre schwarze Aktenmappe auf den Tisch.
    »Good morning, boys and girls«, begrüßte sie die Klasse, ohne Elena und Miranda aus den Augen zu lassen.
    Elena hatte Herzklopfen. Wenn Frau Treller so guckte, dann würde sie bestimmt gleich an die Tafel gerufen werden.
    Mist!
, dachte Elena. Sie hatte die Vokabeln gestern nur flüchtig gelernt, sie saßen bestimmt noch nicht richtig. Mit Englisch hatte sie einfach Probleme … Sie konnte sich auch nie dazu durchringen, mehr Zeit dafür zu opfern. Miranda behauptete außerdem, es läge daran, dass Elena nicht
gern
lernte …
    An diesem Tag traf es aber Miranda, die abgefragt wurde. Ohne Nervosität ging sie nach vorne.
    »Ich hoffe, du erinnerst dich noch an den Text, den wir gestern gemeinsam gelesen haben«, sagte Frau Treller. Sie hatte gerade die erste Frage auf Englisch gestellt, als es einen lauten Knall gab.

    Alle Köpfe fuhren herum. Ein Vogel war heftig von außen gegen die Fensterscheibe geprallt. Einige Schüler sprangen erschrocken auf. Jana schob ihren Stuhl ans Fenster und stieg hinauf.
    »Er liegt noch auf der Fensterbank«, verkündete sie. »Wahrscheinlich ist er verletzt, der Arme.«
    Mark, der in der Klasse als absoluter Tierliebhaber galt und neben Elena saß, öffnete – ohne einen Einwand der Lehrerin abzuwarten – ein Fenster und kletterte hinaus.
    »Aber sei vorsichtig«, rief ihm Frau Treller noch ängstlich zu, abhalten konnte sie ihn von seiner Rettungsaktion jetzt auch nicht mehr.
    »Klar«, rief Mark schnell zurück und balancierte auf der Außenfensterbank entlang. Das war nicht so gefährlich, wie es von innen aus schien, denn etwa einen halben Meter unterhalb der Fensterbank befand sich das Flachdach eines Anbaus. Es war mit feinem Kies bedeckt. Nach wenigen Metern hatte Mark den Vogel erreicht. Behutsam nahm er ihn in die Hände, turnte zurück und stieg wieder durchs Fenster ins Klassenzimmer.
    »Ist er schlimm verletzt?«, fragte ein Mädchen.
    »Atmet er noch?«, wollte die Nächste wissen.
    Elena drängte sich bis zu Mark durch.
    »Lass mich mal.« Sie nahm ihm den Vogel aus der Hand. Es war eine Amsel. Bei der Übergabe merkte Elena, wie der Kopf der Amsel ein wenig zur Seite fiel.
    Genickbruch.
Elena schluckte heftig. Ihr wurde klar, dass dem Vogel nicht mehr zu helfen war.
    »Wir müssen ihn zum Tierarzt bringen«, rief jemand.
    Elena schüttelte traurig den Kopf. »Ich glaube …« Bevor sie weitersprechen konnte, stand Miranda neben ihr. Die Mädchen sahen sich stumm an. Miranda streckte die Hände aus und Elena bettete den Vogel hinein. Sie hatte das Gefühl, jeden Moment in Tränen auszubrechen. Die tote Amsel tat ihr so leid …
    Miranda beugte sich vor und hauchte den Vogel an. Elena sah, wie sich Mirandas Lippen lautlos bewegten. Ihr Gesicht war so konzentriert, dass sich auf ihrer Stirn eine steile Falte bildete. Sanft strich sie mit dem Finger über das Gefieder des Vogels.
    Elena hielt den Atem an. Sie spürte deutlich ein Kribbeln. Die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf, als wären sie elektromagnetisch aufgeladen. Magie. Miranda versuchte, die Amsel mit Zauberkraft zu heilen … Elena biss sich gespannt auf die Unterlippe.

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