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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Sie konnte nicht denken und sich an keinen Zauberspruch erinnern. Ihre magischen Kräfte waren wie gelähmt. Ging das noch mit rechten Dingen zu? Konnte ein
Mensch
so viel Einfluss haben? Oder war Herr Both vielleicht ein Hexer, der sich undercover in die Menschenwelt eingeschlichen hatte? Elenas Gedanken überschlugen sich.
    Schließlich hatten sie das Direktorat erreicht. Herr Both klopfte an die Tür und schob Elena dann ins Vorzimmer, ohne ein »Herein« abgewartet zu haben. Er nickte der Sekretärin zu.
    »Ist der Herr Direktor zu sprechen? Es ist dringend!«
    »Ja, Herr Seifert ist da. Er hat eben noch telefoniert, aber das Gespräch ist gerade zu Ende.« Die Sekretärin deutete auf eine weitere Tür, die nur angelehnt war. »Sie können zu ihm reingehen.«
    Herr Both verstärkte seinen Druck und schob Elena weiter vor sich her ins Nebenzimmer.
    Der Direktor saß an seinem Schreibtisch und blätterte in einer Broschüre. Als Herr Both mit Elena eintrat, blickte er auf.
    »Ja, bitte?«
    »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte Herr Both und ließ Elena los. »Aber diese Schülerin hat in meinem Unterricht gelesen. Ich habe ihr die Papiere abgenommen. Ich glaube nicht, dass die Lektüre für ein dreizehnjähriges Mädchen geeignet ist, deshalb bin ich gleich mit ihr zu Ihnen gekommen. Bitte sehen Sie sich das an, Herr Direktor!« Er legte die Blätter auf den Schreibtisch.
    Herr Seifert rückte seine Brille zurecht und las die Überschrift.
    »Lektion 24.« Er schaute Elena fragend an. »Nanu, etwa Nachhilfeunterricht?«

    »Bitte lesen Sie weiter, Herr Direktor«, sagte Herr Both gepresst.
    Elenas Herz klopfte bis zum Hals. Sie wünschte sich, unsichtbar zu sein. Warum konnte sie sich nicht einfach wegzaubern? Sie versuchte, mit den Fingern zu schnippen, aber diese gehorchten ihr nicht. Elena war sich inzwischen sicher, dass es an Herrn Both liegen musste. Er hatte ihre Zauberkräfte auf irgendeine Weise deaktiviert …
    Herr Seifert überflog den Text, schüttelte den Kopf, blätterte um und schüttelte seinen Kopf noch einmal. Dann sah er Elena über seine Brille hinweg an.
    »Wer hat dir das gegeben, Elena?«
    Elenas Kehle war wie zugeschnürt. »Ich … ich habe die Zettel gefunden«, schwindelte sie wieder. »Heute Morgen, direkt vor der Schule. Sie lagen im Schnee … Ich habe sie aufgehoben, weil ich zuerst gedacht habe, dass jemand seine Hausaufgaben verloren hat.«
    »Es gibt keine Magie«, sagte der Direktor, stand auf und kam um den Schreibtisch herum. Vor Elena blieb er stehen. »Solche Schriften sind sehr bedenklich. Ich weiß, viele Mädchen in deinem Alter wünschen sich heimlich, zaubern zu können. Das bringt sie manchmal auf gefährliche Ideen, Elena. – Schau mich bitte an, wenn ich mit dir rede.«
    Elena war nämlich seinem Blick ausgewichen und hatte auf ihre Schuhe gestarrt. Jetzt hob sie den Kopf und sah Herrn Seifert an. Seine blassblauen Augen musterten sie besorgt.
    »Niemand kann zaubern«, sagte er mit Nachdruck. »Das ist nicht möglich. Es wäre auch sehr einfach, wenn wir unsere Probleme einfach weghexen könnten, das würde jeder gern.«
    Elena schluckte.
    Zaubern ist aber nicht so einfach, wie man denkt …
    »Und mit solchen Texten ist nicht zu spaßen, hast du das verstanden, Elena?«, fragte der Direktor.
    »Ja … da haben Sie … recht«, stammelte Elena, während ihr das Blut in die Wangen schoss. »Es war … dumm von mir, dass ich den Text gelesen habe.« Sie holte tief Luft. »Kein
Mensch
kann zaubern.«
    Herr Seifert lächelte. »Ich sehe, wir verstehen uns. Du bist sehr vernünftig. Trotzdem möchte ich gerne wissen, woher du die Zettel hast. Ich glaube nicht, dass du sie einfach im Schnee gefunden hast. Die Blätter sehen nicht so aus, als hätten sie Feuchtigkeit abbekommen. Dann wären sie an den Rändern gewellt.«
    »Sie sind ja ein richtiger Detektiv, Herr Direktor«, sagte Herr Both anerkennend.
    Gewellt
, dachte Elena und kreuzte hinter ihrem Rücken verstohlen die Finger. Das war ein Zauber, den man schon im Kindergarten lernte. Es würde leicht sein, die Blätter so zu verhexen, dass sie aussahen, als seien sie nass geworden.
    Hexenmalz und Zauberhopfen,
    Regenwetter, Tri-Tra-Tropfen …
    Doch nichts geschah. Elena konnte förmlich die Blockade spüren, die ihren Zauber verhinderte. Ihr Atem stockte. Es war, als würde sich ein enger Gürtel über ihren Brustkorb legen.
    Verdammt noch mal, was ist los? Warum kann ich nicht hexen?
    »Also«, der Direktor sah

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