Magic Girls 06 - Späte Rache
mir ernsthaft Sorgen zu machen. Seid ihr sicher, dass es nicht wieder einer von Monas Scherzen war?«
»Ganz sicher«, sagte Elena. »Oma Mona hat ja Miranda oder mich in Verdacht gehabt. Außerdem würde sie so etwas nie ihren geliebten Pflanzen antun.«
»Man weiß nie, was ihr in den Sinn kommt«, murmelte Jolanda und konzentrierte sich auf den Feierabendverkehr.
|79| Nele und Jana warteten schon vor dem Kino, als Jolanda am Straßenrand anhielt und die Mädchen aussteigen ließ.
»Viel Spaß«, rief sie ihnen nach, bevor sie die Autotür zuzog und davonfuhr.
Elena und Miranda liefen über die Straße zu ihren Freundinnen.
»Ich habe schon die Karten besorgt«, strahlte Nele sie an. »Jana hatte zwar Angst, dass ihr nicht kommt, aber ich habe gesagt, dass ihr dann bestimmt angerufen hättet – selbst wenn ihr Kopfweh bekommt, sobald ihr ein Handy benutzt.«
»Es ist nicht mehr ganz so schlimm wie anfangs«, wollte Elena sagen, aber da platzte Miranda schon mit der Geschichte vom Magnolienbaum heraus.
»Ein brennender Baum, wie schrecklich!«, rief Jana. »Das muss ja furchtbar sein!«
»Bei euch passiert zu Hause wenigstens was«, sagte Nele und in ihrer Stimme schwang etwas Neid mit. »Ich würde sofort mit euch tauschen! Bei uns daheim ist es zwar auch nie langweilig, aber das ist was anderes. Vorhin zum Beispiel hat mich meine kleine Schwester wieder einmal stundenlang genervt, ob sie meinen MP3-Player auf ihre Klassenfahrt mitnehmen darf. Ich hätte sie fesseln und knebeln können, so sauer war ich auf sie! ›Kauf dir doch selbst einen‹, habe ich ihr gesagt. Leider kam meine Mutter dazu, und die hat natürlich wieder Partei für meine kleine Schwester ergriffen. Und jetzt muss ich ihr meinen MP3-Player tatsächlich für die Fahrt leihen. Ist das nicht ungerecht? Wenn sie ihn kaputt macht, dann drehe ich ihr den Hals um!« Neles Gesicht war vor Empörung ganz rot.
»Trotzdem würde ich lieber meiner Schwester einen MP3-Player |80| leihen, als zuzusehen, wie ein Magnolienbaum in Flammen aufgeht«, meinte Jana.
»Du hast gut reden!«, schnaubte Nele. »Du hast ja keine Schwester. Du Glückspilz bist Einzelkind – und ich arme Socke habe eine Schwester und zwei Brüder! Ach! Manchmal macht das Leben echt keinen Spaß, ehrlich.«
»Jetzt mecker nicht!« Jana stieß ihre Freundin spielerisch in die Rippen. »Noch vor einer Stunde hast du mir erzählt, wie superglücklich du bist, weil du heute beim Einkaufen zufällig Arne getroffen hast.«
»Oh ja.« Nele verdrehte schwärmerisch die Augen und strahlte Miranda und Elena an. »Das stimmt, ich habe ihn wirklich getroffen, ganz zufällig. Ich musste im Supermarkt Nudeln für meine Mutter kaufen, und in der Gemüseabteilung habe ich dann Arne gesehen. Er hat mich gefragt, ob ich weiß, wo das Bio-Obst ist ...« Sie seufzte. »Wir haben mindestens zehn Minuten miteinander geredet. Und ich weiß jetzt, dass er auf Tomaten allergisch reagiert und Rote Bete hasst. Ich mag übrigens auch keine Rote Bete.«
»… und das ist nur eine von euren vielen Gemeinsamkeiten, richtig?«, sagte Jana leicht spöttisch und hakte Nele unter. »Wir sollten langsam reingehen und uns einen Platz sichern, das Kino wird bestimmt voll.«
Nele fischte die Kinokarten aus ihrer Anoraktasche und verteilte sie. Während Elena ihren Geldbeutel zückte, räusperte sich Miranda.
»Du, Nele ... äh ... was Arne angeht, muss ich dir unbedingt was sagen …«, druckste sie herum.
Nele erbleichte. »Was heißt das?«
Elena wünschte sich einen Augenblick lang, Miranda würde Nele nicht erzählen, dass Daphne und Arne befreundet |81| waren. Diese Neuigkeit würde Nele bestimmt todunglücklich machen und ihr den ganzen Abend verderben.
»Ach, das ist doch nicht so wichtig«, sagte Elena und fasste Miranda am Arm. »Das kann dir Miranda ein anderes Mal erzählen.«
Aber Miranda machte sich los und warf Elena einen Blick zu. »Ich finde schon, dass es wichtig ist. Nele sollte es lieber jetzt erfahren, damit sie sich keine falschen Hoffnungen macht.«
Nele war schon ganz hibbelig. »Was ist los? Jetzt rede schon!«
»Ja, das will ich jetzt auch wissen«, sagte Jana neugierig.
»Arne ist mit Daphne zusammen«, erwiderte Miranda.
Neles Lippen fingen an zu zittern und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Mit D-ddaphne?«
Elena sah ihr an, wie sie mit sich kämpfte und mühsam versuchte, nicht ihre Beherrschung zu verlieren. Jana legte tröstend den Arm um ihre Freundin, aber
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