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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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wirklich!«, hörten die Mädchen die empörte Stimme von Mona. »Der schöne Baum!
Pluvia!
«
    Ein plötzlicher Regenschauer prasselte auf den Magnolienbaum nieder. Aber nur auf ihn. Der restliche Garten blieb trocken. Dann war der kurze Schauer vorbei.
    Die Blüten des Magnolienbaums lagen schwarz und verkohlt auf dem Boden – ein trauriger Anblick.
    Mona schaute hoch und entdeckte die Mädchen auf dem Balkon. »Wer von euch war das?«
    »Keine«, riefen Elena und Miranda wie aus einem Mund.
    »Aber der Baum geht doch nicht von allein in Flammen auf«, behauptete Mona. »Da muss irgendwer nachgeholfen haben.«
    »Wir waren es jedenfalls nicht«, sagte Elena.
    »In Dreiteufelsnamen, das wird mir langsam zu bunt!«, fauchte Mona, kehrte ins Haus zurück und schmetterte die Terrassentür hinter sich zu. Die Mädchen hörten Elenas Großmutter im Erdgeschoss laut schimpfen.
    »Wer kann das nur gewesen sein?«, murmelte Elena. »Wer ist so gemein und zündet unseren schönen Baum an?«
    »Bestimmt derjenige, der uns vor ein paar Tagen dieses Wildschwein geschickt hat«, erwiderte Miranda und presste die Lippen zusammen.
    Elena blickte betrübt in den Garten hinunter. Sie hatte den |74| blühenden Magnolienbaum so schön gefunden! Und nun sah er so armselig aus.
    »Sollen wir nicht versuchen, ob wir den Baum wieder zum Blühen bringen?«, schlug sie zaghaft vor.
    Miranda schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist«, antwortete sie leise. »Und ich weiß auch nicht, ob wir das hinkriegen würden. Der brennende Baum – das war eindeutig schwarze Magie! Und ein Rest davon steckt garantiert noch im Stamm. Wahrscheinlich wäre es das Beste, den Baum auszugraben und an der Stelle einen neuen zu pflanzen. Aber darum kümmert sich am besten deine Oma. Die hat ja den grünen Daumen ...«
    Das stimmte. Mona besaß ein glückliches Händchen für alle Pflanzen. Blumen und Bäume, ja sogar das Gras – alle schienen Mona zu lieben. Sie wuchsen und gediehen in ihrer Gegenwart prächtig. Elena hatte diese Eigenschaft offenbar von Mona geerbt. Auch sie hatte einen guten Draht zu den Pflanzen, das merkte sie in der letzten Zeit immer mehr.
    »Das mit dem Baum ist unheimlich«, gestand Elena. »Wenn es wirklich schwarze Magie ist … wer weiß, was dann noch alles passiert! Ich fürchte mich, Miranda.«
    Miranda nickte. »Ich auch. Irgendjemand hat es auf uns abgesehen. Er will uns Angst einjagen.« Sie machte ein nachdenkliches Gesicht. »Glaubst du, wir haben Feinde?«
    »In der Hexenwelt hatten wir zuletzt jede Menge Feinde.« Elena erinnerte sich an die schreckliche Zeit, bevor ihre Familie ins HEXIL gegangen war. Nach Leons Verurteilung durch die Zauberrichter hatten sich fast alle Freunde von den Bredovs zurückgezogen. Die Familie war verarmt und hatte in einer sehr schlechten Wohngegend leben müssen, dem
Outsider-Hill
. Dort hatte es achtzehn Stunden am Tag |75| geregnet. Elena dachte daran, wie furchtbar es in der Schule gewesen war. Jeder Tag war zur Qual geworden. Elena hatte sehr unter ihren Mitschülern leiden müssen. Aber zum Glück war diese schlimme Zeit jetzt vorbei und würde hoffentlich nie wiederkommen!
    »Es muss jemand aus der Hexenwelt sein, der uns das Wildschwein geschickt hat«, überlegte Miranda laut. »Und auch bei dem Magnolienbaum wurde Magie angewandt. Der Täter ist also kein Mensch ... Er muss zaubern können.«
    »Er kann trotzdem in der Menschenwelt leben«, gab Elena zu bedenken. »Auch hier gibt es einige wenige Zauberer, die unerkannt unter uns leben. Wir sind nicht die einzigen.«
    »Hm«, machte Miranda und runzelte die Stirn. »Die Frage ist: Wer hasst uns so sehr, dass er uns dermaßen in Angst versetzt? Und vor allem warum?«
    Die Mädchen kehrten in Elenas Zimmer zurück und setzten sich auf den Bettrand. Das war ihr Lieblingsplatz, wenn es galt, Probleme zu lösen.
    Elena stützte das Kinn auf die Hand. Daphne hatte zwar geschworen, dass Gregor nichts damit zu tun hatte, aber so ganz auszuschließen war die Sache nicht. Natürlich konnten sich die Anschläge auch gegen Leon Bredov richten, denn inzwischen wussten einige Leute, dass er als Geheimagent arbeitete.
    »Deine Oma hat bestimmt auch Feinde«, unterbrach Miranda Elenas Gedankengänge. »So, wie sie sich immer benimmt. Es gibt garantiert etliche Hexen, die sie hassen.«
    Elena nickte langsam. »Kann sein.«
    »Ich glaube nicht, dass sich die Angriffe gegen dich oder deine Mutter richten«, redete Miranda

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