Magic Girls 07 - In geheimer Mission
trocken. »Ich bin sicher, dass uns dieses Zauberbuch nützen kann!«
Elena war noch nicht davon überzeugt. »Denk doch an das Kopfweh, das wir von den Handys bekommen … Und ich erinnere mich noch genau, wie ich den Computer kaputt gemacht habe, als ich am Anfang unserer Zeit im HEXIL einmal eine Mail an Nele geschickt, na ja, eigentlich eher gezaubert habe.« »Das waren Kinderkrankheiten«, meinte Miranda achselzuckend und holte sich das Buch von Elena zurück. »Wenn sich deine Oma dieses Buch besorgt hat, dann wird es dafür einen Grund geben. Ich habe noch nie ein unsinniges Buch in ihrem Regal entdeckt.«
»Aber …«, begann Elena, doch Miranda ließ sie nicht ausreden. »Es ist doch klar, dass es allmählich auch mal Zauberbücher geben muss, die sich damit beschäftigen, wie Hexen in der Menschenwelt am besten klarkommen. Ich finde, dass man es |89| sich zu einfach macht, wenn man immer sagt, dass sich Technik und Magie nicht vertragen. Es ist doch eine Herausforderung, die passenden Zaubersprüche zu finden, damit es mit dem Hexen auch in der Menschenwelt reibungslos klappt! Und das ist wohl eines der ersten Bücher zu diesem Thema.«
Elena schluckte. »Okay … Vielleicht hast du recht. Also – wie war das mit dem Orakel?«
»Es gibt ein Computerprogramm, das man ganz einfach auf einem Rechner installieren kann. Wenn man dann die passenden Zauberworte eingibt, erscheint deine Zukunft auf dem Bildschirm. Unglaublich, oder?«
»Oh.«
»Ja, und es interessiert mich brennend, wie es mit Eusebius und mir weitergeht.« Mirandas Stimme wurde leiser. »Ich habe immer gedacht, dass er die große Liebe meines Lebens ist. Aber vielleicht ist er es ja doch nicht … Ein Blick in die Zukunft kann mir vielleicht darauf eine Antwort geben.«
Elena konnte verstehen, dass das verlockend war. Auch sie hätte gern gewusst, wie es mit Miranda und Eusebius weiterging und ob ihre Beziehung noch eine Chance hatte. Andererseits, was war, wenn die Antwort nun negativ ausfiel? Was war, wenn das Orakel zeigte, dass Eusebius nicht mehr zur Versöhnung bereit war … dass er vielleicht bald eine andere Freundin hatte …
»Bist du sicher, dass du wirklich wissen willst, was die Zukunft bringt?«, fragte Elena deswegen etwas zögerlich. »Und wenn … wenn das Ergebnis anders ist, als du es dir wünschst?« »Damit muss ich leben«, murmelte Miranda und presste die Lippen zusammen.
»Ich weiß nicht, ob ich das ertragen könnte«, gab Elena zu bedenken.
|90| »Ich muss dann eben«, behauptete Miranda, aber sie schien sich nicht ganz im Klaren zu sein, was das bedeutete. Die Neugierde war größer.
»Egal, was kommt. Lass uns ins Wohnzimmer gehen. Elena. Ich will dieses Programm installieren. Ich muss eine Webseite aufrufen, dann kann ich das Programm mit einem Code, der in diesem Buch angegeben ist, aus dem Internet runterladen.« Elena hatte noch immer Zweifel, als sie Miranda nach unten folgte. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Hieß es nicht, dass es für jede Person mehr als eine Zukunft gab? Dass man Wahlmöglichkeiten hatte? Dass das Leben kein Ablauf vorherbestimmter Szenen war, sondern dass man selbst darauf Einfluss nehmen konnte?
Vor dem Wohnzimmer machte Elena noch einmal einen Versuch, Miranda von ihrem Vorhaben abzuhalten. »Wenn meine Großmutter sieht, dass du ihr Buch hast …«
»Mona ist beschäftigt«, sagte Miranda. Sie grinste. »Ich habe vorhin, als ich zur Toilette gegangen bin, einen kleinen harmlosen Zauber über sie verhängt. Sie und Jeremias frischen jetzt gerade alte Erinnerungen auf. Keine Sorge, die nächste halbe Stunde sind wir garantiert noch vor ihr sicher.« Sie öffnete die Wohnzimmertür.
Elena war erleichtert, als sie sah, dass ihre Mutter am Computer saß. Wahrscheinlich schrieb sie gerade wieder einen ihrer Zeitungsartikel.
Als die Mädchen eintraten, blickte Jolanda auf. »Oh, ihr wollt an den Computer? Ich bin gerade fertig!« Sie nahm zwei Blätter aus dem Drucker, lächelte die Mädchen an und räumte den Platz.
Miranda warf Elena ein vielsagendes Lächeln zu, dann setzte sie sich an den Computer.
|91| Elena fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut, als Miranda sich ins Internet einwählte und eine Webseite aufrief, die Elena bisher unbekannt gewesen war. Miranda klickte sich mit der Maus durch verschiedene Fenster und gab schließlich den Code für das Orakel-Programm ein, der im Zauberbuch stand. Kurz darauf erschien auf dem Bildschirm eine
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