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Magic Girls 07 - In geheimer Mission

Titel: Magic Girls 07 - In geheimer Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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sein und kein Vogel, der ihm abends vor dem Zelt etwas vorzwitschert.«
    Miranda verdrehte die Augen. »Ja, das stimmt! Ich will ihn küssen, ihn anfassen, das ist als Vogel schwierig. – Wie soll es nur weitergehen, Elena? Es muss sich etwas ändern … aber wie?« Sie starrte gedankenverloren vor sich hin. »Ich will nicht dauernd unglücklich sein«, murmelte sie dann.
    »Das wirst du auch nicht«, sagte Elena. Sie überlegte, ob es Eusebius auch so ging. Elena konnte sich gut vorstellen, dass er genauso Liebeskummer hatte wie Miranda. Oder waren Männer da anders und konnten Gefühle besser wegstecken? Elena nagte an ihrer Unterlippe.
    Miranda zog die Schublade ihres Schreibtisches auf und holte ein kleines Kästchen hervor. Als sie es öffnete, sah Elena den Ring mit dem roten Stein. Das war der Ring, den Eusebius Elena geschenkt hatte. Miranda nahm ihn heraus und steckte ihn an ihren Finger.
    »Du siehst, er denkt gar nicht an mich«, sagte sie so leise, dass Elena Mühe hatte, sie zu verstehen. »Der Stein leuchtet nicht.«
    Elena wusste, dass es ein magischer Ring war. Wenn Eusebius an Miranda dachte, glühte der rote Stein. Und wenn Miranda den Stein küsste, spürte Eusebius die Berührung auf seinen Lippen … Er wusste, dass er sich dann möglichst rasch bei ihr melden sollte. So war es jedenfalls anfangs gewesen. Inzwischen |84| meldete er sich längst nicht mehr nach jedem Kuss – denn Miranda küsste den Stein sehr oft und voller Zärtlichkeit. Elena vermutete, dass es ihr darum ging, Eusebius ihre Küsse spüren zu lassen. Was Miranda wohl dabei fühlte? Spürten ihre Lippen den harten Stein? Oder verwandelte sich der Stein während ihres Kusses in Eusebius’ Mund und sie fühlte warme, weiche Lippen? Elena hatte sich noch nie getraut, das zu fragen, war aber von Anfang an neugierig gewesen, dieses Geheimnis zu lüften.
    Miranda seufzte, nahm den Ring wieder ab und legte ihn auf den Tisch.
    »Ich gehe kurz auf die Toilette«, sagte sie plötzlich. »Bin gleich wieder da.« Sie ging zur Tür und verschwand.

    Elena betrachtete den Ring. Dann griff sie danach und steckte ihn probeweise an ihren Ringfinger. Er war ein wenig zu groß. Am Mittelfinger passte er besser. Elena berührte mit der Fingerspitze den funkelnden Stein. Er war wunderschön. Sie sah zur Tür, dann beugte sie sich nach vorne, ihr Herz klopfte schneller. Aus einem Impuls heraus küsste sie den Ring. Hinterher konnte sie nicht mehr sagen, was sie dazu getrieben hatte. Es war einfach über sie gekommen. Ihre Lippen hatten kurz den Stein liebkost – und für einen winzigen Augenblick hatte sich der Stein tatsächlich weich angefühlt.
    Elena war erschrocken über sich selbst. Was hatte sie da nur getan! Hastig legte sie den Ring auf den Tisch, kehrte an ihren Platz zurück und zog das Aufsatzheft wieder an sich heran. Als |85| sie noch einmal einen Blick zu dem Ring warf, sah sie, wie der Stein glühte. Es durchfuhr sie heiß.
    Mist! Ob Eusebius etwas gemerkt hatte? Oder hatte er gedacht, Miranda hätte den Stein geküsst? Beim Orkus, Elena durfte niemandem erzählen, was sie soeben getan hatte! Am liebsten hätte sie alles rückgängig gemacht! Warum hörte der Stein nicht auf zu leuchten?
    Die Tür ging auf, Miranda kam zurück. Elena nahm hastig den Füller in die Hand und tat so, als sei sie in ihren Aufsatz vertieft. Sie hörte, wie Miranda sich an den Tisch setzte.
    »Der Stein leuchtet ja!«, sagte Miranda. Es klang erfreut.
    »So, tut er das?«, fragte Elena scheinbar beiläufig. Das Blut schoss ihr in den Kopf, sie wagte nicht, Miranda anzusehen. Eifrig kritzelte sie einen sinnlosen Satz in ihr Heft. Sie schämte sich so sehr! Es war fast so, als hätte sie Eusebius geküsst, den Freund ihrer besten Freundin! Wenn Miranda das herausfand! Am liebsten hätte sich Elena unter dem Tisch verkrochen!
    »Oh Eusebius«, flüsterte Miranda. »Ich liebe dich …«
    Als Elena vorsichtig durch ihre Haare hindurch zur Seite schielte, sah sie, dass Miranda den Ring wieder an den Finger gesteckt hatte. Ihre Lippen berührten den Stein.
    Elena entspannte sich wieder. Vielleicht hatte Eusebius doch nichts gemerkt. Hoffentlich! Elena würde ihm sonst nie wieder in die Augen sehen können.
    »Du siehst, Miranda, er denkt doch an dich«, sagte sie. Ihre Stimme klang seltsam künstlich. »Er hat dich nicht vergessen. Und bestimmt liebt er dich genauso wie du ihn – und er leidet schrecklich darunter, dass ihr getrennt seid, bestimmt!«
    »Ich

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