Magic Girls 07 - In geheimer Mission
Teleportierens besteht darin, dass man sich in allerkleinste Teile auflöst, die mittels Magie die Raum-Zeit-Schranke passieren. Diese winzigen Teile sollen sich am Zielort wieder korrekt zusammensetzen.
Nur erfahrene Zauberer und Hexen sollten sich auf diese Weise fortbewegen, denn Teleportieren ist nicht ungefährlich.
Miranda atmete tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. Langsam wich der Ausdruck der Angst aus ihren Augen.
»Stimmt, du hast recht.« Sie schluckte heftig und setzte sich wieder auf den Stuhl. »Es wird erst noch geschehen. Aber dann muss ich ihn warnen! Ich muss ihm sagen, dass er sich vor Agnetas kleiner Bestie in Acht nehmen soll. Und dass das Vieh nicht auf Magie reagiert.«
»Du kannst ihn doch mit deinem Transglobkom anrufen und ihn warnen«, meinte Elena. »Mach dich nicht verrückt, du hast sicher noch Zeit.« Mit diesen Worten versuchte sie, auch sich selbst zu beruhigen. Sie hatte ebenfalls Angst um Eusebius. Warum hatte Agneta überhaupt einen Wolf, wenn sie ihn nicht unter Kontrolle hatte und er andere Personen angriff? Elena spürte, wie Wut in ihr aufstieg. Agneta, die Superagentin. Miss Perfekt des Geheimdienstes! Von wegen!
Miranda blickte auf den Bildschirm, auf dem noch immer die |95| Aufforderung zu lesen war, die Vollversion des Programms zu erwerben. Sie griff nach der Maus, löschte die Seite und fuhr den Computer herunter. Dann zog sie sich auf die Couch zurück und holte ihren Transglobkom hervor.
Elena ging leise in ihr Zimmer zurück. Sie wollte Miranda nicht stören, während sie mit Eusebius redete. Ob die beiden sich wieder versöhnten? Elena hoffte es, denn sie konnte es nicht ertragen, Miranda unglücklich zu sehen.
Auf dem Bett lag noch immer das Zauberbuch, das Miranda von Mona »ausgeliehen« hatte. Elena nahm es in die Hand und beschloss, es wieder zurückzubringen, solange ihre Großmutter noch mit Jeremias in dessen Zimmer war. Auf Zehenspitzen schlich Elena in Monas Zimmer und stand dann etwas ratlos vor dem Regal, weil sie keine Ahnung hatte, wo das Buch hingehörte. Es war keine Lücke zu sehen. Miranda hatte gute Arbeit geleistet und das fehlende Buch mit einem Zauber ersetzt. »Es gehört ins zweite Regal von oben, ganz links«, ertönte plötzlich eine Stimme.
Elena fuhr zusammen und wirbelte herum. Ihre Großmutter saß in ihrem roten Schaukelstuhl und war gerade dabei, sich einen Zigarillo anzuzünden.
»Oh, ich habe dich gar nicht bemerkt«, stotterte Elena nervös.
»Ich sitze schon die ganze Zeit hier.« Mona lächelte. »Du hast mich nur nicht gesehen, weil ich gerade meditiert habe. Wenn ich völlig entspannt bin, bin ich so gut wie unsichtbar, ich löse mich auf und verschmelze mit meiner Umgebung. Interessante Meditationstechnik, dieses autogene Auflöse-Training. Eine ganz hervorragende Entspannungsmethode.«
Sie stieß eine Rauchwolke aus. Der würzige Geruch ihres Kräutertabaks reizte Elenas Nase und sie musste niesen. »Ich … ich habe mir dieses Buch ausgeliehen, weil ich etwas nachschlagen wollte«, murmelte Elena. Sie wollte Miranda nicht verpetzen. »Ich hoffe, du hast nichts dagegen.«
|96| Autogenes Auflöse-Training
Wirksame Methode, um zu entspannen. Die Atemtechnik ist dabei sehr wichtig. Macht man es richtig, tritt nach einiger Zeit das Gefühl von Schwerelosigkeit ein. Das kann so weit gehen, dass man tatsächlich anfängt, einige Zentimeter über dem Boden oder über der Sitzgelegenheit zu schweben.
Hat man diesen Zustand erreicht, geht die Entspannungsübung noch weiter. Man stellt sich dabei vor, mit der Umgebung zu verschmelzen. Bei exakter Durchführung der Übung gelingt es mit der Zeit immer besser, ein durchscheinendes Aussehen anzunehmen. Übt man fleißig weiter, erreicht man einen Zustand, in dem man für Zuschauer völlig unsichtbar wird, weil sich der Körper komplett an die Umgebung anpasst. Dabei sind Geist und Körper des Meditierenden vollkommen entspannt. Man befindet sich in Harmonie mit seiner Umwelt, fühlt sich schwerelos und leicht … Der Übende verspürt in diesem Augenblick nichts anderes als pures Glück.
Doch Vorsicht! Dieser Zustand kann süchtig machen! Man hat schon davon gehört, dass Meditierende während des Übens verschwunden und erst wieder nach Wochen aufgetaucht sind.
Daher sollte man es mit dem autogenen Auflöse-Training nicht übertreiben.
»Warum sollte ich etwas dagegen haben, Schätzchen?« Die Rauchwolke, die Mona durch die Nase ausstieß, formte sich zu einem
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