Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
ich im Flugzeug gegessen habe.«
Leon nahm sie zärtlich in die Arme.
|64| »Ich mache mir aber Sorgen!« Er streichelte sanft ihre Wange.
Daphne verdrehte die Augen. »Mann, das kann man langsam nicht mehr mit ansehen! Ihr seid doch keine siebzehn mehr! Könnt ihr euch nicht benehmen, wie es sich für euer Alter gehört?«
Leon ließ Jolanda los und wandte sich seiner ältesten Tochter zu. »Was meinst du damit, Daphne?«
»Na ja, das weißt du doch ganz genau … Dauernd diese Küsserei und das Geturtel!« Eine Zornfalte stand auf Daphnes Stirn. Mit dem Betreten des Hauses schien sie wieder ganz die Alte geworden zu sein, aufmüpfig und launisch. Sie packte ihre Reisetasche und schleppte sie die Treppe hoch.
Als Mona zurückkam, saßen alle am Küchentisch. Daphne hatte sich wieder beruhigt, und der Erholungseffekt des Urlaubs tat ein Übriges, sodass sie jetzt wieder vergnügt mit den anderen zusammensaß. Es gab Kuchen, Kaffee und Tee, und zur Feier des Tages hatte Jeremias sogar einen Kerzenleuchter angezündet.
»Schön, dass ihr wieder da seid«, sagte er, während er den Kuchen anschnitt und auf die Teller verteilte.
Mona schaltete sich ein. »Jeremias, warum hast du denn den Tisch nicht auf der Terrasse gedeckt? Ich glaube, heute ist es warm genug, wir hätten draußen sitzen können.« Sie entfernte sich mit den Worten: »Ich sehe mal nach, ob es vom Wetter her geht, dann können wir den Tisch einfach auf die Terrasse hexen.«
Kurz darauf hörten die anderen Mona schreien und laut in die Hände klatschen. »Du verdammtes Katzenvieh! Kannst du dir nicht mal ein anderes Haus aussuchen? Musst du dich immer bei uns herumtreiben? Husch, husch!«
»Oh, oh!« Elena, die Pinselchen auf dem Schoß hielt, drückte den kleinen Kater an sich. »Das klingt nicht gerade nach großer Katzenliebe …«
|65| »Ach was«, meinte Jeremias. »Im Prinzip mag Mona Katzen, und dieser kleine Kerl, den ihr mitgebracht habt, ist ja wirklich süß! Nur dieses dreifarbige Katzenvieh nervt uns inzwischen gewaltig. Das Biest scheint sich einzubilden, dass es hier zu Hause ist.«
»Eine dreifarbige Katze?«, fragte Miranda nach.
»Ja.« Jeremias nickte. »Sie heißt Tizzi-Mizzi und gehört unseren neuen Nachbarn. Aber ich glaube allmählich, sie ist mehr bei uns als bei denen.«
Elena war neugierig. Sie reichte Pinselchen an Miranda weiter und lief ins Wohnzimmer hinüber, um die fremde Katze in Augenschein zu nehmen. Mona stand in der offenen Terrassentür. Die dreifarbige Katze hockte ein Stück von ihr entfernt auf der Terrasse. Sie sah nicht so aus, als würde sie sich verscheuchen lassen, sondern beobachtete Mona mit aufmerksamem Blick.
»Na gut«, sagte Mona grimmig. »Wenn du nicht gehen willst, dann weiß ich ein Mittel, das dich vertreibt.« Sie griff nach ihrer Schachtel mit den Zigarillos und steckte sich einen davon zwischen die Lippen. Dann schnippte sie mit den Fingern, um den Zigarillo anzuzünden. Doch aus ihren Fingern kam nur ein winziger Funke, der nicht ausreichte. Mona fluchte.
»Hier!« Elena hatte das Feuerzeug vom Kaminsims genommen und gab ihrer Großmutter Feuer. Würziger Kräuterduft stieg auf. Mona behauptete steif und fest,
ihre
Zigarillos mit der Spezial-Kräutermischung seien überhaupt nicht gesundheitsschädlich.
»So, Tizzi-Mizzi, jetzt wirst du mal sehen!« Mona sog den Rauch tief ein und stieß ihn aus der Nase wieder auf. Elena wusste, dass Mona die abenteuerlichsten Gebilde aus Rauch formen konnte – beispielsweise Drachen, Würfel, Fragezeichen … Aber jetzt kam nur simpler Rauch aus ihrer Nase. Eine ganz normale, in die Länge gezogene Rauchwolke – weiter nichts.
|66| Mona runzelte missmutig die Stirn und versuchte es noch einmal. Diesmal atmete sie den Rauch aus dem Mund aus. Es bildeten sich drei kleine Puffwölkchen, die sich sogleich verflüchtigten. Die Katze sah aus, als würde sie grinsen.
»Beim Orkus!« Mona stampfte mit dem Fuß auf. »Mit dieser Katze stimmt etwas nicht! Wenn sie in der Nähe ist, klappen meine Zaubereien nicht mehr!«
»
Anti-Magie
?«, fragte Elena.
»Vielleicht«, knurrte Mona.
Nun versuchte es Elena selbst. Sie wollte den bunten Staubwedel herbeischweben lassen, der auf der Couch lag. Der Staubwedel erhob sich nur fünf Zentimeter und fiel dann wieder zurück.
»Du hast recht, Oma«, sagte Elena. »Irgendetwas stimmt nicht. Die Katze beeinflusst unsere Hexereien.«
»Sag ich ja.« Mona sah sich um, griff dann einen leeren Blumentopf von
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