Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
schnurrte.
»Darleen macht sich Sorgen, und sie hofft, dass ich ihr helfen kann«, sagte sie, um wieder auf ihren Besuch zurückzukommen. Sie setzte sich mit dem Kater auf einen Stuhl. »Es geht um ihre Enkelin.«
|72| Die Katze schnurrte auf Monas Schoß.
»Was stimmt denn nicht mit ihr?«, fragte Elena neugierig.
»Sie ist jetzt so alt wie du und kann noch immer nicht zaubern«, erwiderte Mona. »Das belastet Darleen sehr. Zuerst dachten alle in der Familie, dass das Mädchen einfach nur eine Spätentwicklerin ist. Das kommt ja ab und zu vor. Aber spätestens bis zum Beginn der Pubertät sollten sich die Zauberkräfte bei Hexen und Hexern zeigen, und bei Hong-Loan tut sich einfach nichts.«
Elena beugte sich vor. »Wie heißt sie?«
»Hong-Loan«, wiederholte Mona und kraulte Pinselchen zwischen den Ohren. Der Kater versuchte, an ihr hochzuklettern, und hing halb über ihrer Schulter, was er anscheinend sehr gemütlich fand.
»Und was hast du damit zu tun, Oma?«, wollte Elena wissen.
»Darleen weiß einfach nicht mehr, was sie tun soll«, sagte Mona und griff nach Pinselchen, der sich gerade in ihren Nacken legen wollte. »Sie war schon bei vielen Hexen und Zauberern und hat Hong-Loan untersuchen lassen. Aber niemand hat etwas gefunden. Keiner weiß, was mit Hong-Loan los ist. Und da ich eine erfahrene Zauberin bin, erhofft sich Darleen von mir einen Rat.«
»Glaubst du denn, du kannst Hong-Loan helfen?«, fragte Elena.
»Ich habe keine Ahnung, Kindchen.« Mona seufzte. »Aber vielleicht haben meine Zauberkräfte eine besondere Wirkung und wir kommen mit Darleens Enkelin einen Schritt weiter. Wir werden sehen.« Pinselchen kletterte an ihrem Am herunter und rollte sich in ihrem Schoß zusammen. Mona kraulte den Kater wieder. »Das ist ein netter kleiner Kerl, den ihr mitgebracht habt.«
Elena grinste. »Ich bin froh, dass du Pinselchen magst, Oma.«
»Vielleicht kannst du mir auch helfen und herausfinden, was |73| mit mir los ist, Mutter«, meldete sich jetzt Jolanda zu Wort und hob Rufus von ihrem Schoß. »Meine Zauberkraft versagt immer mehr … und außerdem fühle ich mich irgendwie … irgendwie nicht ganz fit. Es kann nicht nur am Jetlag liegen …«
Mona machte ein besorgtes Gesicht. Sie reichte Pinselchen an Elena weiter und stand auf. »Am besten legst du dich im Wohnzimmer auf die Couch, Jolanda. Dann kann ich dich in Ruhe magisch scannen.«
Jolanda nickte und folgte Mona ins Wohnzimmer. Rufus hängte sich an Elenas Arm.
»Ist Mama krank?«, fragte er.
»Ich weiß nicht. Vielleicht ein bisschen.« Am liebsten wäre Elena auch ins Wohnzimmer gegangen, um zu erfahren, was Jolanda fehlte. Aber Mona würde sie todsicher rausschicken. Nachdenklich streichelte sie Pinselchen. »Komm, Rufus«, sagte sie dann. »Wir gehen hoch zu Miranda und schauen, was Pinsi zu seinem neuen Kratzbaum sagt.«
Miranda hatte die kleine rote Katzencouch neben Elenas Schreibtisch gestellt und den Kratzbaum vor die Balkontür. Jetzt war es ein bisschen eng, obwohl Elenas Zimmer eigentlich groß war. Aber seit Miranda bei ihr wohnte – Jeremias hatte nach seiner Rückkehr ja Mirandas Zimmer bekommen –, standen viel mehr Sachen in dem Raum. Und jetzt zog auch noch Pinselchen bei ihnen ein.
Als Elena mit dem Kater auf dem Arm eintrat, deutete Miranda auf die kleine Couch. »Meinst du, das Ding steht am richtigen Platz?«
Elena setzte Pinselchen ab, der mit zwei Sätzen aufs Bett sprang und sich dort zusammenrollte.
»Das wird sich zeigen«, meinte Elena und lachte. »Im Moment scheint er ja unser Bett zu bevorzugen. Das sollten wir ihm gar nicht erst angewöhnen, oder?«
|74| »Katzen haben ihren eigenen Kopf«, sagte Miranda achselzuckend und setzte sich auf die Bettkante. »Ach, Elena, ich bin so traurig, weil Eusebius heute Abend fortmuss. Dann dauert es wieder Monate, bis wir uns wiedersehen.« Sie seufzte tief. »Am liebsten würde ich mich nie mehr von ihm trennen. Hach, warum bin ich nicht ein paar Jahre älter? Dann könnten wir zusammenziehen und … so …« Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Dreizehn ist echt ein blödes Alter!«
»Wir werden bald vierzehn«, tröstete Elena Miranda. »So lange dauert es auch nicht mehr.«
»Ich habe immer Angst, dass Eusebius eines Tages zu mir sagt, dass ich zu jung für ihn bin«, murmelte Miranda. »Immerhin ist er siebzehn und wird demnächst achtzehn.« Sie knetete ihre Finger. »Findest du den Altersunterschied zu groß?«
Elena überlegte und schüttelte
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