Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
der Fensterbank und schleuderte ihn in Richtung Katze. Tizzi-Mizzi maunzte laut, obwohl der Blumentopf sie nicht getroffen hatte, sondern knapp an ihr vorbeigerollt war. Mit großen Sprüngen floh sie in den Garten und verschwand.
Mona atmete auf. »Ich werde schon noch hinter ihr Geheimnis kommen, das schwöre ich.«
»Die arme Katze kann bestimmt nichts dafür, dass in ihrer Gegenwart unsere Zauberkunst versagt«, meinte Elena, die Mitleid mit der Katze hatte. Bisher hatte sie noch nie gehört, dass Anti-Magie bei einem Tier aufgetreten war, aber warum nicht?
»Ich finde Tizzi-Mizzi ausgesprochen hübsch«, erklärte Elena mit Nachdruck.
»Oh ja, das ist sie«, bestätigte Mona. »Ein hübsches, neugieriges und verschlagenes Geschöpf! Ich habe immer mehr das Gefühl, dass uns das Biest ausspioniert!«
»Wie kommst du denn darauf?« Elena schüttelte den Kopf. |67| »Sie ist einfach eine intelligente Katze, die eben wissen will, was los ist.« Sie fasste Mona am Arm. »Komm, Oma, jetzt reg dich wegen Tizzi-Mizzi nicht mehr auf. Wollen wir jetzt den Kuchen auf der Terrasse essen? Es ist warm genug …«
»Ja, natürlich.« Mona bewegte den Arm, kreuzte die Finger – und schon stand der Küchentisch auf der Terrasse und alle saßen um ihn herum. Pinselchen reckte verwirrt den Hals.
Mona nahm am Kopfende Platz. »Na dann – herzlich willkommen zurück!«, sagte sie und saugte wieder an ihrem Zigarillo. Sie legte den Kopf in den Nacken und stieß den Rauch aus. Lauter Herzchen schwebten durch die milde Frühlingsluft, wurden größer und größer, bis sie schließlich verblassten.
»Sie sind zu neunt«, sagte Tiziana zur gleichen Zeit zu ihrem Vater. »Mehr habe ich leider noch nicht herausfinden können, denn diese alte Hexe hat einen Blumentopf nach mir geworfen.«
Zacharias saß in der Küche im Schaukelstuhl und runzelte besorgt die Stirn. »Du bist hoffentlich vorsichtig, meine Kleine.«
»Natürlich, Papa.« Tiziana holte sich einen Becher Milch aus dem Kühlschrank. »Die Alte hat ziemlich starke Zauberkräfte, ein Gemisch aus weißer und schwarzer Magie. Elena ist rein weißmagisch, wie ich festgestellt habe, aber ihre Kräfte sind noch nicht voll entwickelt. Bei Miranda ist graue Magie im Spiel, aber auch bei ihr sind die Kräfte noch nicht voll da. Am geeignetsten scheint mir die Mutter zu sein. Weiße Magie durch und durch. Vielleicht nicht allerbeste Qualität, aber durchaus brauchbar. Die anderen konnte ich noch nicht ausreichend analysieren.«
Zacharias nickte zufrieden. »Gute Arbeit, Tiziana. Sei aber bitte weiterhin vorsichtig. Sie dürfen keinen Verdacht schöpfen! Unter gar keinen Umständen!«
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S o, jetzt haben wir alles!« Jolanda schob etwas erschöpft den Einkaufswagen mit dem Katzenzubehör in Richtung Kasse. Elena half ihr dabei. Der Kratzbaum war sehr groß und drohte immer wieder aus dem Wagen zu kippen.
»Ich bin gespannt, was Pinselchen dazu sagt«, meinte Elena und betrachtete das niedliche Katzensofa. Es sah aus wie ein richtiges Sofa, war aber viel, viel kleiner.
»Was soll er schon dazu sagen?« Jolanda seufzte. »Wir verstehen ja leider nicht die Sprache der Tiere. Allerdings gibt es tatsächlich Hexen, die das können. Wusstest du das? Ist ein spannendes Thema, dieser Sonderzweig der Hexerei, aber ich glaube, niemand aus unserer Familie ist dafür besonders begabt.«
Elena sah sich um. Zum Glück war niemand in der Nähe, der Jolandas unvorsichtige Bemerkung gehört hatte. Elena atmete erleichtert auf. So ein Leichtsinn passte gar nicht zu ihrer Mutter, aber Jolanda wirkte an diesem Tag etwas zerstreut.
Die lange Flugreise machte ihr zu schaffen, der Jetlag …
Eine Kasse war frei, sie kamen gleich dran.
Nachdem sie bezahlt hatten, schoben sie den Einkaufswagen über den Parkplatz zum Auto. Jolanda hatte heute Monas Wagen genommen, um die Sachen besser verstauen zu können.
»Schade, dass der Urlaub vorbei ist.« Jolanda seufzte, während sie die Einkäufe in den Kofferraum packten. »Heute Abend werden Leon und Eusebius uns verlassen und wieder in die Hexenwelt zurückkehren. Der nächste Auftrag wartet schon.«
|69| »Ich bin gespannt, wann sie diesem Mafaldus Horus endlich mal das Handwerk legen«, murmelte Elena grimmig. Sie hatte jedes Mal Angst um ihren Vater und um Eusebius, wenn sie wieder im Auftrag des Geheimdienstes der Hexenregierung dem gefährlichsten Schwarzmagier aller Zeiten hinterherjagen mussten.
»Trotzdem war es schön, dass wir
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