Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
behutsamer – jedenfalls soweit es ihr möglich war. Nach einer halben Stunde hielt der Wagen im Nachtigallenweg.
Elena stieg aus und schnupperte. »Es riecht … riecht nach zu Hause …« Sie grinste. »Vielleicht klingt es dämlich … Der Urlaub war toll – aber irgendwie bin ich jetzt froh, wieder daheim zu sein.«
»Mir geht es genauso.« Jana war ebenfalls aus dem Wagen geklettert und umarmte Elena. Dann zückte sie ihr Handy. »Ich rufe meine Mutter an und sage ihr, dass wir wieder da sind und dass sie mich abholen kann.«
»Unsinn, ich fahre dich und Nele natürlich nach Hause«, bot sich Mona an.
Nele verdrehte kurz die Augen, sagte aber dann: »Das ist sehr nett von Ihnen, Frau Bredov.« Dann wurde ihr Blick etwas melancholisch, als sie Elena und Miranda anschaute. Sie beugte sich über Pinselchen, den jetzt Elena im Arm hielt, kraulte ihn zwischen den Ohren und flüsterte dem Kätzchen zu:
|62| »Ich hoffe, du fühlst dich in deiner neuen Familie wohl!«
»Bestimmt«, meinte Daphne.
Sie öffnete den Kofferraum und fing an, das Gepäck auszuladen. Nele und Jana halfen ihr dabei. Plötzlich stand ein fremdes Mädchen neben ihnen und grinste sie an.
»Hallo, ich bin Tiziana und wohne seit ein paar Tagen im Nachbarhaus. Toll, dass ich euch jetzt endlich kennenlerne.«
»Nele und ich wohnen woanders«, stellte Jana richtig. »Wir sind mit Elena und Miranda befreundet und gehen auch in dieselbe Klasse, in die 8a.«
»Schade, ich gehe leider erst in die sechste.« Tiziana machte einen Moment lang ein ernstes Gesicht. »Aber ich sehe euch trotzdem bestimmt öfter.« Sie lief um das Auto herum und blieb bei Elena stehen, die Pinselchen auf dem Arm hatte.
»Du musst Elena sein«, sagte Tiziana.
»Ja, die bin ich«, sagte Elena verwundert. »Woher weißt du das?«
»Nur geraten.« Tiziana streckte ihre Hand aus und wollte Pinselchen streicheln. Doch der Kater, der bisher so friedlich gewesen war, stemmte sich hoch und fauchte Tiziana an. Sie zuckte zurück.
»Entschuldige«, sagte Elena, die über Pinselchens Verhalten selber erschrocken war. »Ich weiß auch nicht, was Pinselchen auf einmal hat. Das hat er noch nie gemacht.«
Tiziana lächelte ein bisschen verkrampft. »Macht ja nichts. Er kennt mich halt noch nicht.« Sie spitzte ihre Lippen und säuselte: »Pinsi, kleiner Pinsi! Ich tu dir doch nichts!«
Wieder fauchte der Kater Tiziana an, als sie sich ihm näherte. Diesmal versuchte er sogar, sie zu kratzen.
Nele hatte die Szene beobachtet. »Er scheint dich aus irgendeinem Grund nicht leiden zu können, Tiziana. Vielleicht erinnerst du ihn an jemanden.« Und sie erzählte, woher Pinselchen stammte und was er hatte mitmachen müssen. Während Nele berichtete, schnurrte das Kätzchen auf ihrem Arm.
|63| Tiziana hörte zu und nickte. »Jetzt muss ich nach Hause. Mein Papa wartet. Bis bald!« Und sie hüpfte über die Straße.
Elena sah ihr nach. »Die ist irgendwie seltsam«, meinte sie. »Obwohl sie eigentlich nett ist. Was Pinselchen nur gegen sie hat?« Sie drückte den Kater enger an sich.
»Ciao, Elena«, rief Jana und stieg wieder ins Auto. »Wir telefonieren. – Kommst du, Nele?«
»Tschüs, mach’s gut!« Nele berührte Elena am Arm. »Ciao, Daphne, ciao, Rufus! Auf Wiedersehen, Frau Bredov. Es war ein toller Urlaub! Nochmals vielen Dank für die Einladung!«
»Na, dann mal los«, sagte Mona, die schon ungeduldig am Steuer wartete.
Nele beeilte sich einzusteigen und winkte den anderen zu, während Mona mit quietschenden Reifen anfuhr.
Miranda, Leon und Eusebius warteten schon in der Eingangshalle und halfen den anderen, das Gepäck hochzutragen, während sich Jolanda um Rufus kümmerte, der dringend aufs Klo musste.
»Wir brauchen so bald wie möglich eine Katzentoilette für Pinselchen«, sagte Miranda. »Ein kleines Katzensofa wäre auch nicht schlecht, damit der Kleine einen eigenen Ruheplatz hat. Und natürlich braucht er einen Kratzbaum, damit er die Wände und Türen mit seinen Krallen verschont.«
»Ich fahre morgen mit Jeremias in den Baumarkt und hole die Sachen«, sagte Jolanda, die gerade aus dem Klo kam und mitbekommen hatte, was Miranda gesagt hatte. »Pinselchen soll es doch bei uns gut haben!« Sie presste ihre Hand auf den Magen.
Leon sah sie besorgt an. »Was ist los mit dir, Jolanda?«
»Nichts, Schatz, mach dir keine Sorgen«, erwiderte Elenas Mutter. »Ich bin nur schrecklich müde – und wahrscheinlich ist mir das Sandwich nicht so gut bekommen, das
Weitere Kostenlose Bücher