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Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Titel: Magic Girls 08 - Die Macht der Acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Zeigefinger, wie sie es gestern bei Daphne gesehen hatte. Nichts. Sie beugte sich nach vorn, stützte ihre Ellbogen auf die Knie und presste die Handflächen so fest sie konnte an die Schläfen.
    Wechsle, wechsle, wechsle!
    Nichts geschah, obwohl sie ihre ganze Willenskraft eingesetzt hatte.
    |100| Hong-Loan gab nicht auf. Sie versuchte es weiter. Sie versetzte der Luft einen Fußtritt. Sie holte aus und boxte gegen einen unsichtbaren Gegner. Sie formte mit ihren Händen einen Trichter und stellte sich vor, wie sie Magie zum Fernsehgerät schickte.

    Alles vergebens.
    Hong-Loan seufzte. Sie war eben doch ein hoffnungsloser Fall … In ihr schlummerte nicht einmal ein klitzekleines bisschen Magie!
    Die Haustür fiel ins Schloss, Mona kam zurück. Sie ging zuerst in die Küche, und Hong-Loan hörte, wie die beiden alten Freundinnen fröhlich miteinander redeten. Dann kamen sie ins Wohnzimmer. Hong-Loan hatte sich inzwischen die Programmzeitschrift geschnappt und tat so, als würde sie lesen.
    »So, jetzt bin ich ganz für dich da«, verkündete Mona und baute sich vor Hong-Loan auf. »Ich werde dich jetzt ganz genau scannen. Es wäre doch gelacht, wenn wir nicht herausfinden würden, wo deine wahren Stärken liegen.«
    Hong-Loan hatte nicht die geringste Lust, sich dieser Prozedur zu unterziehen, aber sie ahnte, dass es Ärger geben würde, wenn sie sich weigerte.
    »Was soll ich tun?«, fragte sie daher nur, wenig begeistert.
    »Leg dich erst einmal hin, hier aufs Sofa«, sagte Mona.
    »Miranda hat mich gestern schon gescannt und nichts gefunden«, erwiderte Hong-Loan.
    Mona runzelte die Stirn. »Miranda ist eine junge Hexe, und obwohl sie zweifellos sehr begabt ist, habe ich doch wesentlich mehr Erfahrung als sie.«
    Hong-Loan verdrehte die Augen, gab aber dann nach. Wortlos legte sie sich auf die Couch und streckte sich aus.
    |101| Darleen spitzte einmal kurz zur Tür herein. Mona machte ihr ein Zeichen, dass sie sich zurückziehen sollte.
    Sie lächelte Hong-Loan an. »Ich kann mich besser konzentrieren, wenn wir ungestört sind. Selbst wenn Darleen eine gute Freundin ist. Du brauchst keine Angst zu haben, Hong-Loan. Es tut nicht weh, wenn ich dich scanne.«
    »Ich habe auch keine Angst«, sagte Hong-Loan und bemühte sich, ein gleichgültiges Gesicht zu machen.
    Mona hatte sich neben Hong-Loan gesetzt. Sie ließ ihre Hand dicht über Hong-Loans Kopf gleiten, verharrte am Hals, bewegte sich langsam in Richtung Bauch. Hong-Loan fing an zu kichern.
    »Es kitzelt!«
    »Unsinn, ich habe dich doch gar nicht berührt.« Mona brummte unwillig.
    Hong-Loan bemühte sich, das Kichern zu unterdrücken. Das war aber auch nicht in Ordnung, denn jetzt murrte Mona: »Entspann dich! Du blockierst deine ganzen Energien, die Kräfte, die durch deinen Körper fließen! Ich kann doch überhaupt nicht scannen. Es ist, als würdest du mir die Augen verbinden!«
    Hong-Loan gluckste wieder leise vor sich hin, aber dann lag sie ruhig und versuchte, locker zu sein. Monas Gesichtsausdruck wurde allmählich zufriedener. Sie scannte weiter. Als sie bei Hong-Loans Zehen angekommen war, schnellten ihre Augenbrauen in die Höhe.
    »Wahnsinn! Das habe ich noch nie erlebt.«
    Hong-Loan setzte sich auf. »Was ist?«, fragte sie atemlos.
    »Du hast enorm viel Energie in deinen Zehen«, sagte Mona. »Vermutlich wärst du die weltbeste Zehenzauberin, wenn du hexen könntest. Aber so …«
    »Nützt mir die Zehen-Energie denn irgendwie?«, fragte Hong-Loan gespannt.
    |102| Mona schüttelte den Kopf. »Leider nein. Es ist vielleicht ein Hinweis, dass du eine sehr bodenständige Person bist. Ab und an kann es zu einem Energiestau kommen, was dazu führt, dass dir die Füße wehtun, wenn du längere Zeit gelaufen bist. Oder dass deine Schuhe vorne drücken. Am besten kaufst du dir die Schuhe eine Nummer größer.«
    Hong-Loan schnitt eine Grimasse. »Haben Sie sonst noch was über mich rausgefunden?«
    »Im Bereich der Milz und über der linken Kniescheibe habe ich ein seltsames Kribbeln gespürt. So, als sei an dieser Stelle deine Energie durchlöchert. Hattest du kürzlich einen Unfall? Oder hast du einen Fluch abbekommen?« Mona sah das Mädchen fragend an.
    Hong-Loan rieb sich automatisch die Stelle über dem Knie. »Nein, ich hatte keinen Unfall. Und an einen Fluch kann ich mich auch nicht erinnern. Allerdings haben meine Freundinnen ein paar Zauber-Experimente mit mir gemacht … vielleicht kommt es daher?«
    »Kann sein.« Mona nickte zustimmend.

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