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Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Titel: Magic Girls 08 - Die Macht der Acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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|91| zuckte sie nur mit den Schultern. Sie hatte keine Lust, dem beleidigten Mädchen zu erklären, dass manche Hexen tatsächlich Tiere verstehen konnten. Vielleicht besaß Hong-Loan ja diese Fähigkeit …
    Elena fühlte sich unbehaglich. Hong-Loan war eingeschnappt und schien immer gleich zu glauben, dass man sie ärgern wollte. Wahrscheinlich war das Mädchen schon zu oft wegen ihrer fehlenden Zauberkraft gehänselt worden und fühlte sich deswegen sehr schnell angegriffen … Jedenfalls erklärte das ihr sensibles Verhalten. Ansonsten war sie ja ganz nett, fand Elena. Und sie war sich sicher, dass es Miranda ähnlich ging.
    »Ich zeige dir jetzt unser Haus«, sagte Elena, um die Stimmung wieder zu heben. Die Mädchen gingen ins Wohnzimmer zurück und Elena führte Hong-Loan anschließend überall herum. Sie durfte in jedes Zimmer gucken, sogar in Monas Schlafzimmer. Hong-Loan staunte über das gut gefüllte Bücherregal und fragte, warum Mona nicht mit ihrem Ehemann Jeremias das Schlafzimmer teilte.
    »Sie haben es versucht, aber es hat nicht geklappt«, erklärte Elena. »Schließlich haben sie sich vierzig Jahre nicht gesehen und müssen sich erst wieder aneinander gewöhnen. Und meine Oma ist keine einfache Person!«
    »Das ist meine Oma Darleen auch nicht.« Hong-Loan verdrehte die Augen und fing wieder ausgelassen an zu plaudern. Die Verstimmung von vorhin war längst vergessen. »Die hat einen Klamottentick. Manchmal steht sie stundenlang vor dem Kleiderschrank und kann sich nicht entscheiden, was sie anziehen soll. Oder sie zieht sich fünfmal am Tag um. Außerdem ist sie eine absolute Langschläferin. Vor elf Uhr darfst du sie nicht ansprechen und sie nichts Kompliziertes fragen, sonst springt sie dir ins Gesicht!« Hong-Loan lachte. »Aber trotzdem mag ich meine Oma gern. Man kann mit ihr nämlich auch viel Quatsch machen. Meine Mutter dagegen ist immer so |92| vernünftig. Die kommt mir manchmal viel erwachsener vor als meine Oma Darleen.«
    »Quatsch machen kann ich mit meiner Oma Mona nicht«, erzählte Elena. »Sie ist unheimlich rechthaberisch und will immer das letzte Wort haben. Und sie streitet sich sehr oft mit meinem Papa. Den konnte sie lange Zeit überhaupt nicht ausstehen. Sie hat ihn sogar in den Zoo geben wollen, als er damals ein Leguan war. Kannst du dir das vorstellen?«
    Hong-Loan wurde blass. »Was, dein Vater war mal ein Leguan? Warum denn das? Und Mona wollte ihn weggeben? Echt? Das ist ja gemein!«
    Elena überlegte, was sie antworten sollte. Dass ihr Vater für den Geheimdienst arbeitete, musste sie Hong-Loan ja nicht unbedingt auf die Nase binden.
    »Mein Vater … ist mal verzaubert worden«, erzählte Elena. »Wir hatten keine Ahnung, ob oder wann er sich zurückverwandelt – oder ob er für immer ein Leguan bleiben muss. Mona war so genervt, dass sie den Leguan in den Zoo geben wollte. Aber Miranda und ich haben Papa gerettet.« Elena machte eine kurze Pause. »Nele und Jana haben natürlich auch dabei geholfen. Das sind richtig gute Freundinnen. Ich glaube, du wirst sie auch mögen. Wollen wir dann los? Ich habe dir jetzt alles gezeigt, bis auf Dachboden und Keller. Aber das ist ja auch uninteressant.«
    »Gern! Ich bin schon sehr gespannt auf eure Menschenfreundinnen!« Hong-Loan grinste.

    Elena und Miranda hatten sich mit Nele und Jana im Café neben dem Kino verabredet. Die beiden Freundinnen warteten schon, als Elena, Miranda und Hong-Loan zur Tür hereinkamen.
    |93| »Wir haben Besuch mitgebracht«, sagte Elena und deutete auf Hong-Loan. »Das ist Hong-Loan. Ihre Oma ist eine alte Freundin von meiner Oma.«
    »Hallo«, sagte Hong-Loan.
    »Hi!« Nele zog einen Stuhl vom Nachbartisch heran, damit alle Platz hatten. »Schön, dich kennenzulernen. Setz dich doch! Bist du auch eine Hex…«
    Jana, die gemerkt hatte, dass die Bedienung in Hörweite war, täuschte einen Hustenanfall vor. Miranda klopfte ihr auf den Rücken.
    »Hast du dich verschluckt? Geht’s jetzt wieder?«
    Jana nickte. Sie zog die Speisekarte heran. »Hier gibt’s übrigens das beste Eis und den besten Kuchen von ganz Blankenfurt. Wir haben noch nichts bestellt, sondern auf euch gewartet.«
    »Ich stamme zwar aus einer Hexenfamilie, aber ich kann leider nicht zaubern«, teilte Hong-Loan Nele im Flüsterton mit, um auf ihre Frage einzugehen. Sie wurde rot. »Es kommt manchmal vor, dass Hexen ohne Zauberkraft geboren werden.«
    »Das ist bestimmt schlimm für dich«, sagte Nele. »Ich wünsche mir ja

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