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Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)

Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)

Titel: Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tui T. Sutherland , Kari Sutherland
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Umschlag und ein anderes sah aus, als würde es darin um Seemonster gehen.
    Schräg.
    »Lass uns ein Versteck suchen«, meinte Blue und lenkte Logans Aufmerksamkeit wieder auf die Greifensuche. »Zoe hat anscheinend schon eins.« Er führte Logan einen der langen Gänge und die hintere Fensterwand entlang zu zwei schlichten Holztüren. Darauf waren schwarze Schilder mit weißer Schrift angebracht. Auf dem einen stand »HEMINGWAYS«, auf dem anderen »BRONTËS«.
    »Kapier ich nicht«, sagte Logan, als er das las.
    »Ging mir zuerst auch so«, meinte Blue. »Zoe hat es mir erklärt. Das hier ist das Klo für Männer, wie Ernest Hemingway, und das ist das Klo für Frauen, wie die Brontë-Schwestern. Ist wohl ein Bücherei-Witz.«
    Logan fand die Vorstellung, aus Versehen in die Mädchentoilette zu spazieren, nur weil er nie von den Brontës gehört hatte, gar nicht witzig.
    Sie gingen durch die Hemingway-Tür und versteckten sich jeweils in einer Kabine. Zum Glück reichten die Türen bis zum Boden, sodass Logan sich nicht auf die Klobrille stellen musste.
    »Das ist wie in diesem Buch«, flüsterte er. »Das, in dem die Kinder weglaufen und im Metropolitan Museum untertauchen – kennst du das? Nachts verstecken sie sich vor dem Sicherheitsdienst immer auf dem Klo. Als ich es damals gelesen habe, musste mich meine Mom in die Kunstgalerie fahren. Ich wollte mir überlegen, wo ich schlafe, wenn ich dort mal die Nacht verbringen müsste.« Er verstummte. Seine Mom hatte das Buch auch super gefunden. Kein einziges Mal hatte sie an diesem Tag auf ihr Blackberry-Handy geschaut.
    »Wann haben sich deine Eltern scheiden lassen?«, fragte er, um das Thema zu wechseln.
    »Ziemlich bald nach meiner Geburt«, drang Blues Stimme durch die Trennwand. »Die beiden sind keine großen Fans voneinander.«
    Plötzlich ging die Tür zur Toilette auf und Logan hielt schnell den Mund. Mit angehaltenem Atem presste er sich gegen die Wand. Bitte schau nicht in den Kabinen nach, betete er.
    »Noch irgendjemand hier?« Es hörte sich an wie eine der Bibliothekarinnen – diejenige mit dem leichten Akzent. Dann flackerte das Licht ein paarmal, bis es schließlich ganz ausging. Als die Tür sich schloss, blieben sie in völliger Finsternis zurück.
    Leise atmete Logan aus.
    »Jetzt warten wir ein paar Minuten«, flüsterte Blue.
    Logan hatte noch jede Menge Fragen über die Menagerie, aber er wollte lieber keinen Laut riskieren. Also wartete er einfach ab, bis er hörte, wie Blue aus seiner Kabine trat und die Tür öffnete.
    In der Dunkelheit war die Bibliothek wie ein völlig fremder Ort. Mondlicht fiel durch die Fenster und tauchte alles in Silber und Purpur. Die Regale und Möbel warfen lange Schatten auf den Teppichboden, die wie die Pfützen geschmolzener Nachtwesen aussahen.
    »Ich geh hier lang.« Blue zeigte nach links. »Du übernimmst die andere Seite und am Ende des Gebäudes treffen wir uns dann wieder.«
    »Sollen wir nicht erst mal Zoe suchen?«, fragte Logan.
    »Keine Bange, sie wird uns schon finden.«
    Logan suchte seine Seite ab, auf der es leider keine Fenster gab. Je weiter er lief, desto dunkler wurde es. Er stieß sich die Hände an einem Türgriff zu seiner Rechten, doch die Tür selbst war blöderweise verschlossen. Vielleicht irgendein Büro. Er spähte in jeden Gang, doch man konnte schwer sagen, was nur ein Schatten und was ein Greifenbaby sein könnte, solange man nicht wirklich hinging und nachsah. Also fing er schließlich an, die Gänge abzuschreiten, und wünschte, er hätte eine Taschenlampe dabei.
    Endlich erreichte er das andere Ende des Gebäudes, wo man durch einige hohe Fenster hinunter auf den Haupteingang der Bibliothek sehen konnte. Auch hier schien der Mond hell herein. Die Straße draußen lag völlig verlassen da. Logan blickte zum Gehsteig.
    Ein kalter Schauer durchfuhr ihn. War da etwas … oder jemand  … im Schatten der Bäume?
    Vorsichtig wich Logan vom Fenster zurück. Er glaubte zwar nicht, dass man ihn von dort unten sehen konnte, aber er hatte das merkwürdige, gruselige Gefühl, dass dort draußen jemand lauerte und die Bibliothek beobachtete.

K APITEL 14
    Schnell den Greif finden und dann nichts wie raus hier, ging es Logan durch den Kopf. Doch so würde das nichts werden. Könnte man den Greif finden, indem man einfach zwischen den Regalen herumspazierte, dann hätte man ihn schon vor Stunden entdeckt. Wo würde ich mich verstecken, wenn ich so groß wäre wie ein Hundewelpe?
    Oder

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